Mutaz Essa Barshim

Mutaz Essa Barshim

Mutaz Essa Barshim (2016)
Mutaz Essa Barshim in Łódź 2016

NationKatar Katar
Geburtstag24. Juni 1991 (31 Jahre)
GeburtsortDoha, Katar
Größe189 cm
Gewicht65 kg
Karriere
DisziplinHochsprung
Bestleistung2,43 m Sport records icon AR.svg
TrainerStanisław Szczyrba
Statusaktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele1 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften3 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Hallenweltmeisterschaften1 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Asienspiele2 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Asienmeisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Hallenasienmeisterschaften5 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
U20-Weltmeisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
SilberLondon 20122,29 m
SilberRio de Janeiro 20162,36 m
GoldTokio 20202,37 m
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
SilberMoskau 20132,38 m
GoldLondon 20172,35 m
GoldDoha 20192,37 m
GoldEugene 20222,37 m
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
GoldSopot 20142,38 m
SilberBirmingham 20182,33 m
Logo der Asian Games Asienspiele
GoldGuangzhou 20102,27 m
GoldIncheon 20142,35 m
Asienmeisterschaften
GoldKōbe 20112,35 m
BronzeWuhan 20152,20 m
Hallenasienmeisterschaften
GoldTeheran 20102,20 m
GoldHangzhou 20122,37 m
GoldHangzhou 20142,36 m
GoldDoha 20162,35 m
GoldTeheran 20182,38 m
Logo der World Athletics U20-Weltmeisterschaften
GoldMoncton 20102,30 m
letzte Änderung: 19. Juli 2022

Mutaz Essa Barshim (arabisch معتز عيسى برشم, DMG Muʿtazz ʿĪsā Baršim; * 24. Juni 1991 in Doha) ist ein katarischer Hochspringer. Seine größten Erfolge sind eine geteilte Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio sowie die Weltmeistertitel der Jahre 2017, 2019 und 2022.

Sein jüngerer Bruder Muamer Aissa Barsham ist ebenfalls als Hochspringer erfolgreich.

Karriere

Barshim begann seine leichtathletische Laufbahn im Jugendbereich als Geher und Langstreckenläufer, bevor er sich ab 2008 auf den Hochsprung spezialisierte und die Aspire Academy for Sports Excellence in Doha besuchte. Erste internationale Erfolge feierte er 2010. In diesem Jahr wurde er unter anderem Hallenasienmeister in Teheran, Juniorenweltmeister in Moncton und siegte bei den Asienspielen in Guangzhou. Außerdem nahm er an den Hallenweltmeisterschaften in seiner Heimatstadt Doha teil, wo er sich allerdings nicht für das Finale qualifizieren konnte. Zudem gewann er noch bei den Juniorenasienmeisterschaften in Hanoi mit neuem Landesrekord von 2,31 m die Goldmedaille. 2011 gewann Barshim bei den Asienmeisterschaften in Kōbe die Goldmedaille und belegte bei den Weltmeisterschaften in Daegu mit 2,32 m den siebten Platz. Anschließend gewann er bei den Panarabischen Spielen in Doha ebenfalls die Goldmedaille. Bei den Hallenmeisterschaften 2012 in Hangzhou holte Barshim die Goldmedaille und belegte bei den Hallenweltmeisterschaften 2012 in Istanbul im Finale den neunten Platz.

Bei den Olympischen Spielen 2012 in London erzielte er seinen bis dahin bedeutendsten internationalen Erfolg, wo er sich zusammen mit den höhengleichen Derek Drouin und Robert Grabarz zunächst die Bronzemedaille sicherte. Der Russe Iwan Uchow gewann die Goldmedaille. Nachdem er 2019 nachträglich des Dopings überführt wurde, erkannte man ihm die Platzierung und Medaille ab und Barshim, Drouin und Grabarz wurden Zweite und erhielten die Silbermedaille.

Barshim in Moskau 2013

Im folgenden Jahr gewann er bei den Weltmeisterschaften in Moskau die Silbermedaille hinter dem Ukrainer Bohdan Bondarenko und sprang dabei 2,38 m. Bei den Hallenweltmeisterschaften 2014 in Sopot gewann er mit im ersten Versuch übersprungenen 2,38 m vor dem höhengleichen Favoriten Iwan Uchow den ersten Hallen-WM-Titel für sein Land.[1] Zuvor gewann er auch bei den Hallenasienmeisterschaften in Hangzhou seine dritte Goldmedaille. Am 14. Juni 2014 gewann Bohdan Bondarenko das Diamond-League-Meeting in New York mit 2,42 m. Im selben Wettkampf erreichte auch Mutaz Essa Barshim die gleiche Höhe.[2] Diese persönliche Bestleistung steigerte Barshim am 5. September 2014 beim Diamond-League-Finale in Brüssel um einen Zentimeter. Barshim siegte mit 2,43 m vor Bondarenko (2,40 m) und schob sich damit allein auf den zweiten Platz der ewigen Weltbestenliste.[3] Im September verteidigte er auch erfolgreich seinen Titel bei den Asienspielen im südkoreanischen Incheon.[4]

