Morea (Schiff)

Morea
Schiffsdaten
FlaggeVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
SchiffstypPassagierschiff
RufzeichenGLVJ
HeimathafenGlasgow
ReedereiPeninsular and Oriental Steam Navigation Company
BauwerftBarclay, Curle and Company, Glasgow
Baunummer471
Kiellegung5. November 1907
Stapellauf15. August 1908
Übernahme4. November 1908
Indienststellung4. Dezember 1908
Verbleib1930 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge164,53 m (Lüa)
Breite18,65 m
Tiefgang (max.)7,53 m
Vermessung10.890 BRT
 
Besatzung307
Maschinenanlage
Maschine2× Vierfachexpansions-Dampfmaschine
indizierte
Leistung
Vorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
13.000 PS (9.561 kW)
Höchst­geschwindigkeit16 kn (30 km/h)
Propeller2
Transportkapazitäten
Zugelassene PassagierzahlI. Klasse: 407
II. Klasse: 200
Sonstiges
Registrier­nummern128235

Die Morea war ein 1908 in Dienst gestelltes Passagierschiff der britischen Reederei Peninsular and Oriental Steam Navigation Company (P&O), das im Passagier- und Postverkehr von Großbritannien nach Indien und Australien eingesetzt wurde. Die Morea diente im Ersten Weltkrieg sowohl als Truppentransporter als auch als Hospitalschiff. Die Morea wurde 1930 außer Dienst gestellt und in Japan verschrottet.

Das Schiff

Das 10.890 BRT große Dampfschiff Morea war das sechste von P&Os Passagier- und Postschiffen der M-Klasse. Zwischen 1903 und 1911 wurden insgesamt zehn mehr oder weniger identische Schiffe dieser Klasse in Dienst gestellt. Die Schwesterschiffe der Morea waren die Moldavia (1903), die Mongolia (1903), die Mamora (1903), die Macedonia (1904), die Mooltan (1905), die Malwa (1909), die Mantua (1909), die Maloja (1912) und die Medina (1912). Von diesen zehn Schiffen wurden sechs im Ersten Weltkrieg durch deutsche Torpedos oder Seeminen versenkt. Als letztes wurde die Mantua 1935 in Shanghai abgewrackt.

Das 164,53 Meter lange und 18,65 Meter breite Schiff hatte zwei Schornsteine, zwei Masten und zwei Propeller. Es wurde von Vierfachexpansions-Dampfmaschinen der Bauwerft angetrieben, die 13.000 PSi leisteten und eine Höchstgeschwindigkeit von 16 Knoten ermöglichte. In den Kesselräumen waren vier Einender- und vier Doppelender-Scotch-Dampfkessel installiert. Die Passagierunterkünfte waren für 407 Passagiere der Ersten und 200 Passagiere der Zweiten Klasse ausgelegt.

Geschichte

Die Morea im Every Boy's Book of Railways and Steamships (1911).

Die Morea wurde am 5. November 1907 bei Barclay, Curle and Company im Glasgower Stadtteil Whiteinch auf Kiel gelegt und lief am 15. August 1908 vom Stapel. Das Schiff wurde von der Ehefrau von William Russell Ferguson, dem Geschäftsführer der Werft, auf den Namen Morea getauft. Der Name bezieht sich auf eine antike Bezeichnung für die griechische Halbinsel Peloponnes. Am 3. November 1908 absolvierte die Morea ihre Probefahrten und am darauf folgenden Tag wurde sie von P&O abgenommen. Ihr Bau hatte nach damaligem Geldwert insgesamt 309.692 Pfund Sterling gekostet. Am 4. Dezember 1908 legte die Morea in London zu ihrer Jungfernfahrt nach Marseille, Sues, Colombo, Melbourne und Sydney ab.

1909 wurde der Dampfer mit einem Marconi-Apparat für drahtlosen Funk ausgestattet. Im November 1911 bot sie dem Dampfer Perim der Ellerman Lines, der zwischen Plymouth und Ouessant in Seenot geraten war an, ihn ins Schlepptau zu nehmen. Dies übernahm dann aber der Dampfer San Remo. In den Jahren 1911 und 1912 führte die Morea zwei außerplanmäßige Überfahrten nach Auckland (Neuseeland) durch. Am 26. Juli 1914 erreichte die Nachricht vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs per drahtlosem Funk das Schiff, das sich gerade bei den Kokosinseln im Indischen Ozean befand.

