Moto Guzzi GT
Moto Guzzi | |
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Moto Guzzi G.T. „Norge“ (1928–1930) | |
G.T. | |
Hersteller | Moto Guzzi |
Verkaufsbezeichnung | G.T. / G.T. 16 |
Produktionszeitraum | 1928 bis 1934 |
Klasse | Motorrad |
Motordaten | |
1-Zylinder-4-Takt | |
Hubraum (cm³) | 498,4 cm³ |
Leistung (kW/PS) | 9,7 kW |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 100 km/h |
Getriebe | 3-Gang |
Antrieb | Kette |
Bremsen | Trommeln |
Radstand (mm) | 1430 |
Maße (L × B × H, mm): | 2100 × 730 × 960 |
Leergewicht (kg) | 130–150 |
Nachfolgemodell | Moto Guzzi G.T.V. |
Die Moto Guzzi G.T. ist ein Motorrad, das Moto Guzzi von 1928 bis 1934 herstellte. „G.T.“ steht dabei für Gran Turismo.[1]
Geschichte
1928 konstruierten Carlo Guzzi und sein Bruder Giuseppe auf Basis der Sport 14 die G.T., ihr erstes Motorrad mit Hinterradfederung und eines der ersten mit Cantileverschwinge. Allerdings hatten die meisten Kunden Zweifel an der Verwindungssteifigkeit und damit an der Fahrstabilität dieses neuen Motorrades. Daher wurde dieses Modell nur in wenigen Exemplaren verkauft. Um die Zuverlässigkeit zu beweisen, unternahm Giuseppe Guzzi 1928 in 28 Tagen eine Fernfahrt mit einer der Maschinen zum Nordkap. Dadurch erwarb sich die G.T. den Beinamen „Norge“ (dt.: Norwegen).[1]
1931 wurde die G.T. entsprechend der neuen Sport 15 überarbeitet und als G.T. 16 in den Katalog aufgenommen. Inzwischen waren die ausreichend guten Fahreigenschaften durch Renneinsätze nachgewiesen und das neue Modell verkaufte sich deutlich besser als sein Vorgänger.[1]
1934 ersetzte das obengesteuerte Modell G.T.V. die G.T. 16 mit ihrem gegengesteuerten Motor.[1]
Die G.T. wurde 1928–1930 nur in 78 Exemplaren verkauft, während die G.T. 16 in den Jahren 1931–1934 immerhin 754 mal gebaut wurde.[1]
Technik
Motor und Antrieb
Die G.T. hat einen luftgekühlten Einzylinder-Viertaktmotor mit liegendem Zylinder. Auf dem linken Stumpf der zweifach gelagerten Kurbelwelle sitzt ein glattflächiges Schwungrad, das außerhalb des Gehäuses läuft. Ein dahinter angebrachtes Stirnrad treibt den Korb der auf der Getriebeeingangswelle montierten Mehrscheiben-Ölbadkupplung an. Das Dreiganggetriebe ist mit einem Schalthebel an der rechten Seite des Tanks zu bedienen. Mit dem Hinterrad ist das Getriebe durch eine Maschinenkette verbunden.[1]
Das hängende Auslassventil wird über eine Stoßstange und einen Kipphebel von der unten liegenden Nockenwelle gesteuert, das stehende Einlassventil direkt (Gegensteuerung). Zum Abstellen des Motors wird die Stoßstange über einen Ventilausheber nach vorne gedrückt, sodass das Auslassventil öffnet. Ein Stirnradgetriebe auf der rechten Motorseite treibt den Magnetzünder an. Der Zündzeitpunkt wird von Hand verstellt.[1]
Das Gemisch bereitet ein Flachstromvergaser mit Rundschieber auf, 36 mm Durchlass und ohne Luftfilter. Das verchromte Auspuffrohr ist an der linken Maschinenseite nach hinten gezogen und endet in einem Schalldämpfer in Zigarrenform.[1]
Rahmen und Fahrwerk
Die G.T. hat einen Doppelschleifen-Rohr-/Blechrahmen mit Heckausleger. Das Hinterrad sitzt in einer Ausleger-Dreiecksschwinge (Cantileverschwinge), deren oberes vorderes Ende am Rahmen angelenkt ist. Das untere vordere Ende ist mit zwei Zugstangen verbunden, die über eine vorne angebrachte Druckplatte zwei unter dem Motor liegende Federn beim Einfedern auf Druck belasten. Sie hat am Heckausleger abgestützte Reibungsdämpfer. Das Vorderrad sitzt in einer Parallelogrammgabel mit Tonnenfeder.[1]
Tanks
Der Benzintank der G.T., ausgeführt als Stecktank, hat ein Volumen von 11 Litern, der darunter liegende Öltank eines von 3 Litern. Der Öltank ist durch verchromte Kupferleitungen mit dem Zylinderkopf und der Ölpumpe im Trockensumpf des Motors verbunden. Auch die G.T. 16 hat einen 11 Liter großen Benzintank, allerdings in Sattelform.[1]
Räder und Bremsen
Die G.T. hat 26″-Drahtspeichenräder und Halbnaben-Trommelbremsen. Die hintere Bremse wird über einen Fußhebel an der linken Motorseite und ein Gestänge bedient, die vordere mit einem Seilzug vom Lenker aus. Der Fußbremshebel ist mit dem Hacken zu bedienen. Die G.T. 16 hat die gleiche Ausstattung, aber 19″ große Räder.
Werkstoffe
Das Motor-/Getriebegehäuse ist aus Aluminium gefertigt, der Zylinder und der Zylinderkopf aus Grauguss. Der Rahmen, die Hinterradschwinge, die Vorderradgabel, der Tank und die Schutzbleche dagegen sind aus Stahlblech.
Lackierung, Oberflächenbehandlung und Embleme
Die Stahlblechteile der G.T. sind in rot lackiert. Tanks und Schutzbleche haben eine goldfarbene Linierung. An den Tankseiten der Maschinen finden sich goldfarbene Moto-Guzzi-Embleme als Abziehbilder. Die Graugussteile des Motors sind brüniert. Die G.T. 16 gab es in zwei verschiedenen Rottönen, aber auch als Luxusmodell mit verchromten und teillackierten Benzin- und Öltanks.
Technische Daten
Typ[1] | G.T. | G.T. 16 |
Bauzeitraum | 1928–1930 | 1931–1934 |
Hubraum | 498,4 cm³ | 498,4 cm³ |
Bohrung × Hub | 88 mm × 82 mm | 88 mm × 82 mm |
Verdichtung | 4,5 : 1 | 4,5 : 1 |
Leistung | 13,2 PS (9,7 kW) | 13,2 PS (9,7 kW) |
bei Drehzahl | 3800/min. | 3800/min. |
Getriebe | 3-Gang | 3-Gang |
Radstand | 1430 mm | 1430 mm |
Maße (L × B × H) | 2100 mm × 730 mm × 960 mm | 2100 mm × 730 mm × 960 mm |
Leergewicht | 130 kg | 150 kg |
Reifen vorne / hinten | 3,00″ × 26″ / 3,00″ × 26″ | 3,50″ × 19″ / 3,50″ × 19″ |
Höchstgeschwindigkeit | 100 km/h | 100 km/h |
Benzinverbrauch | ca. 3,4 l / 100 km | ca. 3,4 l / 100 km |
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k Mario Colombo: Moto Guzzi. 2. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1990. ISBN 3-613-01274-X
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Moto Guzzi GT 500 Norge 1928