Museumsdokumentation

Die Museumsdokumentation beschäftigt sich mit der Dokumentation der in den Museen bewahrten materiellen und immateriellen Kulturgüter, Kunstwerke und naturkundlichen Objekten. Sie umfasst die Sammlung, Erschließung und Zugänglichmachung von Informationen zu Museumsobjekten.[1] Die Museumsdokumentation kann als Teilgebiet der Museologie angesehen werden.

Erfassung

Die bei der Erfassung der Museumsobjekte dokumentierten Daten der Eingangs- und der Inventarinformation dienen vor allem der Verwaltung und Kontrolle der Sammlungen, gleichzeitig werden bereits Daten erhoben, die als Kataloginformation quellenwissenschaftliche und museologische Tatsachen und Meinungen über die Objekte betreffen.[2]

Bei der Dokumentation von Kunst- und Kulturobjekten werden unter anderem folgende Aspekte erfasst: Daten zur Herstellung (Datierung, Hersteller, Funktion), kunsttechnologischer Befund (Maße, Material, Technik), Werkgenese, bzw. -geschichte (Provenienz), Erhaltungszustand.[3] Die so gesammelten Informationen bilden eine wichtige Grundlage für die Kernaufgaben der Museen: Sammeln, Forschen, Bewahren und Vermitteln.[4]

Systematik

Parallel zur Dokumentation erfolgt die Katalogisierung, also die Einarbeitung des Objektes in die Klassifikation des Museums. Geschah dies früher zumeist mittels einer auf Karteikarten basierenden Systematik, so werden heute hierfür immer häufiger moderne Datenbanksysteme eingesetzt (z. B.Axiell Collections, Daphne, IMDAS etc.), die häufig über Module zur Onlinepräsentation der Objekte verfügen (z. B. die Objektdatenbanken des Deutschen Historischen Museums, der Staatlichen Museen zu Berlin, des Stadtgeschichtlichen Museums in Leipzig etc.). Darüber hinaus wurde begonnen die Online-Ressourcen der verschiedenen Einrichtungen in Deutschland mittels einer gemeinsamen Suchmaschine national (BAM-Portal) und international (Europeana) zentral zugänglich zu machen. Die Anzahl der Museumsobjekte ist hierbei naturgemäß geringer als die nachgewiesenen Materialien aus Archiven und Museen.

Während Bibliotheken und Archive auf konkrete Titel zurückgreifen oder diese bilden können, um ein Objekt relativ exakt einzuordnen, ist die Erschließung musealer Objekte ungleich schwieriger. Aus diesem Grund kommt kontrolliertem Vokabular wie Thesauri, Klassifikationen wie Iconclass[5] und Schlagwortkatalogen auch in der Museologie große Bedeutung zu.[6] Für kulturgeschichtliche Museen hat vor allem der Schweizer Walter Trachsler auf diesem Gebiet Pionierarbeit geleistet.

Siehe auch

Literatur

  • Leitfaden für die Dokumentation von Museumsobjekten. - Berlin : Deutscher Museumsbund, 2011, ISBN 978-3-9811983-6-2 (PDF-Datei: 1,8 MB).

Weblinks

Hochschulen und Studiengänge

Einzelnachweise

  1. Leitfaden für die Dokumentation von Museumsobjekten. - Berlin : Deutscher Museumsbund, 2011, ISBN 978-3-9811983-6-2, S. 15
  2. Friedrich Waidacher: Museologische Grundlagen der Objektdokumentation (= Mitteilungen und Berichte aus dem Institut für Museumskunde). Inst. für Museumskunde, Berlin 1999. S. 10
  3. Museumsdokumentation. Fachgruppe Museumsdokumentation im Deutsche Museumsbund, abgerufen am 10. November 2022.
  4. Standards für Museen. Deutscher Museumsbund e.V.; ICOM Deutschland, 2006, abgerufen am 10. November 2022.
  5. Karin Ludewig: Normdaten in der Museumsdokumentation. In: 5. BSZ-Kolloquium am 25. November 2003 in Mannheim. Abgerufen am 27. August 2021.
  6. vgl. www.museumsvokabular.de