Mosel-Camino

Mosel-Camino

Ziel des Mosel-Caminos in Trier: Benediktinerabtei St. Matthias
Ziel des Mosel-Caminos in Trier:
Benediktinerabtei St. Matthias
Daten
Länge160 kmdep1
LageRheinland-Pfalz
Markierungszeichen
StartpunktKoblenz-Stolzenfels
50° 18′ 16,9″ N, 7° 35′ 35,4″ O
ZielpunktTrier, Benediktinerabtei St. Matthias
49° 44′ 16,8″ N, 6° 37′ 53,1″ O
TypFernwanderweg
Höchster Punkt434 m
Niedrigster Punkt64 m
Schwierigkeitsgradleicht bis mittel
JahreszeitFrühling bis Herbst

Der Mosel-Camino (camino: spanisch = Weg) ist ein Abschnitt im Netz der Wege der Jakobspilger in Deutschland. Er führt von Koblenz-Stolzenfels auf beiden Seiten der Mosel bis zur Benediktinerabtei St. Matthias in Trier. Von dort kann man über Schengen nach Vézelay, dem Startort der Via Lemovicensis, weiterpilgern.

Geschichte

Seit 2008 ist der Mosel-Camino als Teil des Jakobus-Pilgerwegs nach Santiago de Compostela von Stolzenfels nach Trier komplett markiert. Hinsichtlich seiner Wegführung ist er unabhängig von direkter kommunaler, kirchlicher oder sonstiger Einflussnahme. Er steht unter der Patenschaft der St. Jakobusbruderschaft Trier, ist mit den betreffenden Gemeinden abgesprochen und durch die für Wander- und Pilgerwege zuständige rheinland-pfälzische Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz genehmigt.

Für Jakobspilger ist damit in Verbindung mit dem Ökumenischen Pilgerweg, dem Elisabethpfad und dem Lahn-Camino auf der Achse Görlitz–Eisenach–Marburg–Lahnstein auf beiden Seiten der Mosel sowie deren angrenzenden Höhen die Möglichkeit geschaffen worden, in Ost-West-Richtung nach Trier zum Grab des Apostels Matthias und von dort weiter nach Santiago de Compostela zu pilgern.

Verlauf

Der Mosel-Camino wurde in Privatinitiative realisiert und auf einer Länge von rund 160 km zwischen Stolzenfels und Trier durch etliche Schilder und Aufkleber mit der gelben Jakobsmuschel auf blauem Grund sowie gelbe Pfeile markiert. Die zusammenlaufenden Rippen der Muschel weisen gleichsam als Pfeil die Richtung.

Der (entgegengesetzte) Lauf der Mosel gibt grob die südwestliche Richtung in die Bistumsstadt vor. Um aber die moseltypischen Mäander zu umgehen, führt der Weg auch auf die Höhen von Eifel und Hunsrück. Einige mittelalterliche Burgen und Ruinen, altehrwürdige (Kloster-)Kirchen und Kapellen, sowie traditionelle Wallfahrtsorte und Weindörfer befinden sich nahe dem Weg.

Zu Beginn des Caminos in Stolzenfels gibt es eine kurze gemeinsame Passage mit dem Linksrheinischen Jakobsweg. In Klausen trifft der Mosel-Camino auf den Eifel-Camino (von Andernach-Namedy) und in Biewer stößt die Via Coloniensis von Köln kommend dazu. Alle drei Jakobswege führen die Pilger zum gemeinsamen Ziel nach Trier.

EtappenvorschlägeEtappenlängeOrte in der Reihenfolge des Erreichens
Etappe 1ca. 19 kmStolzenfels – Waldesch – Hünenfeld – Nassheck – Alken
Etappe 2ca. 18 kmAlken – LöfHatzenportLassergBurg EltzTreis-Karden
Etappe 3ca. 28 kmTreis-Karden – Kloster Maria EngelportBeilsteinBullay
Etappe 4ca. 24 kmBullay – Zell-KaimtEnkirchStarkenburgTraben-Trarbach
Etappe 5ca. 18 kmTraben-Trarbach – Bernkastel-KuesLieserOsann-Monzel
Etappe 6ca. 20 kmOsann-Monzel – KlausenKlüsserath
Etappe 7ca. 16 kmKlüsserath – Schweich
Etappe 8ca. 21 kmSchweich – Quint – Ehrang – Biewer – Trier

