Mosnang

Mosnang
Wappen von Mosnang
Wappen von Mosnang
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton St. Gallen St. Gallen (SG)
Wahlkreis:Toggenburgw
BFS-Nr.:3394i1f3f4
Postleitzahl:9607 (Mosnang)

9612 Dreien
9613 Mühlrüti
9614 Libingen
9601 Lütisburg Station

Koordinaten:720965 / 246918
Höhe:735 m ü. M.
Höhenbereich:566–1314 m ü. M.[1]
Fläche:50,51 km²[2]
Einwohner:2920 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte:58 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
5,8 %
(31. Dezember 2022)[4]
Gemeindepräsident:Renato Truniger (SVP)
Website:www.mosnang.ch
Dorfplatz Mosnang mit Lindenbaum, Restaurant «Bären» und alter «Krone» (von links nach rechts)
Dorfplatz Mosnang mit Lindenbaum, Restaurant «Bären» und alter «Krone» (von links nach rechts)

Dorfplatz Mosnang mit Lindenbaum, Restaurant «Bären» und alter «Krone» (von links nach rechts)

Lage der Gemeinde
Karte von MosnangZürichseeWägitalerseeWalenseeKanton Appenzell AusserrhodenKanton Appenzell InnerrhodenKanton GlarusKanton SchwyzKanton ThurgauKanton ZürichWahlkreis See-GasterWahlkreis SarganserlandWahlkreis St. GallenWahlkreis WerdenbergWahlkreis WilBütschwil-GanterschwilEbnat-KappelKirchberg SGLichtensteigLütisburgMosnangNeckertalNesslauWattwilWildhaus-Alt St. Johann
Karte von Mosnang
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Mosnang (lokal Moslig genannt) ist eine Ortschaft und eine politische Gemeinde des Kantons St. Gallen in der Schweiz. Sie befindet sich im Wahlkreis Toggenburg ausserhalb von Hauptverkehrsachsen.

Geographie

Luftbild von Werner Friedli von 1955

Mosnang liegt nordöstlich der Hulftegg, über welche eine 1867 eröffnete Passstrasse ins Tösstal im Kanton Zürich führt.

Zur Gemeinde Mosnang gehören die Dörfer Mosnang, Mühlrüti und Libingen, die Weiler Dreien und Wiesen[5] sowie Lütschwil und Spilhusen (beide Lütisburg Station). Im Südwesten von Mühlrüti entspringt die Murg, einer der grössten Nebenflüsse der Thur. Die Nachbargemeinden sind Kirchberg, Fischingen TG, Fischenthal ZH, Eschenbach, Wattwil, Bütschwil-Ganterschwil und Lütisburg. Ein Dreikantonseck findet sich am Hörnli.

Durch Mühlrüti verläuft der 87 Kilometer lange Toggenburger Höhenweg. Er führt in fünf Etappen von Wildhaus über Arvenbüel und Chrüzegg (oberhalb Atzmännig) nach Wil.

Geschichte

Mosnang wurde 854 erstmals als Masinang erwähnt. 1217 wird erstmals ein Leutpriester, 1275 eine Pfarrei erwähnt. Turm und Teile der Pfarrkirche St. Georg und Theodul stammen aus der Zeit um 1200.

Grenzen des in drei Teile aufge­gliederten, zur Herrschaft Tannegg gehörenden alten Gerichts Mosnang. Das ausserhalb dieser Grenzen liegende Gebiet Mosnangs mit den Dörfern Mühlrüti und Libingen gehörte zum fürstäbtischen Niedergericht Bazenheid.

Als Teil des Amtes Tannegg unterstand das Dorf Mosnang niedergerichtlich dem Bischof von Konstanz, ab 1693 dem Kloster Fischingen, das ab 1697 auch die Kollatur besass. Die hohe Gerichtsbarkeit lag bei den Grafen von Toggenburg, nach 1468 bei der Fürstabtei St. Gallen. Während der ersten grossen Pest im Toggenburg 1564 bis 1569 starben 80 % der Bevölkerung. Nach der Einführung der Reformation 1528 kehrte Mosnang ab 1531 fast vollständig zum alten Glauben zurück.

1751 löste sich Libingen, 1764 auch Mühlrüti von der Pfarrei Mosnang.

1798 wurde Mosnang Hauptort des helvetischen Distrikts Mosnang, in der Mediationsakte 1803 wurde Mosnang neben Flawil zum Hauptort des Bezirks Untertoggenburg bestimmt. Die vormals zum Bazenheider Gericht gehörenden Dörfer Libingen und Mühlrüti mit Mosnang wurden da zu einer Orts- sowie zu einer politischen Gemeinde vereinigt. Im Rahmen der sanktgallischen Verfassungskämpfe war Mosnang dann von 1831 bis 1861 Versammlungsort der Alttoggenburger Bezirksgemeinde. 1886 zerstörte ein Brand Teile des Mosnanger Dorfkerns.

