Moschee in Ağdam

Moschee in Ağdam


Juma-Moschee nach Restaurierungsarbeiten im Jahr 2024

Koordinaten: 39° 59′ 35,8″ N, 46° 55′ 54,3″ O
OrtAğdam, Aserbaidschan
Grundsteinlegung1868
Eröffnung1870
Richtung/GruppierungSchiitischer Islam
ArchitektKarbalayi Safikhan Karabachi
Einzelangaben
Kapazitätca. 380
Minarette2
Moschee in Ağdam, 2010

Die Moschee von Ağdam (aserbaidschanisch Ağdam məscidi) liegt in der Geisterstadt Ağdam[1] von Aserbaidschan, rund 360 Kilometer westlich von Baku.

Geschichte und Architektur

Die Moschee von Ağdam wurde zwischen 1868 und 1870 nach Entwürfen des aserbaidschanischen Architekten Karbalaji Safi-Chan Karabagi erbaut. Die architektonische Gestalt orientiert sich nach Bautradition sämtlicher in der Karabach-Region befindlicher Gebetshäuser (etwa die Moscheen in Şuşa, Füzuli oder Horadiz).[2] Typische Merkmale dieser Konstruktionsart sind durch 6 Steinsäulen getrennte dreischiffige Gebetshallen, dreistrahlige Iwane, zwei aus Ziegelsteinen bestehende und zylinderförmige Minaretten, Verwendung von Kuppeldecken etc.

Beschädigung

Während des Bergkarabachkonfliktes zwischen Armenien und Aserbaidschan wurden im Jahr 1992 die Opfer des Massakers von Chodschali in die Moschee von Ağdam gebracht. Bei der Eroberung Ağdams durch die armenischen Streitkräfte am 23. Juli 1993 wurden Dach und Dachboden der Moschee beschädigt und Fenster, Türen sowie der Marmorfußboden zerstört. Die Moschee mit ihren beiden Minaretten ist eines der wenigen Gebäude der Stadt, die noch erhalten sind.

Gegenwart

Beschmierter und verfallener Innenraum (Gebetshalle) mit Mihrāb

Nach 28 Jahren unter armenischer Besatzung erfolgte am 20. November 2020 gemäß dem trilateralen Waffenstillstandsabkommen zwischen Armenien, Aserbaidschan und Russland über die Beendigung der Kriegshandlungen in Bergkarabach die Rückgabe der Stadt Ağdam an Aserbaidschan. Am selben Tag fand der erste Gottesdienst in der Moschee statt. Wie Associated Press berichtete, wurde das Gotteshaus, dessen Wände mit Graffiti beschmiert worden waren, jahrelang als Schweine- bzw. Kuhstall genutzt.[3]

Commons: Moschee in Ağdam – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. No-Man's-Land: Inside Azerbaijan's Ghost City Of Agdam Before Its Recapture. Radio Free Europe / Radio Liberty, 25. November 2020, abgerufen am 30. November 2020 (englisch).
  2. Сохранившееся наследие: знаменитая мечеть "Джума" в Агдаме. In: Sputniknews. 23. November 2020, abgerufen am 30. November 2020 (russisch).
  3. Kostya Manenkov: Azerbaijani leader hails handover of region ceded by Armenia. Associated Press, 20. November 2020, abgerufen am 30. November 2020 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Agdam Mosque2018-8.jpg
Autor/Urheber: Yerevantsi, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Dieses Bild zeigt das Denkmal in Aserbaidschan mit der Nummer 202
Juma Mosque Agdam2.JPG
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Dieses Bild zeigt das Denkmal in Aserbaidschan mit der Nummer 202
Ağdam Cümə məscidi restavrasiyadan sonra, 2024-cü ilin aprelində.jpg
(c) President.az, CC BY 4.0
Dieses Bild zeigt das Denkmal in Aserbaidschan mit der Nummer 202