Musée de l’Armée
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Daten | |
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Ort | Hôtel national des Invalides, 129 rue de Grenelle, 75007 Paris |
Art | |
Architekt | Libéral Bruant |
Eröffnung | 1905 |
Besucheranzahl (jährlich) | 1,3 Millionen (2013) |
Betreiber | |
Leitung | Christian Baptiste |
Website |
Das Musée de l’Armée (deutsch Armeemuseum) ist das zentrale Museum für Militärgeschichte in Frankreich und eines der bedeutendsten weltweit. Es wurde 1905 im Gebäudekomplex Hôtel des Invalides im 7. Pariser Arrondissement gegründet, indem es das damalige Artilleriemuseum mit dem Historischen Armeemuseum vereinigte.
Geschichte
Die ursprünglichen militärgeschichtlichen Museen waren
- das 1795 gegründete Artilleriemuseum (Musée d’Artillerie)
- und das 1897 gegründete Historische Armeemuseum (Musée Historique de l’Armée).
Im Zuge der Französischen Revolution (1789) wurde zunächst das Artilleriemuseum errichtet. Unter der Regentschaft von Napoleon Bonaparte kam es zur Erweiterung der Bestände. 1871 zog es in den heute unter Denkmalschutz stehenden Gebäudekomplex Hôtel des Invalides an der Rue de Grenelle im 7. Pariser Arrondissement. Dieser wurde im 17. Jahrhundert auf Betreiben des französischen Königs Ludwig XIV. durch den Architekten Libéral Bruant errichtet. Im Anschluss an die Pariser Weltausstellung 1889 wurde ein weiteres Militärmuseum, das Historische Armeemuseum, aus der Taufe gehoben. Beide Einrichtungen fusionierten 1905 zum Armeemuseum.
Bestand und Räumlichkeiten
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Der militärhistorische Bestand umfasst über 500.000 Objekte vom Mittelalter bis zur Moderne, u. a. Fotos, Gemälde, Orden, Rüstungen, Skulpturen, Uniformen, Waffen. Das Museum bietet eine Ausstellungsfläche von ca. 8000 m². Als Dauerausstellung fungiert eine „historische Sammlung“, die auch die Zeit des Zweiten Weltkriegs mit einschließt. In den Wechselausstellungen werden verschiedene „thematische Sammlungen“ gezeigt. Zum Armeemuseum gehören folgende Ausstellungsgebäude und Räumlichkeiten:
- Der Invalidendom mit Grabmal Kaiser Napoleons I. und der Soldatenkirche,
- die klassischen französischen Kanonen im Ehrenhof,
- die alten Ausrüstungen und Waffen (vom 13. bis 17. Jahrhundert),
- der Ausstellungsbereich Ludwig XIV. bis Napoleon III. (von 1643 bis 1870),
- der Ausstellungsbereich der beiden Weltkriege (von 1871 bis 1990)
- und des Historial Charles de Gaulle.
Invalidendom und Soldatenkirche
Französische Kanonen
Im Ehrenhof sind mehr als 200 Jahre französischer Artilleriegeschichte ausgestellt. Der Besucher kann die Anfänge der Gebrüder Keller und die klassischen französischen Kanonen betrachten. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts lösten die Modelle Gribeauvals und später Valées die ursprüngliche Feldartillerie ab. Auch zu sehen sind Mörser und Haubitzen, die während der Koalitionskriege hergestellt wurden.
Alte Rüstungen und Waffen
Eine der weltweit größten Waffen-Sammlungen befindet sich im hiesigen Ausstellungsbereich. Vor dem Rundgang werden zunächst im Königssaal die „Sammlungen der Krone“ (Ludwig XIV.) präsentiert. Daran schließt sich der Saal des Mittelalters an, der mit diversen Kriegswaffen, beginnend in der feudalistischen Zeit, gefüllt ist. Der Saal Ludwig XIII. umreißt mit seinen Exponaten Frankreichs Kriege im 16. und 17. Jahrhundert und in einem extra Kabinett ottomanische Sammlungen gleicher Art. Neben der Themengalerie des Arsenals und den „Ritterlichen Lebensweisen“, inklusive der Jagd und des Turniers stößt der Besucher auf verschiedene thematische Sammlungen (Orientalische Kabinette, Kabinett der Großbüchsen und Europa-Saal). Das letztgenannte Kabinett schließt Deutschland und Italien mit ein.
Vom Ancien Régime zum Zweiten Kaiserreich
Chronologisch wird die Zeit von Ludwig XIV. bis Napoleon III. aufbereitet. Anfangs das Ancien Régime, das durch die Französische Revolution beseitigt wurde. In der Folge führt Napoleon Bonaparte seine Koalitionskriege und unterwirft Anfang des 19. Jahrhunderts große Teile Europas. Er wird schließlich in der Schlacht bei Waterloo geschlagen. Nach der Zeit der Restauration münden die Entwicklungen in Mitteleuropa im Deutsch-Französischen Krieg, dessen Ergebnis das Zweite Kaiserreich beendete. Der Museumsgast wird an die beschriebenen Themen durch historische Ausstellungsstücke wie Gemälde, Medaillen und Musikinstrumente herangeführt.
