Murray Alper

Murray Alper (* 11. Januar 1904 in New York City, New York; † 16. November 1984 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.

Leben und Werk

Murray Alper begann seine Schauspielkarriere am Theater. Von 1927 bis 1940 trat er in zehn verschiedenen Stücken am Broadway auf, darunter 1927 und 1928 in dem Stück The Royal Family.[1] Seine Rolle aus dem Stück wiederholte er 1930 in The Royal Family of Broadway,[2] seinem Filmdebüt. Danach trat er erstmal weiterhin vor allem im Theater auf. Erst ab 1935 war er hauptsächlich im Kino zu sehen. Er spielte hauptsächlich kleine Rollen wie Polizisten, Soldaten oder vor allem Taxifahrer. Obwohl er in seinen meisten Filmen nicht genannt wurde, bezeichnet der Filmkritiker Hal Erickson ihn als eine „unausweichliche Filmpräsenz“. Selten bekam er Credits in A-Filmen, wie zum Beispiel die des Taxifahrers Frank in Die Spur des Falken.[3] 1943 sollte er in Das Rettungsboot eine größere Rolle übernehmen, wurde jedoch durch William Bendix ersetzt, weil er zu Beginn der Dreharbeiten krank wurde.[4] Laut einem Bericht in der Variety sollte Bendix auf Wunsch von 20th Century Fox die Rolle spielen, entschied sich aber für einen anderen Film. Auf Vorschlag von Alfred Hitchcock wurde daraufhin Murray Alper verpflichtet. Als der andere Film dann aber doch nicht gedreht wurde, setzte Darryl F. Zanuck durch, dass Bendix die Rolle zurückbekam.[5][6] Dennoch war Murray Alper in drei Hitchcockfilmen zu sehen, nämlich in Mr. und Mrs. Smith wiederum als Taxifahrer, in Saboteure als der auf der Flucht befindlichen Hauptfigur loyal gesinnter LKW-Fahrer und in Der Fremde im Zug in einer kleinen, aber für die Handlung entscheidenden Rolle als Bootsverleiher.

In seiner langen Karriere – die Internet Movie Database listet 250 Auftritte[7] und das American Film Institute etwa 160 Filme[8] – trat Murray Alper hauptsächlich in Filmkomödien auf,[3] wie zum Beispiel ab 1958 in mehreren Jerry-Lewis-Filmen. Besonders untypisch für ihn war dabei der Auftritt als Judolehrer in Der verrückte Professor.[3] 1948 begann er, auch in Fernsehserien aufzutreten. So hatte er Gastauftritte in Alfred Hitchcock präsentiert, Lassie, Maverick, 77 Sunset Strip, The Munsters, The Beverly Hillbillies, Mini-Max und Verrückter wilder Westen. Ab 1955 betreute er in vier Filmen offiziell die Schauspieler beim Lernen ihrer Dialoge.[8]

Murray Alper starb am 16. November 1984. Er wurde im Hollywood Forever Cemetery begraben und liegt dort neben seiner Frau Beatrice.[9]

Synchronisiert wurde Murray Alper von Sprechern wie unter anderen Otto Czarski, Bruno W. Pantel, Toni Herbert, Clemens Hasse oder Thomas Danneberg.[10]

Filmografie (Auswahl)

Filme

Fernsehserien

  • 1948: Public Prosecutor (Folge 1x22)
  • 1951–1954: The Adventures of Wild Bill Hickok (4 Folgen, 4 Rollen)
  • 1954: Superman – Retter in der Not (Adventures of Superman, Folge 2x21)
  • 1955, 1960: Alfred Hitchcock präsentiert (Alfred Hitchcock Presents, 2 Folgen, 2 Rollen)
  • 1958: Mutter ist die Allerbeste (The Donna Reed Show, Folge 1x14)
  • 1958: Alle lieben Bob (The Bob Cummings Show, Folge 5x14)
  • 1960: Lassie (Folge 6x29)
  • 1960: Maverick (Folge 4x02)
  • 1961: Bronco (Folge 3x05)
  • 1961: Surfside 6 (2 Folgen, 2 Rollen)
  • 1961–1962: Cheyenne (3 Folgen, 3 Rollen)
  • 1961–1964: 77 Sunset Strip (4 Folgen, 4 Rollen)
  • 1962: Hawaiian Eye (2 Folgen, 2 Rollen)
  • 1963: Dennis, Geschichten eines Lausbuben (Dennis the Menace, Folge 4x22)
  • 1964: Wagon Train (Folge 8x04)
  • 1964: The Munsters (Folge 1x07)
  • 1965: The Beverly Hillbillies (Folge 3x17)
  • 1965: Petticoat Junction (Folge 2x23)
  • 1966: Hazel (Fernsehserie, Folge 5x19)
  • 1966, 1968: Mini-Max (Get Smart, 2 Folgen, 2 Rollen)
  • 1967: Verrückter wilder Westen (The Wild Wild West, Folge 2x28)
  • 1967: Green Acres (2 Folgen, 2 Rollen)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Murray Alper in der Internet Broadway Database, abgerufen am 20. September 2020 (englisch).
  2. Language Actors. In: Variety. 17. September 1930, S. 4, vierter Abschnitt (englisch, Online in Archive.org [abgerufen am 20. September 2020]).
  3. a b c Hal Erickson: Murray Alper. In: AllMovie. Abgerufen am 20. September 2020 (englisch).
  4. Lifeboat (1944). In: AFI Catalog. American Film Institute, abgerufen am 20. September 2020 (englisch).
  5. Inside Stuff – Pictures. In: Variety. 11. August 1943, S. 8, unterster Abschnitt (englisch, Online in Archive.org [abgerufen am 20. September 2020]).
  6. Inside Stuff – Pictures. In: Variety. 11. August 1943, S. 46 (englisch, Online in Archive.org [abgerufen am 20. September 2020]).
  7. Murray Alper in der Internet Movie Database (englisch). Abgerufen am 20. September 2020.
  8. a b Murray Alper. In: AFI Catalog. American Film Institute, abgerufen am 20. September 2020 (englisch).
  9. Murray Alper in der Datenbank von Find a Grave, abgerufen am 20. September 2020 (englisch).
  10. Murray Alper. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 20. September 2020.