Moolooit

Moolooit
Moolooite-91983.jpg
(c) Leon Hupperichs, CC BY-SA 3.0
Moolooit aus der Sarbaiskoe-Lagerstätte (Sarbay Mine), Qostanai, Kasachstan
Allgemeines und Klassifikation
Andere Namen

IMA 1980-082

Chemische FormelCu2+(C2O4)·n(H2O) (0,4<n<0,7)
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Organische Verbindungen/Oxalate
System-Nr. nach Strunz
und nach Dana
10.AB.15 (8. Auflage: IX/A.01)
50.01.06.01
Kristallographische Daten
Kristallsystemorthorhombisch
Kristallklasse; Symbolorthorhombisch-dipyramidal; mmm
Raumgruppe (Nr.)Pnnm[1] (Nr. 58)
Gitterparametera = 5,4 Å; b = 5,57 Å; c = 2,54 Å[1]
FormeleinheitenZ = 1[1]
Physikalische Eigenschaften
MohshärteBitte ergänzen!
Dichte (g/cm3)berechnet: 3,43
SpaltbarkeitBitte ergänzen!
Farbetürkisgrün, blaugrün
Strichfarbegrün
Transparenzdurchscheinend
GlanzWachsglanz bis matt
Kristalloptik
Brechungsindizesnα = 1,570
nγ = 1,950
Doppelbrechungδ = 0,380

Moolooit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Organischen Verbindungen“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Cu2+(C2O4)·n(H2O), wobei n zwischen 0,4 und 0,7 liegt. Es ist damit chemisch gesehen ein Kupferoxalat-Hydrat.[2] Es sind bisher nur mikroskopisch kleine Kristalle oder derbe Massen gefunden worden. Das grünliche-blaue, transparente Mineral hat einen hellblauen Strich und einen matten, wachsartigen Glanz.[3]


Etymologie und Geschichte

Moolooit wurde 1986 erstmals von Richard M. Clarke und Ian R. Williams in der Typlokalität Bunbury Well-Mooloo Downs Station, Murchison/Western Australia an diesen Koordinaten gefunden und beschrieben.[2] Der Name des Minerals bezieht sich auf diesen Fundort.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Moolooit zur Mineralklasse der „Organischen Verbindungen“ und dort zur Abteilung der „Salze organischer Säuren“, wo er zusammen mit Caoxit, Coskrenit-(Ce), Glushinskit, Humboldtin, Levinsonit-(Y), Lindbergit, Minguzzit, Natroxalat, Novgorodovait, Oxammit, Stepanovit, Weddellit, Wheatleyit, Whewellit, Zhemchuzhnikovit und Zugshunstit-(Ce) die eigenständige „Oxalatgruppe“ mit der System-Nr. IX/A.01 bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Moolooit ebenfalls in die Klasse der „Organischen Verbindungen“ und dort in die Abteilung der „Salze von organischen Säuren“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der den Verbindungen zugrunde liegenden Säure, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung der „Oxalate“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 10.AB.15 bildet.

Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Moolooit in die Klasse der „Organischen Minerale“ und dort in die gleichnamige Abteilung ein. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 50.01.06 innerhalb der Unterabteilung „Salze organischer Säuren (Oxalate)“ zu finden.

Bildung und Fundorte

Moolooit ist ein sekundäres Mineral, das sich z. B. durch die Einwirkung von Vogelkot auf verwitterte Kupfererze bildet. Als Begleitminerale wurden an seiner Typlokalität Bunbury Wels-Mooloo Downs Station Antlerit, Atacamit, Baryt, Brochantit, Chalkopyrit, Covellin, Digenit, Gips, Jarosit, Kieselsäure, Libethenit, Sampleit und Whewellit festgestellt.

In Deutschland trat das Mineral bisher in der Grube Clara bei Oberwolfach in Baden-Württemberg und am Iberg bei Ilfeld am Südrand des Harzgebirges in Thüringen in Erscheinung.

Weitere Fundorte liegen unter anderem in Sainte-Marie-aux-Mines in Frankreich, der Sarbaiskoe-Lagerstätte (Sarbay Mine) im Gebiet Qostanai in Kasachstan, bei Gjersvik in der norwegischen Kommune Røyrvik sowie in der „Ahmeek Mine“ im Keweenaw County (Michigan) und bei San Rafael im Emery County (Utah) in den USA.[4]

Kristallstruktur

Moolooit kristallisiert orthorhombisch, Punktgruppe mmm, und in der Raumgruppe Pnnm (Raumgruppen-Nr. 58) mit den Gitterparametern a = 5,4 Å; b = 5,57 Å; c = 2,54 Å; sowie einer Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1] Die Gitterkonstanten a und b hängen vom Wassergehalt ab.[5]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c J. E. Chisholm, G. C. Jones, O. W. Purvis : Hydrated copper oxalte, moolooite, in lichens. In: Mineralogical Magazine. Vol. 51, 1987, S. 715–718. (abgerufen 21. Mai 2012; PDF; 431 kB)
  2. a b R. M. Clarke, I. R. Williams: Moolooite, a naturally occurring hydrated copper oxalate from western Australia. In: Mineralogical Magazine. Vol. 50, 1986, S. 295–298. (abgerufen 21. Mai 2012; PDF; 277 kB).
  3. Moolooite. (PDF; 64 kB). In: Handbook of Mineralogy.
  4. Moolooite. In: Mindat.
  5. H. Schmittler: Structural principle of disordered copper(II) oxalate (CuC2O4.nH2O). In: Monatsber. Deut. Akad. Wiss. Berlin. 10, 1968, S. 581–604.

Weblinks

Commons: Moolooite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Moolooite-91983.jpg
(c) Leon Hupperichs, CC BY-SA 3.0
Moolooit
Fundort: Sarbaiskoe deposit (Sarbai; Sarbay Mine), Qostanai, Kasachstan (Fundort bei mindat.org)