2015 gewann Barshim bei den Asienmeisterschaften in Wuhan mit 2,20 m nur die Bronzemedaille und verpasste bei den Weltmeisterschaften in Peking mit 2,33 m im Finale als Vierter eine Medaille. 2016 gewann er seine vierte Goldmedaille in Folge bei den Hallenmeisterschaften in Doha und belegte bei den Hallenweltmeisterschaften in Portland den vierten Platz. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro gewann Barshim mit einer Höhe von 2,36 m die Silbermedaille hinter Derek Drouin (2,38 m). Bei den Weltmeisterschaften 2017 in London gewann er als einziger Athlet, der die Höhe von 2,35 m übersprang, die Goldmedaille. Im Jahr 2017 blieb er zudem ungeschlagen, hatte zwei 2,40-m-Sprünge und wurde zum Welt-Leichtathlet des Jahres gewählt.[5]

2018 nahm er an den Hallenasienmeisterschaften in Teheran teil und gewann dort mit neuem Meisterschaftsrekord und Weltjahresbestleistung von 2,38 m die Goldmedaille.[6] Einen Monat später nahm er an den Hallenweltmeisterschaften in Birmingham teil und musste sich dort mit 2,33 m nur dem unter Neutraler Flagge antretenden Russen Danil Lyssenko, der 2,36 m überquerte, geschlagen geben. Nach einer schwerwiegenden Verletzung im Sommer 2018 in Ungarn bestritt Barshim auch im Jahr darauf kaum Wettkämpfe. Jedoch konnte er an den Heimweltmeisterschaften in Doha mit einer Sprunghöhe von 2,37 m im Finale erfolgreich seinen Titel von London verteidigen.[7] Das Internationale Olympische Komitee (IOC) gab im Januar 2019 die Disqualifikation von Iwan Uchow, dem Olympiasieger von 2012, bekannt. Nachdem der Internationale Sportgerichtshof im April 2021 das Urteil bestätigt hatte, rückte Barshim um einen Platz vor und erhielt – zusammen mit Drouin und Grabarz – die Silbermedaille zugesprochen.[8]

2021 startete er die Saison in Doha und siegte dann Anfang Mai mit 2,30 m bei Ready Steady Tokyo - Athletics.[9] Anschließend wurde er bei der Doha Diamond League mit 2,30 m Zweiter und wurde bei der Golden Gala Pietro Mennea mit derselben Höhe nur Fünfter. Anfang August startete er bei den Olympischen Spielen in Tokio und dort hatten Barshim und der Italiener Gianmarco Tamberi beide gleich viele Versuche nach übersprungenen 2,37 m und dreifach missglückten Sprüngen über 2,39 m. Ein Offizieller des IOC fragte beide, ob sie die Regeln kennen, dass ein Stechen mit einem letzten Sprung den Olympiasieger küren könne. Auf die Frage von Barshim, ob die beiden guten Freunde mit der Goldmedaille ausgezeichnet werden können, bestätigte dies der Kampfrichter und der Wettkampf endete mit zwei Olympiasiegern.[10] Beide sprangen sich überglücklich in die Arme. Tamberi äußerte in einem Interview nach der Entscheidung, er „hätte [s]eine Medaille niemals mit jemand anderem geteilt“ außer Barshim, da beide gut befreundet wären und beide dieselbe Verletzung durchgemacht hätten.[11][12] Am 19. Juli 2022 gewann Barshim bei den Weltmeisterschaften in Eugene seine dritte Weltmeisterschaft.[13]

Persönliche Bestleistungen

  • Hochsprung: 2,43 m, 5. September 2014 in Brüssel (Asienrekord)
    • Hochsprung (Halle): 2,41 m, 18. Februar 2015 in Athlone (Asienrekord)

