Muriel Asseburg

Muriel Asseburg (* 1968) ist eine deutsche Politologin.[1][2] Ihre Forschungsgebiete sind Konflikte und politische Ordnungen im Nahen Osten.[3]

Leben

Muriel Asseburg studierte Politikwissenschaft, Internationales Recht und Economics an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie promovierte dort im Jahr 2000.[2]

Seit 2001 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Institutes für Internationale Politik und Sicherheit der Stiftung Wissenschaft und Politik. Von Oktober 2006 bis Juni 2012 leitete sie dort die Forschungsgruppe „Naher/Mittlerer Osten und Afrika“. Sie war anschließend bis 2015 Leiterin des Projekts „Elitenwandel und neue soziale Mobilisierung in der arabischen Welt“ sowie 2014/2015 des Projekts „Die Fragmentierung Syriens“. Seit Mai 2017 ist sie Mitglied im Fachbeirat von „Mediterranean Politics“.[3]

2016 hat sie zusammen mit Jan Busse, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Bundeswehr München, das Buch Der Nahostkonflikt. Geschichte, Positionen, Perspektiven vorgelegt, eine Einführung in die Geschichte und den aktuellen Stand des israelisch-palästinensischen Konflikts und mögliche Lösungen.[4]

Am 17. Mai 2019 hatte der Deutsche Bundestag einen Antrag der großen Koalition, der Grünen und der FDP mit der Zielsetzung „Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen“ angenommen. Diese Entscheidung wurde von Asseburg und 15 weiteren Wissenschaftlern in einem Aufruf stark kritisiert. Darin sprechen die Unterzeichner die BDS-Bewegung vom Vorwurf des Antisemitismus frei und sehen deren Aktivitäten von der Meinungsfreiheit gedeckt.[5]

Muriel Asseburg lebte unter anderem in Jerusalem, Damaskus, Ramallah und Beirut.[2]

Veröffentlichungen

Monographien und Sammelbände[6]

  • Palästina und die Palästinenser. Eine Geschichte von der Nakba bis zur Gegenwart. C.H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77477-5.
  • Muriel Asseburg, Jan Busse: Der Nahostkonflikt: Geschichte, Positionen, Perspektiven. Verlag C.H.Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-69776-0.
  • Dynamics of transformation, elite change and new social mobilization in the Arab World. In: Muriel Asseburg, Heiko Wimmen (Hrsg.): Mediterranean Politics. Band 21, Nr. 1, 25. Oktober 2015, S. 1, doi:10.1080/13629395.2015.1081448.
  • Muriel Asseburg (Hrsg.): Moderate Islamisten als Reformakteure – Rahmenbedingungen und programmatischer Wandel. Stiftung Wissenschaft und Politik, 2007, ISSN 1611-6372 (swp-berlin.org [PDF]).
  • Muriel Asseburg: Blockierte Selbstbestimmung – palästinensische Staats- und Nationenbildung während der Interimsperiode. In: Aktuelle Materialien zur internationalen Politik. Band 65. Nomos-Verl.-Ges., Baden-Baden 2002, ISBN 978-3-7890-7796-8.
  • Muriel Asseburg, Volker Perthes: Surviving the stalemate: approaches to strengthening the Palestinian entity. In: Muriel Asseburg (Hrsg.): Conflict prevention network. 1. Auflage. Band 2. Nomos-Verl.-Ges., Baden-Baden 1998, ISBN 978-3-7890-5570-6 (englisch).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Autorinnen und Autoren, Impressum. In: Informationen zur politischen Bildung (Heft 278) Israel. Bundeszentrale für politische Bildung, 28. Mai 2008, archiviert vom Original am 18. Februar 2013; abgerufen am 5. Mai 2017.
  2. a b c Speaker Biographies – EU Washington Forum 2009: Responding to the Obama Agenda. (PDF) 9. November 2009, S. 1, archiviert vom Original am 26. Januar 2012; abgerufen am 5. Mai 2017.
  3. a b Muriel Asseburg. Stiftung Wissenschaft und Politik, archiviert vom Original am 5. Mai 2017; abgerufen am 5. Mai 2017.
  4. René Wildangel: Die Idee der Zweistaatenlösung in der "Einstaatenrealität", Süddeutsche Zeitung, 1. Januar 2017 (abgerufen am 25. Juni 2017)
  5. Im Kampf gegen Antisemitismus hilft das nicht. In: Die Zeit. 4. Juni 2019, abgerufen am 23. Juli 2020.
  6. DR. MURIEL ASSEBURG - SCHRIFTENVERZEICHNIS – Mai 2017. (PDF) Stiftung Wissenschaft und Politik, Mai 2017, archiviert vom Original am 7. Juni 2017; abgerufen am 7. Juni 2017.