Die beiden Weltkriege
Dieser Bereich der Ausstellung bringt die beiden großen Weltkriege des 20. Jahrhunderts näher. Dazu dienen mehrere Räumlichkeiten mit zahlreichen Gegenständen: Saal Elsass-Lothringen (ab 1871: Restrukturierung nach der Niederlage im Deutsch-Französischen Krieg), Saal Joffre (1914: Kolonialmacht Frankreich und Attentat von Sarajevo), Saal Poilus (1915–1917: Erster Weltkrieg im Überblick), Saal Foch (1918: Deutsche Frühjahrsoffensive und Waffenstillstand von Compiègne), Saal Leclerc (1939–1942: Westfeldzug, Vichy-Regime und Formung der Forces françaises libres), Saal Juin (1942–1944: Résistance) und Saal Lattre (1944/45: Operation Neptune (D-Day) und das Ende des Zweiten Weltkrieges in Form der Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht)
Historial Charles-de-Gaulle
Beim Historial Charles-de-Gaulle handelt es sich um einen audiovisuellen Raum mit mehr als 400 Dokumenten, u. a. Fotos, Landkarten und Plakate. Beginnend mit einem biografischen Film über den General und Staatsmann Charles de Gaulle, Widerstandskämpfer, Gründer der Fünften Republik und Staatspräsident von 1959 bis 1969, werden im „Gang des Jahrhunderts“ wichtige Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts vorgestellt. Die daran anschließende Dauerausstellung zeigt de Gaulles wichtigste Stationen.
Ausstellungen
- 2022: Photography at war
- 2017: France - Allemagne (s) - La guerre, la commune, les mémoires. Katalog.[1]
Exponate
Literatur
- Gilles Aubagnac (Red.): Invalides, Musée de l’Armée. 1939–1945, la Deuxième guerre mondiale. Collections historiques. Perrin, Paris 2001, ISBN 2-262-01836-7.
- Jean Humbert: Das Museum der Armee (= Der Invalidendom. Band 2). Editions de la Tourelle, Paris 1978. (frz. Originaltitel: Le Musée de l’Armée et souvenirs Napoléoniens)
- Laurent Mirouze, Stéphane Dekerle: Die französische Armee im Ersten Weltkrieg. Uniformierung – Ausrüstung – Bewaffnung. 2 Bände, Verlag Militaria, Wien 2007/2008. (Abbildungen stammen aus dem Musée de l’Armée in Paris und Salon-de-Provence)
- Band 1: Ausmarsch 1914. Übersetzung aus dem Französischen durch Klaus-Jürgen Bremm, 2007, ISBN 978-3-902526-08-3.
- Band 2: 1914 bis 1918. Übersetzung aus dem Französischen durch Elmar Heinz, 2008, ISBN 978-3-902526-19-9.
- Thomas Thiemeyer: Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln. Die beiden Weltkriege im Museum (= Krieg in der Geschichte. Band 62). Schöningh, Paderborn u. a. 2010, ISBN 978-3-506-76919-0, S. 56 ff.
Weblinks
- Literatur von und über Musée de l’Armée im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webseite des Musée de l’Armée (auch deutsch)
Einzelnachweise
Koordinaten: 48° 51′ 20,9″ N, 2° 18′ 45,5″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Rama., Lizenz: CC BY-SA 2.0 fr
This image was taken at the Musée de l'Armée, Paris.
Autor/Urheber: Jean-Pol GRANDMONT, Lizenz: CC BY 4.0
Light tank Renault FT 17 of 6.5 T (1916) intended for a crew of 2 men (tank commander / gunner and driver), equipped with a turret with total revolution armed with a short barrel of 37 mm semi-automatic , provided with a steel armor with a maximum thickness of 22 mm (turret) and 6 mm (floor), whose 16 hp engine allowed to reach the maximum speed of 8 km / hr, exhibited in the museum of the army of the Hôtel de Invalides in Paris.
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Cour d'honneur des Invalides
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Gunpowder flask adorned with a motif carved in a deer antler representing Hercules slaying brigands, kept under inventory number M 2023 in the Musée de l'Armée in Paris.
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unting crossbow with wooden barrel and carved antler, engraved, painted and gilded with an iron bow fixed and stretched by hemp and silk ropes (70 x 50 x 15 cm), preserved in the Army Museum in Paris.
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Olifant carved in an elephant tusk (Height: 0.48 cm - Width: 0.16 cm - Weight: 1.3 Kg), decorated all over its surface with hunting scenes, dogs, pheasants, elephants and of griffins carved in bas-relief, made around 1200 in Italy, kept in the Army Museum in Paris.
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Buste réalisé par A. Brachard d'après une oeuvre originale de S.-L Boizot: Bonaparte, premier consul de la République, Manufacture de Sèvre.
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Female head adorning the breech of the bronze canon said of Cardinal Richelieu, circa 1630 France - Musée de l'Armée (Hôtel des Invalides) in Paris.
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Renault Type AG-1 (G 7) (Taxis de la Marne) who had been requisitioned by the French army in September 1914 at the First Battle Marne and offered in 1922 Musée de l'Armée) in Paris.
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Culverin called Wurtembourgeoise (caliber 125 mm; weight 2546 kg), melted around 1584 for Frédéric de Montbéliard, Duke of Württemberg, currently kept in the Arsenal gallery at the army museum of the Hôtel de Invalides in Paris.
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Forged in Valencia -"Antonivs me Fecit" and captured in Pavia in 1525 by Juan de Aldana.-R.A.M Catalog
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75 mm rapid fire cannon model 1897 in steel, with striped core and oleopneumatic brake, with protection plate at the level of the wooden wheels encircled by iron, mounted on steel carriage whose arrow has a spade allowing the anchor securely to the ground, currently preserved in the Arsenal gallery at the army museum of the Hôtel de Invalides in Paris.
Autor/Urheber: Leandro Neumann Ciuffo, Lizenz: CC BY 2.0
Famosa maquina usada para encriptar e decriptar mensagens secretas durante a guerra. Foto tirada no museu do ejercito, em Paris.