Motorrad-Europameisterschaft 1937

Die Bremgarten-Rundstrecke.

Die Titel der Motorrad-Europameisterschaft 1937 wurden beim XIV. Großen Preis der F.I.C.M. vergeben, der am 3. und 4. Juli 1937 in Bremgarten bei Bern (Schweiz) im Rahmen des XIII. Großen Preises der Schweiz auf der 7,28 Kilometer langen Bremgarten-Rundstrecke ausgetragen wurde.

Der Große Preis von Europa fand zum zweiten Mal im Rahmen des Grand Prix der Schweiz statt.

Rennverläufe

In der 250-cm³-Klasse konnte sich der 31-jährige Moto-Guzzi-Werkspilot Omobono Tenni nach 40 Runden seinen ersten Titel sichern. Zweiter wurde dessen Landsmann Nello Pagani, ebenfalls auf Moto Guzzi. Die zwischenzeitlich in Führung liegenden DKW-Werksfahrer Ewald Kluge und Walfried Winkler erreichten nach technischen Problemen die Ränge drei und vier. Der Italiener Tenni gewann 1937 auch den Viertelliter-Lauf bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man, dem damals schwierigsten Motorradrennen der Welt, und wurde damit erster nicht-britischer TT-Sieger überhaupt.

In den Klassen bis 350 und bis 500 cm³ war das englische Norton-Werksteam wie schon im Vorjahr nicht zu schlagen. Der mittlerweile 40 Jahre alte Jimmie Guthrie aus Schottland sicherte sich beide Titel jeweils vor seinem Teamkollegen Freddie Frith. Für Guthrie waren es die EM-Titel nummer drei und vier, in der Halbliterklasse gewann er bereits zum dritten Mal in Folge. Nur fünf Wochen später verunglückte der Schotte beim Großen Preis von Deutschland auf dem Sachsenring schwer und verstarb nur wenig später.

In beiden Gespanne-Kategorien war der deutsche Hersteller DKW erfolgreich. In der 600er-Klasse feierte das Duo Karl Braun / Erwin Badsching einen überlegenen Start-Ziel-Sieg vor zwei einheimischen Gespannen. Wenige Wochen später verunglücken die beiden beim Schleizer Dreiecksrennen schwer. Während Badsching unverletzt blieb, erlag Braun seinen schweren Verletzungen. In der großen Klasse gab es einen Doppelsieg für die Zschopauer. Hans Schumann / Julius Beer siegten ungefährdet vor Hans Kahrmann / Heinrich Eder, die vom Sturz des zwischenzeitlich mit um den Sieg kämpfenden Schweizer Ehepaars Hans und Cilly Stärkle (NSU) profitierten. Den deutschen Dreifachsieg machte Paul Weyres auf Harley-Davidson komplett.

Rennergebnisse

KlasseSiegerZweiterDritter
250 cm³Italien 1861 Omobono Tenni (Moto Guzzi)Italien 1861 Nello Pagani (Moto Guzzi)Deutsches Reich NS Ewald Kluge (DKW)
350 cm³Vereinigtes Konigreich Jimmie Guthrie (Norton)Vereinigtes Konigreich Freddie Frith (Norton)Vereinigtes Konigreich Ernie Thomas (Velocette)
500 cm³Vereinigtes Konigreich Jimmie Guthrie (Norton)Vereinigtes Konigreich Freddie Frith (Norton)Italien 1861 Omobono Tenni (Moto Guzzi)
Gespanne (600 cm³)Deutsches Reich NS Karl Braun / Deutsches Reich NS Erwin Badsching (DKW)Schweiz Ferdinand Aubert / Schweiz Rudi Grob (Norton)Schweiz Max Hunziker / unbekannt unbekannt (Norton)
Gespanne (1000 cm³)Deutsches Reich NS Hans Schumann / Deutsches Reich NS Julius Beer (DKW)Deutsches Reich NS Hans Kahrmann / Deutsches Reich NS Heinrich Eder (DKW)Deutsches Reich NS Paul Weyres / Deutsches Reich NS C. Barths (Harley-Davidson)

Verweise

Literatur

  • Woldemar Lange / Jörg Buschmann: Die große Zeit des DKW-Motorradrennsports. 1920 bis 1941 (Zschopau). 1. Auflage. Bildverlag Böttger GbR, Witzschdorf 2009, ISBN 978-3-937496-29-0, S. 300–301.
  • Steffen Ottinger: DKW Motorradsport 1920–1939. Von den ersten Siegen des Zschopauer Zweitakters bei Bahnrennen bis zu den Europameisterschafts-Erfolgen. 1. Auflage. HB-Werbung und Verlag, Chemnitz 2009, ISBN 978-3-00-028611-7, S. 89–90.

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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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