Jakobusspuren

Im Verlaufe des Mosel-Caminos sind einige sowohl historische, doch mehrheitlich neuzeitliche Jakobusspuren vorzufinden. Jährlich im Juli findet in Traben-Trarbach ein Jakobusfest statt, in das früher ein großes Pilgertreffen mit Rahmenprogramm integriert war.[1]

OrtBeschreibung
Stolzenfels, Pfarrkirche St. MenasMuschelstein am Treppenaufgang
Oberfell, Wallfahrtskirche BleidenbergPilgerstein (2012)
Hatzenport, Pfarrkirche St. Rochusdreiteiliges Fenster mit Jakobusdarstellung
KlickerterhofEntfernungstafel nach Santiago de Compostela
Treis-Karden, Stiftskirche St. CastorJakobusstatue am Stephanusaltar (1628)
Gemälde „Der wahre Weinstock“ (17. Jahrhundert)
Kloster Maria EngelportEntfernungstafel nach Santiago de Compostela
BeilsteinJakobsmuschel im Gemeindewappen
Zell-Kaimt, Pfarrkirche St. JakobusSchlussstein mit Brustbild des Jakobus (15. Jahrhundert) und Jakobusstatue
Starkenburg, evangelische KircheJakobusdarstellung an der Westempore
StarkenburgPilgerbrunnen (2013)
Pilgerstein
Bernkastel-Kues, Pfarrkirche St. MichaelTafelbild in der Sakramentskapelle
Bernkastel-Kues, St. Nikolaus-StiftFresko im Refektorium (15. Jahrhundert, nicht öffentlich zugänglich)
Lieser, Pfarrkirche St. PeterFresken neben der Chorempore und im Altarraum
(Osann-)Monzel, HofstraßePilgerstein
Klausen, Wallfahrtskirche St. Mariaoriginale Jakobsmuschel aus Santiago de Compostela am Treppenaufgang
Jakobusrelief am Beichtstuhl
Klüsserath, Waldkapelle am HansenbergPilgerstein
Klüsserath, WetterstationPilgerstein
Klüsserath, Echternacher HofJakobusaltar (1935)
Klüsserath, Pfarrkirche RosenkranzköniginJakobusfigur am Hochaltar (1622)
Schweich, Parkplatz HeilbrunnenPilgerstein
Trier-Quint, ForsthausPilgerstein
Trier-Biewer, Biewerer StraßeSt. Jakobs-Brunnen (1832)
Trier-Biewer, Pfarrkirche St. JakobusStatuen und Fensterbilder
TrierJakobusstatue an der Steipe
Jakobusbildnis an einer Säule in der Liebfrauenkirche
Entfernungshinweis nach Santiago de Compostela am Brunnen im Abteihof von St. Matthias
Jakobusskulptur bei den Vereinigten Hospitien und in der Stiftskirche St. Irminen

Pilgerstempel

In fast jedem Etappenort besteht die Möglichkeit, sich einen Pilgerstempel für seinen Pilgerausweis (spanisch = Credencial) geben zu lassen.[2]

Nachfolgend eine Auswahl von Pilgerstempeln mit eindeutigem Bezug zum Jakobsweg:

Pilgerherbergen

Entlang des Mosel-Camino gibt es derzeit zwei Pilgerherbergen: die Alte Lateinschule in Traben-Trarbach und die Eberhardsklause in Klausen.

Artenschutz

Insektenhotel in Hatzenport

Auf zahlreichen Abschnitten der europäischen Jakobswege wurde bereits begonnen, Wegmarkierungen mit dem Artenschutz zur Erhaltung einer breiten Biodiversität (Artenvielfalt) zu kombinieren. Auch auf dem Mosel-Camino sind bereits zahlreiche Nistkästen für Vögel und Fledermäuse sowie Insektenhotels mit gelben Pfeilen und Jakobsmuschelsymbolen aufgehängt und aufgestellt worden.[3]

Wanderkarten

Moselsteig (1:25.000). 1. Auflage. LVermGeo Rheinland-Pfalz, Koblenz 2013, ISBN 978-3-89637-422-6.