Weblinks

Commons: Mutaz Essa Barshim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Weltrekord zum krönenden Abschluss FAZ.net, 9. März 2014, abgerufen am 10. März 2014.
  2. Hochspringer Bondarenko und Barshim schreiben Geschichte sportal.de, 15. Juni 2014.
  3. Harting siegt – Barshim kratzt am Langzeit-Weltrekord kicker.de, 5. September 2014.
  4. Phil Minshull: Barshim battles tiredness but still triumphs with Asian Games record in Inchon (englisch) IAAF. 29. September 2014. Abgerufen am 25. Februar 2018.
  5. Nafissatou Thiam und Mutaz Essa Barshim sind „Welt-Leichtathleten des Jahres“ 2017 leichtathletik.de, 25. November 2017.
  6. Bob Ramsak: Barshim tops 2.38m world lead at Asian Indoor Championships in Tehran (englisch) IAAF. 1. Februar 2018. Abgerufen am 25. Februar 2018.
  7. High Jump Series Result | IAAF World Athletics Championships, DOHA 2019 | iaaf.org. Abgerufen am 4. Oktober 2019.
  8. Marleah Campbell: Former K-State high jumper’s 2012 Olympic silver medal upgraded to gold. WIBW.com, 7. April 2021, abgerufen am 17. August 2021 (englisch).
  9. Jess Whittington: Inspired performances by Kurokawa and Miura in Tokyo. World Athletics, 9. Mai 2021, abgerufen am 20. August 2021.
  10. Bob Ramsak: Barshim and Tamberi share high jump success in Tokyo. World Athletics, 1. August 2021, abgerufen am 20. August 2021.
  11. Hochspringer teilen sich freiwillig Olympia-Gold. Abgerufen am 1. August 2021.
  12. Nicole Jeffery: Barshim and Tamberi, an incredible story of friendship and shared gold. World Athletics, 2. August 2021, abgerufen am 20. August 2021.
  13. Ergebnisübersicht bei kicker.de

Auf dieser Seite verwendete Medien

Athletics pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports – . This is an unofficial sample picture. Images of official Olympic pictograms for 1948 Summer Olympics and all Summer Olympics since 1964 can be found in corresponding Official Reports.
Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Flag of the United States (1891-1896).svg
US Flag with 44 stars. In use 4 July 1891–3 July 1896. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain.
Flag of the United States (1896-1908).svg
US Flag with 45 stars. In use 4 July 1896–3 July 1908. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain. This flag was used during the Spanish-American War.
Flag of the United States (1896–1908).svg
US Flag with 45 stars. In use 4 July 1896–3 July 1908. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain. This flag was used during the Spanish-American War.
Flag of the United States (1908-1912).svg

US Flag with 46 stars. In use 4 July 1908–3 July 1912. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain.

Other version: Image:US 46 Star Flag.svg
Flag of the United States (1908–1912).svg

US Flag with 46 stars. In use 4 July 1908–3 July 1912. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain.

Other version: Image:US 46 Star Flag.svg
Flag of the United States (1912-1959).svg
US Flag with 48 stars. In use for 47 years from July 4, 1912, to July 3, 1959.
Canadian Red Ensign (1921-1957).svg
The Canadian Red Ensign used between 1921 and 1957.

This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The only change is making the maple leaves green from red. This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The most recent version of this image has changed the harp into one with a female figure; see [http://flagspot.net/flags/ca-1921.html FOTW
Flag of Canada (1921–1957).svg
The Canadian Red Ensign used between 1921 and 1957.

This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The only change is making the maple leaves green from red. This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The most recent version of this image has changed the harp into one with a female figure; see [http://flagspot.net/flags/ca-1921.html FOTW
Flag of Australia (converted).svg

Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).

See Flag of Australia.svg for main file information.
Flag of the Soviet Union (1955-1980).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of the Soviet Union (dark version).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of Poland (1928-1980).svg
Flag of Second Polish Republic and later People's Republic of Poland in period from March 29, 1928 to March 10, 1980. Red shade used here is HTML "vermilion" #E34234. Proportion 5:8.
Flag of Poland (1927–1980).svg
Flag of Second Polish Republic and later People's Republic of Poland in period from March 29, 1928 to March 10, 1980. Red shade used here is HTML "vermilion" #E34234. Proportion 5:8.
Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Sport records icon AR.svg
Sport records icon for AR
Mutaz Essa Barshim Pedro's Cup Łódź 2016 03.jpg
Autor/Urheber: Zorro2212, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Mutaz Essa Barshim, high jumper from Qatar, Pedro's Cup Łódź 2016
Mutaz Essa Barshim Moscow 2013.jpg
Autor/Urheber: Erik van Leeuwen, attribution: Erik van Leeuwen (bron: Wikipedia)., Lizenz: GFDL
Mutaz Essa Barshim at the 2013 World Championships in Athletics in Moscow.
Asian Games logo.svg
Logo of Olympic Council of Asia
Flag of the United States (1891–1896).svg
US Flag with 44 stars. In use 4 July 1891–3 July 1896. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain.