Moshi (Distrikt)

Distrikt Moshi

Lage des Distrikts Moshi in der Region Kilimandscharo
Basisdaten
StaatTansania
RegionKilimandscharo
Fläche1713 km²
Einwohner500.591 (2016)
Dichte292 Einwohner pro km²
ISO 3166-2TZ-09
Koordinaten: 3° 21′ S, 37° 19′ O

Moshi (deutsch auch Moschi) ist ein Distrikt der Region Kilimandscharo im Nordosten von Tansania mit dem Verwaltungssitz in der Stadt Moshi. Der Distrikt grenzt im Nordosten an den Distrikt Rombo, Im Osten an Kenia, im Südosten an den Distrikt Mwanga und im Westen an die Region Manyara und an den Distrikt Hai. Auch wird der Distrikt Moshi (MC) fast vollständig umschlossen.

Eingang zum Kilimandscharo-Nationalpark

Geographie

Der Distrikt hat eine Fläche von 1713 Quadratkilometern und rund eine halbe Million Einwohner (Stand 2016).[1][2] Das Land besteht topographisch aus zwei Zonen, dem Flachland im Süden, das von 600 Meter über dem Meer nach Norden sanft ansteigt, und dem Bergmassiv des Kilimandscharo im Norden. Die Entwässerung erfolgt nach Süden zum Fluss Pangani. Die größten Flüsse sind der Kikuletwa, der die Südwestgrenze bildet, mit dem Nebenfluss Weruweru und der Fluss Ruvu, der die Südostgrenze bildet.[3]

Das Klima hängt stark von der Höhenlage ab, im flachen südlichen Teil ist es tropisch, Aw nach der effektiven Klimaklassifikation.[4] Die Niederschläge sind im Flachland mit rund 600 Millimeter wesentlich geringer als im Gebirge mit 1600 Millimeter im Jahr. Die Niederschläge fallen in zwei Regenzeiten, einer von Oktober bis Dezember, der zweiten von März bis Juni. Die Temperaturen schwanken je nach Jahreszeit und Höhenlage um den Jahresdurchschnitt von 26 Grad Celsius. Am heißesten ist es in den Monaten Februar, März, April, September, Oktober und November mit Temperaturen um 31 Grad Celsius, am kühlsten in Juni, Juli, Dezember und Januar mit 15 Grad Celsius.[1]

Geschichte

Der Distrikt Moshi wurde im Jahr 1982 gegründet.[5]

Verwaltungsgliederung

Der Distrikt besteht aus den zwei Wahlkreisen (Jimbo) Moshi Vijijini und Vunjo sowie aus jeweils 16 Gemeinden (Kata):[6]

Moshi Vijijini
  • Arusha Chini
  • Kibosho Mashariki
  • Kibosho Kati
  • Kibosho Magharibi
  • Kindi
  • Kirima
  • Kimochi
  • LimocMbokomu
  • Mabogini
  • Old Moshi Mashariki
  • Old Moshi Magharibi
  • Okaoni
  • Uru Mashariki
  • Uru Shimbwe
  • Uru Kusini
  • Uru Kaskazini
Vunjo
  • Kilema Kaskazini
  • Kilema Kusini
  • Kirua Vunjo Mashariki
  • Kirua Vunjo Magharibi
  • Kahe Magharibi
  • Kahe Mashariki
  • Kirua Vunjo Kusini
  • Kilema Kati
  • Mwika Kusini
  • Mwika Kaskazini
  • Mamba Kaskazini
  • Mamba Kusini
  • Marangu Mashariki
  • Marangu Magharibi
  • Makuyuni
  • Njia Panda

Bevölkerung

Die größten ethnischen Gruppen sind die Chagga, die vor allem im gebirgigen Norden leben, und die Pare, die im Flachland siedeln.[1] Die Einwohnerzahl stieg von 439.522 im Jahr 1988 auf 545.168 im Jahr 2002 und weiter auf 651.029 im Jahr 2012. Das jährliche Wachstum lag bei 1,5 Prozent.[7]

  • Sprache: Zwei Drittel sprachen Swahili und 22 Prozent Englisch und Swahili, neun Prozent waren Analphabeten. Die Grafik rechts zeigt den Vergleich mit dem Distrikt Moshi (MC) (Stand 2012).[8]
  • Religion: Im Jahr 1910 wurde das römisch-katholische Vikariat Moshi eingerichtet und 1953 zur Diözese erhoben. Sie untersteht dem Erzbischof von Arusha. In den 5000 Quadratlkilometern der Diözese leben 1.092.000 Menschen, wovon 785.000 römisch-katholisch sind.[9][10]

Einrichtungen und Dienstleistungen


Moshi

Moshi (MC)
  • Bildung: Im Distrikt stehen den Jugendlichen 236 Vorschulen, 269 Grundschulen und 97 weiterführende Schulen zur Verfügung (Stand 2016).[11]
  • Gesundheit: Für die medizinische Versorgung der Bevölkerung sorgen vier Krankenhäuser, acht Gesundheitszentren und 76 Apotheken.[12]
  • Wasser: Im Jahr 2016 wurden 77 Prozent der Bevölkerung mit sicherem und sauberem Wasser versorgt.[13]

Wirtschaft und Infrastruktur

Der wichtigste Wirtschaftszweig des Distriktes ist die Landwirtschaft, im ländlichen Bereich leben 97,7 Prozent der Haushalte von ihr.[14]