Literatur

  • Karl-Josef Schäfer, Wolfgang Welter: Ein Jakobsweg von Koblenz-Stolzenfels nach Trier. 5. Auflage. Books on Demand, Norderstedt 2017, ISBN 978-3-8334-9888-6.
  • Karl-Heinz Jung & Wolfgang Welter: Mosel-Camino von Koblenz-Stolzenfels nach Trier. 4. überarbeitete Auflage. Conrad Stein Verlag, Welver 2021, ISBN 978-3-86686-699-7.
Commons: Mosel-Camino – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Pilgertreffen Traben-Trarbach. Archiviert vom Original am 3. Dezember 2013; abgerufen am 12. Dezember 2013.
  2. Pilgerstempel Mosel-Camino. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Mai 2022; abgerufen am 8. Mai 2022.
  3. Artenschutz und Wegemarkierung. Abgerufen am 11. Januar 2021.

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4 91 Traben-Trarbach, ev. Kirche mit Pilgerherberge.JPG
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Traben-Trarbach ev. Kirche mit Pilgerherberge
Jakobus BKS 21 2 150431.jpg
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St. Jakobus in der Sakramentskapelle der Pfarrkirche St. Michael in Bernkastel
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Auto- und Eisenbahnbrücke Bullay
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Trier-Biewer Jakobusbrunnen
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Klüsserath
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Pilgerstempel St. Jakobusbruderschaft Trier
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Kreuz auf den Heidestuben oberhalb von Trier-Ehrang
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Das Fenster entstand 1911 in der Trierer Glasmalerei Binsfeld. Es befindet sich im Seitenschiff der neuen Pfarrkirche von Hatzenport.
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Zell Mosel
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St. Nikolaus-Hospital in Bernkastel-Kues
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Trier Grabstätte St.Matthias
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Trier Vereinigte Hospitien mit St. Jakobus
Starkenburg Pilgerstein.jpg
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.... befindet sich im Ort unmittelbar hinter der Treppe; Aufschrift entgegen der Laufrichtung
Bleidenbergkirche mit Pilgerstein.jpg
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Bleidenbergkirche mit Pilgerstein
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Zell-Kaimt Schlusstein im Altar der St. Jakobus-Kirche
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Die Trierer Liebfrauenkirche ist die älteste hochgotische Kirche in Deutschland. Eine Besonderheit ist der 'Säulenwald': auf jeder der 12 Apostelsäulen ist ein Apostel abgebildet. Vom 'Apostelstein' im Mittelgang aus hat man einen Blick auf alle Säulen.
Jakobus Starkenburg 412 163915.jpg
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St. Jakobus - einer der Malereien an der Westempore der evangelsiche Kirche in Starkenburg, welche die 12 Apostel und 7 Propheten darstellen.
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Beilstein mit Karmeliterkirche
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Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung (Klausen)
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Karden St. Jakobus in St. Kastor-Kirche
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Alken vom Bleidenberg aus gesehen
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Schweich Pfarrkirche St. Martin
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Hatzenport St. Rochus
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Starkenburg Pilgerbrunnen
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Oberfell
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Entfernungstafel Klickerterhof
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Klüsserath Jakobusaltar
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Stiftskirche St. Castor in Treis-Karden
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Pilgerstempel Bullay
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Trier Hauptmarkt mit St. Jakobus
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Muschelstein in Koblenz-Stolzenfels
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Pilgerstein auf dem Bleidenberg/Alken
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Trier, Dom mit Fahnenschmuck anläßlich der Heilig Rock Tage
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Insektenhotel auf dem Weg nach Lasserg
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Altarraum der Stiftskirche St. Irminen, Trier
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Kloster Maria Engelport
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Infotafel zum Jakobsweg an der St. Jakobus-Kirche in Trier-Biewer
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Pilgerstempel Traben-Trarbach