Trotz der starken Industrialisierung des Toggenburgs im 19. Jahrhundert blieb Mosnang ein Bauerndorf. 1985 wurde eine Oberstufenschule eröffnet, zuvor besuchten die Sekundarschüler den Unterricht in Bütschwil. Aus der 1871 gegründeten Zwangsarbeitsanstalt ging 1987 die kantonale Strafanstalt Bitzi hervor, die heute als Massnahmenzentrum Bitzi betrieben wird Die Ausläufer des Tössstockgebiets sowie des Quellgebiets der Murg sind seit 1996 im Bundesinventar der Landschaften von nationaler Bedeutung registriert.[5]

→ siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Libingen
→ siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Mühlrüti

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
JahrEinwohner
18503005
19002670
19502638
19802280
20002894
20102881
Verteilung auf Dörfer und Weiler
Stand 31. Dezember 2021[6]
Dorf Mosnang1148
Weiler um Mosnang  593
Dreien-Wiesen  416
Mühlrüti  413
Libingen  304
Total2874
Blick auf das Dorf Mosnang vom Evasberg
Mosnanger Kirchturm

Von den insgesamt 2874 Einwohnern im Jahr 2021 waren 1211 Ortbürger und hatten 135 eine ausländische Staatsbürgerschaft. 2096 waren römisch-katholisch und 351 reformiert.[6]

Mit 2920 Einwohnern im Jahr 2007 erreichte Mosnang fast wieder die Bevölkerungszahl von 1860 mit 3077 Einwohnern.

Sehenswürdigkeiten

Das Dorf Mosnang ist vor allem bekannt durch seine Pfarrkirche St. Georg und Theodul mit dem Kirchturm. Dieser wurde ursprünglich als Wachturm gebaut und genutzt und später zum Kirchturm umgebaut. Mosnang besitzt ausserdem einen kleinen Skilift, der vor allem von Einheimischen genutzt wird. An diesem Skilift hat Maria Walliser, eine ehemalige Schweizer Skirennfahrerin, gelernt, auf den «Brettern» zu stehen.

Bilder

Verkehr

Mosnang liegt an der Staatsstrasse BütschwilMühlrütiHulfteggSteg. Die vom Bahnhof Bütschwil an der Toggenburgerbahn ausgehende Postautolinie 765 verzweigt sich in Mosnang nach Dreien–Mühlrüti und Libingen.

Sport und Kultur

Neben einem Skilift hat die Gemeinde zwei international erfolgreiche Vereine: den Seilzieh­club Mosnang[7] und den Radball spielenden RMV Mosnang (Rad- und Motorfahrerverein Mosnang).[8]

Zur Tradition geworden ist die Aufführung des Theaters „Der Schwarze Tod“, das an die Pest erinnert. Das vom Libinger Lehrer Emil Stieger geschriebene Schauspiel wurde 1903, 1924, 1947, 1965, 1995 und 2023 aufgeführt. Die im Theaterstück vorkommenden Lieder wurden vom in Mosnang wirkenden, musikalisch begabten Pfarrer Carl Jakob Eisenring komponiert.[9]

Im Jahr 2017 bauten in Mosnang 300 Freiwillige den mit 120 Metern Durchmesser weltweit grössten Adventskranz.[10]

Persönlichkeiten

  • Fridolin Anton Grob (* 1745 in Mosnang; † 1807 ebenda), Landrat und Künstler
  • Johann Joseph Müller (* 1815 in Mosnang; † 1861 in St. Gallen), Herausgeber und Journalist, Politiker, Nationalrat
  • Johann Georg Müller (* 1822 in Mosnang; † 1849 in Wien), Architekt
  • Josef Hagmann (* 1871 in Mosnang; † 1926 in Innsbruck), katholischer Geistlicher, Abt von St. Georgenberg-Fiecht
  • Joseph Meile (* 1891 in Mosnang; † 1957 in St. Gallen), katholischer Bischof von St. Gallen
  • Ernst Pfiffner (* 1922 in Mosnang; † 2011), Komponist, Organist und Kantor
  • Maria Walliser (* 1963 in Mosnang), Skirennfahrerin
  • Selina Rutz-Büchel (* 1991 in Mosnang), Leichtathletin

Siehe auch

Weblinks

Commons: Mosnang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. a b Hans Büchler: Mosnang. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  6. a b Bevölkerung Auf der Webseite der Gemeinde Mosnang.
  7. Seilziehclub Mosnang, herzlich willkommen. In: tugofwar-mosnang.ch. Abgerufen am 26. Oktober 2012.
  8. RMV Mosnang. Auf der Webseite des RMV Mosnang. Abgerufen am 27. Juli 2023.
  9. Geschichte des Stücks. Auf der Webseite Der Schwarze Tod der Bühne Thurtal. Abgerufen am 27. Juli 2023.
  10. Hannah Göldi: Der grösste Adventskranz der Welt steht in Mosnang. In: St. Galler Tagblatt (online), 1. Dezember 2017

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Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert bei Spilhusen, Altgonzenbach (Gemeinde Mosnang)
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Dreien, Gemeinde Mosnang, Kanton St. Gallen, Schweiz
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Dorfplatz Mosnang mit Linde, Restaurant «Bären» und Alter «Krone» (von links nach rechts). Die nach links führt nach Libingen, die nach rechts nach Mühlrüti.
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Blick auf das Dorf Mosnang vom Evasberg
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Kirche von Mühlrüti, Gemeinde Mosnang, Kanton St.Gallen, Schweiz
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