Munitionszuführung

Munitionszuführung ist die Art, wie einer Schusswaffe die Munition zugeführt wird. Grundsätzlich wird zwischen einer manuellen, halbautomatischen und einer vollautomatischen Munitionszuführung unterschieden. Die Steigerung der Schussfrequenz ist die Motivation um den Ladevorgang zu automatisieren. Bei Feuerwaffen war eine Automatisierung des Ladevorgangs erst mit der Entwicklung der Patrone ab Mitte des 19. Jahrhunderts möglich.

Varianten

In der Regel bietet eine Schusswaffe nur eine Möglichkeit der Munitionszuführung. Eine Ausnahme ist z. B. das leichte Maschinengewehr FN Minimi, welches eine Gurt- und Magazinzuführung erlaubt. Ladeautomaten für Geschütze bieten in der Regel auch einen manuellen Modus, falls die Automatik ausfallen sollte. Die Munitionszuführung kann sich externer Energiequellen bedienen. Bei Ladeautomaten und ungegurteter Munitionszuführung ist das sehr oft der Fall.

  • Manuelles Laden: Das manuelle Laden einer Einzelladerwaffe ist die frühste und technisch einfachste Art eine Waffe zu laden. Vom Bogen über die Armbrust und die frühen Feuerwaffen war diese Art bis ins 19. Jahrhundert vorherrschend. Auch mit moderner patronierter Munition ist die manuelle Munitionszuführung bei Jagdwaffen, vor allem bei Kipplaufwaffen, noch heute üblich. Auch heutige Geschütze funktionieren vielfach nach diesem Prinzip.
  • Magazinschacht: Bei diesem Prinzip fällt die Munition aus einem Magazinschacht durch Eigengewicht oder durch zusätzliche Beschwerung in die Abschussvorrichtung. Bereits im 3. Jh. v. Chr. wurde das Prinzip bei der Repetierarmbrust verwendet. Ende des 19. Jahrhunderts übernahmen die Vorläufer der Maschinengewehre (Gatling Gun oder Nordenfelt-Mitrailleuse) diese technische Lösung, wie auch einige Schnellfeuergeschütze z. b. 40-mm-Bofors-Geschütz.
  • Magazin mit Feder: Das vorherrschende Prinzip für Handfeuerwaffen ist die Federkraft, welche die Munition aus einem Magazin herausdrückt. Als Vorteil gegenüber dem Magazinschacht sorgt die gespannte Feder für den nötigen Antrieb, egal wie die Waffe gehalten wird. Das Henry-Gewehr verwendete 1862 dieses Prinzip. Bei den Magazinen handelt es sich entweder um mit der Waffe fest verbundene Magazine, wie das Röhrenmagazin unterhalb des Laufes, oder um abnehmbare Magazine in verschiedenen Formen wie Teller- oder Stangenmagazine.
  • Gurtzuführung: Die Zuführung über einen Munitionsgurt in dem 1885 entwickelten Maxim-Maschinengewehr revolutionierte die damalige Waffentechnik und ist bis heute bei Maschinengewehren und -kanonen vorherrschend. Eine Mechanik zieht den Munitionsgurt nach jedem Schuss um ein Glied weiter. Bei leichten Maschinengewehren wird der Munitionsgurt oft in einem Gurtkasten an der Waffe geführt. Doppelgurtzuführer für Maschinenkanonen machen es möglich, schnell zwischen zwei verschiedenen Munitionssorten, z. B. panzerbrechend und explosiv, umzuschalten. Um zu verhindern, dass der Munitionsgurt festhängt oder sich zu stark verwindet, wird er manchmal durch einen Gurtkanal (feed chute) zur Waffe geführt.
  • Laderahmen: Solange Hiram Maxim die Patentrechte an der Gurtzuführung mit flexiblem Gliedern hielt, behalfen sich andere Waffenhersteller, z. B. beim Hotchkiss M1909, mit festen Laderahmen. Diese Metallrahmen, welche etwa 30 Patronen aufnahmen, wurden analog zu den flexiblen Gurten auf einer Seite eingezogen und auf der anderen Seite leer ausgegeben. Wegen Nachteilen gegenüber der Gurtzuführung wurde das System aufgegeben.[1]
  • ungegurtet (linkless): Um sehr hohe Schussfrequenzen erreichen zu können, verfügen einige moderne Maschinenkanonen, z. B. die GAU-8/A Avenger, über eine ungegurtete Zuführung. Die Patronen werden hierbei mit speziellen Förderanlagen, z. B. Schneckenförderer, zugeführt.[2]
  • Autolader bzw. Ladeautomat: Hilfseinrichtungen wie Munitionsaufzüge waren die Voraussetzung, damit große Festungs- und Schiffsgeschütze mit den bis zu einer Tonne schweren Geschossen überhaupt beladen werden konnten. Vollautomatische Ladevorrichtungen sind aber erst bei modernen Schiffsgeschützen, z. B. dem Mark-45-Leichtgewichtsgeschütz, vorhanden. Der T-64 war Ende der 1960er der erste Kampfpanzer mit einem Ladeautomaten für die Hauptbewaffnung. In den 1970er Jahren folgten auch Selbstfahrgeschütze z. B. DANA mit Ladeautomaten.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ron Field, Richard Hook: Buffalo Soldiers 1892–1918. Osprey Publishing, Oxford 2005, ISBN 1-84176-898-7, S. 29 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Patent US3437005A: Flexible article conveyor for high speed applications. Angemeldet am 25. Mai 1967, veröffentlicht am 8. April 1969, Anmelder: General Electric Company, Erfinder: Jay M. Trumper.

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Otobreda 76 mm arsenal (FFG-57)
Phalanx CIWS ammunition feed detail.jpg
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rear, ammunition feed, view of a Phalanx CIWS anti-missile Gatling gun, Mark 16, Mod 2 on the stern of the HMAS Adelaide (FFG01)

Photo taken on an open day at Dock 2, Port Adelaide, South Australia
HMS Belfast - Shell room 6.jpg
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Inside a shell room on the HMS Belfast, under one of the 6" turrets. Overall view
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Top half is the assembled magazine with five cartridges inserted, bottom half is the magazine taken apart. The ammunition is inert training/handling rounds.
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This image was taken at the Musée de l'Armée, Paris.
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Specialist Michael Copley, Battery B, 1/76 FA, loads the M119 Howitzer during his section's qualification table at Fort Stewart, Oct. 6
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Ein Munitionsgurt mit M13 Gurtgliedern und7,62x51 Patronen an einem M60 Maschinengewehr
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USS Alaska (CB-1): Crew of a 40mm quad antiaircraft machine gun mount loading clips into the loaders of the left pair of guns. Taken on 6 March 1945, during the Iwo Jima operation. The man at the right is Seaman Second Class Richard Roberts, and the gun captain (in the phone talker's helmet) is Gunner's Mate Second Class Glenn F. Groff.