Am 7. September 1914 weigerten sich während einer weiteren Überfahrt von London nach Sydney die indischen Besatzungsmitglieder, nach dem Auslaufen aus Bombay weiterhin ihren Dienst zu versehen. Weil der deutsche Leichte Kreuzer Emden in dem Gebiet operierte, war die Morea nach Bombay umgeleitet worden. Eine Gruppe von Royal Engineers, britische Pioniere, die in Colombo an Bord kam, musste beim Vertäuen bei den An- und Ablegemanövern behilflich sein und die Decks wurden für den Rest der Reise von Passagieren geschrubbt. Ende 1915 wurde die Morea als Ambulanzschiff und Truppentransporter für die Australian Expeditionary Force eingespannt. Im März 1916 wurde sie wieder P&O überstellt und nahm ihren regulären Passagier- und Postservice wieder auf.

Am 19. Mai 1917 wurde sie dann jedoch als bewaffneter Hilfskreuzer (Armed Merchant Cruiser) angefordert und mit sieben 6-Inch-Kanonen ausgerüstet. Am 5. Juli 1917 wurde sie als Hilfskreuzer in Dienst gestellt und diente fortan als Geleitschiff zwischen der Marinebasis Devonport und Westafrika.

Am 14. Mai 1918 lief die Morea in Rio de Janeiro ein. Dies war das einzige Mal in ihrer gesamten Laufbahn, dass sie einen südamerikanischen Hafen anlief. Ende Juni 1918 lief sie durch das Gebiet, in dem kurz zuvor das Hospitalschiff HMHS Llandovery Castle versenkt worden war, und stieß dabei auf einen ausgedehnten Teppich aus Trümmern und Leichen von Soldaten, Besatzungsmitgliedern und Krankenschwestern.

Nach Kriegsende wurde sie am 18. Oktober 1919 wieder ihrer Reederei übergeben und auf dem Clyde überholt. Da sich die Instandsetzung immer weiter verzögerte, bekam das Schiff den Spitznamen HMS Neversail. Am 17. Oktober 1919 konnte die Morea dann zu ihrer ersten zivilen Fahrt nach Kriegsende auslaufen. Am 17. Juni 1930 wurde das Schiff an Summers & Co. im japanischen Kōbe zum Abbruch verkauft und dort im Oktober 1930 abgewrackt.

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Civil Ensign of the United Kingdom.svg
Red Ensign, Handelsflagge des Vereinigten Königreichs
StateLibQld 1 144483 Morea (ship).jpg
Morea (ship) Built 1908. 10,911 tons.
Every boy's book of railways and steamships (1911) (14758714672).jpg
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Identifier: everyboysbookofr00prot (find matches)
Title: Every boy's book of railways and steamships
Year: 1911 (1910s)
Authors: Protheroe, Ernest
Subjects: Railroads Steamboats
Publisher: London : Religious Tract Society
Contributing Library: Boston College Libraries
Digitizing Sponsor: Boston Library Consortium Member Libraries

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Text Appearing Before Image:
e on a largescale. Their first screw vessel was built in 1851,and thereafter no more paddle steamers were floatedexcept a few required for special purposes. Severalof the Companys larger vessels are under engage-ment as Admiralty transports, and their boats haveoften been called upon for transport work from thedays of the Crimea onwards. Every year the P.& 0. fleets mileage totals up to about 3,000,000miles ; its coal consumption is about 700,000 tons;and it pays in dues to the Suez Canal a sum farexceeding £300,000. The best idea of the P. & 0. operations isgained by a brief glance at their route map. FromEngland we go through the Mediterranean vidGibraltar and Malta to Port Said, with side linesfrom Marseilles and Brindisi, and then through theEed Sea to Aden, from whence there are straightruns to Bombay or to Colombo. From the lastnamed there are three routes, viz. a short one toCalcutta, a second through the straits to Singapore,Hong-Kong, and Shanghai in China, and on to
Text Appearing After Image:
FAR EAST AND AUSTRALASIA 309 Yokohama in Japan, and a third from Colomboto Perth in Western Australia, and thence toAdelaide, Melbourne, and Sydney. Calcutta is8438 miles from England, Yokohama 11,956 miles,and Sydney 12,500 miles. The eight largest P. & 0. vessels are— Name. Length. Beam. Depth. Tonnage. Maloja 550 63 39 12,500 Medina ... 550 63 39 12,500 Mantua ... 540 61 25 10,883 Malwa ... 540 61 25 10,883 Morea 540 61 25 10,890 Marmora ... 530 60 26 10,509 Macedonia 530 60 26 10,512 Moldavia... 520 58 25 9,500 The **Mantua, sister to the Malwa and Morea, is a twin screw, and forms one of tensimilar steamers known as the M class. Herpassenger accommodation is entirely situated on orabove the main deck, so that ports rarely requireto be closed on account of weather. The promenadeand shelter decks are of wide area, and affordplenty of space for deck games, dances, andother recreations. This vessel is, for a portion ofthe year, employed in pleasure cruises to Madeiraand the Azo

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