  • Landwirtschaft: Im Jahr 2016 wurden 108.000 Hektar Land bebaut, hauptsächlich mit Kaffee, Bananen und Mais.[15] Von den 110.000 Haushalten auf dem Land hielten 64.000 Nutztiere, am häufigsten Hühner, Ziegen und Rinder (Stand 2012).[16]
FruchtAnbaufläche

[ha]

Ertrag

[t]

Kaffee20.4901.200
Bananen26.370395.550
Mais26.50078.300
Reis7.03034.490
Bohnen8.3007.075
Sonnenblumen2.6503.615
Gemüse17014.250
  • Forstwirtschaft: Im Distrikt liegen 38.124 Hektar Waldfläche in vier Reservaten: Das Kilimandscharo Waldreservat ist mit 37.000 Hektar das größte, daneben gibt es die Reservate Rau, Kahe und den „Half-Mile-Strip“, eine Pufferzone rund um das Kilimandscharo Waldreservat.[17]
  • Fischerei: Gefischt wird hauptsächlich im Mungu Stausee im Süden des Distriktes. Hier wurden im Jahr 2015 fast fünfzig Tonnen Fisch gefangen, was insgesamt 6000 Menschen beschäftigte. Die Fischzucht ist ein wachsender Wirtschaftszweig, in 150 Fischteichen wurden 60 Tonnen Fisch produziert.[17]
  • Handel und Gewerbe: Der Großteil der Betriebe sind Einzelunternehmer. Im Jahr 2015 waren dies 2850, dagegen gab es nur einen großen, zwei mittlere und fünf kleine Betriebe.[18]
  • Straßen: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Nationalstraße T2, die Moshi mit Arusha und Kenia verbindet. Nach Süden führt diese Straße nach Segera und weiter nach Tanga und Daressalam.[19] Zusätzlich gibt es im Distrikt noch rund 180 Kilometer Distriktstraßen und 520 Kilometer Zubringerstraßen, ein Viertel dieser Sekundärstraßen sind in gutem und zwei Drittel in recht gutem Zustand. 91 Prozent der Straßen sind das ganze Jahr befahrbar.[20]

Sehenswürdigkeiten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Moshi District Council Strategic Plan 2016/2017–2020/2021. (PDF) Moshi District Council, Dezember 2016, S. 11–12, abgerufen am 29. März 2020.
  2. Makadirio ya Idadi ya Watu katika Majimbo ya Uchaguzi kwa Mwaka 2016. (PDF) United Republic of Tanzania, April 2016, S. 6, abgerufen am 15. April 2022.
  3. Maps for the World, Map 500k--xa37-3. Russian Army Maps, abgerufen am 29. März 2020 (russisch).
  4. Moshi climate: Average Temperature, weather by month, Moshi weather averages - Climate-Data.org. Abgerufen am 29. März 2020.
  5. History | Halmashauri ya Wilaya ya Moshi. Abgerufen am 29. März 2020.
  6. 2012 Population and Housing Census. (PDF) National Bureau of Statistics and Ministry of Finance, März 2013, S. 39, 41, abgerufen am 29. März 2020.
  7. Tanzania Regional Profiles, 03 Kilimanjaro Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 15, abgerufen am 29. März 2020.
  8. Tanzania Regional Profiles, 03 Kilimanjaro Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 72, abgerufen am 29. März 2020.
  9. History. Abgerufen am 29. März 2020 (englisch).
  10. Statistics. Abgerufen am 29. März 2020 (englisch).
  11. Moshi District Council Strategic Plan 2016/2017-2020/2021. (PDF) Moshi District Council, Dezember 2016, S. 19, 25, abgerufen am 29. März 2020.
  12. Moshi District Council Strategic Plan 2016/2017-2020/2021. (PDF) Moshi District Council, Dezember 2016, S. 20, abgerufen am 29. März 2020.
  13. Moshi District Council Strategic Plan 2016/2017-2020/2021. (PDF) Moshi District Council, Dezember 2016, S. 24, abgerufen am 29. März 2020.
  14. Tanzania Regional Profiles, 03 Kilimanjaro Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 127, abgerufen am 30. März 2020.
  15. Moshi District Council Strategic Plan 2016/2017-2020/2021. (PDF) Moshi District Council, Dezember 2016, S. 28, abgerufen am 29. März 2020.
  16. Tanzania Regional Profiles, 03 Kilimanjaro Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 129, 132, abgerufen am 29. März 2020.
  17. a b Moshi District Council Strategic Plan 2016/2017-2020/2021. (PDF) Moshi District Council, Dezember 2016, S. 15–17, abgerufen am 29. März 2020.
  18. Moshi District Council Strategic Plan 2016/2017-2020/2021. (PDF) Moshi District Council, Dezember 2016, S. 14, abgerufen am 29. März 2020.
  19. Tanzania Trunk Road Network. Abgerufen am 29. März 2020.
  20. Moshi District Council Strategic Plan 2016/2017-2020/2021. (PDF) Moshi District Council, Dezember 2016, S. 25, abgerufen am 29. März 2020.
  21. Tanzania in Figures 2018. (PDF) National Bureau of Statistics, Juni 2019, S. 8, abgerufen am 29. März 2020.
  22. UNESCO World Heritage Centre: Kilimanjaro National Park. Abgerufen am 29. März 2020 (englisch).

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