Montreux Jazz Festival 1968

Das Montreux Jazz Festival 1968 war die zweite Ausgabe des 1967 begründeten Montreux Jazz Festival.

Geschichte

Wiederum mit Unterstützung der Europäischen Rundfunkunion fand das Festival über fünf Tage, vom Mittwoch, den 12. Juni, bis Sonntag, den 16. Juni 1968, im Kursaal des Casinos in Montreux statt. Das Programm enthielt 27 Auftritte vorrangig europäischer Jazz- und Fusionbands statt; aus den USA kamen Bill Evans mit seinem Trio, Nina Simone mit ihrer Band (die zum ersten Mal ein Konzert in der Schweiz gab) und die Soul-Jazz-Band Young-Holt Unlimited (die jeden Abend auftrat).[1] Die Aufzeichnung der Konzerte (auf Schwarz-Weiss-Film) übernahm das Schweizer Radio und Fernsehen.[2]

Die Jury vergab den Grossen Preis der Stadt Montreux für die beste Band an das Riel-Mikkelborg Quintet aus Dänemark.[3] Als Solist erhielt John Surman den ersten Preis und gewann einen Aufenthalt beim Berklee College of Music.[2] Den Kritikerpreis der Jazzmagazine erhielt die Band von Mike Westbrook. Ebenfalls ausgezeichnet wurde das irische Quartett von Jim Doherty für dessen Jazz-Suite Gael Blowin, die auf irischer traditioneller Musik basiert.[4]

Gruppen (alphabetisch)

Das Quartett von Rudolf Tomsits mit György Vukán, Balázs Berkes und Vilmos Jávori (1963)

Diskographie

  • Bill Evans: At the Montreux Jazz Festival (Verve 1968)
  • Nina Simone 1968 (Recorded Live at Montreux Jazz Festival) (Montreux Jazz Festival 2015)

Plakat

Nachdem im Vorjahr aus finanziellen Gründen kein Plakat gestaltet worden war, wurde für die zweite Ausgabe der lokale Grafiker Roger Bornand, ein guter Bekannter von Claude Nobs, mit der Gestaltung beauftragt.[5][6] Es zählt zu den farbigsten Plakaten der Anfangsjahre des Festivals. Mit dem historischen Grammophon unten rechts setzt es einen Widerspruch zur modernen Musik, die angekündigt wird.

Der Hintergrund des Plakats ist violett. Dominiert wird es von einem farbigen Blumenstrauss in der Mitte, der aus dem Grammophon wächst. Im Gegensatz zum schwarz gezeichneten Grammophon ist der Blumenstrauss bunt und in modernem Stil symbolisiert. Farben und psychedelische Muster sind ein klares Zeichen des Flower-Powers. In der oberen Hälfte des Plakats findet sich der Titel des Anlasses: «Festival de Jazz Montreux». Bornand verwendete hierfür verschiedene Schriften, Grössen und Farben (orange, pink und gelb). Ganz unten links ist das Datum in weisser Schrift aufgeführt. Trotz der Vielfalt an Farben und Schriften wirkt das Plakat klar und aufgeräumt, enthält es viel Freiraum neben den grafischen Elementen und dem wenigen Text.[6][7]

Literatur

  • Claude Nobs, Perry Richardson: Live from Montreux. «unbeveevable». 40 Years of Music from the Montreux Jazz Festival. Band 1, 4. A Publishing Company, London/Genf/New York 2007.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Festival 1968. In: Concerts database. Montreux Jazz Archive, abgerufen am 28. November 2022.
  2. a b Claude Nobs, Perry Richardson: Live from Montreux. «unbeveevable». 40 Years of Music from the Montreux Jazz Festival. Band 4. A Publishing Company, London/Genf/New York 2007, S. 1536.
  3. Festival de jazz de Montreux 1968. In: L’Impartial. 8. Oktober 1968, S. 13, abgerufen am 29. November 2022 (französisch).
  4. Louis Stewart: Legendary jazz man known by all as Louis. In: The Irish Times. 28. August 2016, abgerufen am 18. Dezember 2022 (englisch).
  5. Claire Bourmaud, Marie Demonceaux, Raphaël Moneuse: Le Rock psychédélique au Montreux Jazz Festival (1968–1976). Studienarbeit EPFL. Lausanne 2019, S. 27 (epfl.ch [PDF; abgerufen am 7. Januar 2023]).
  6. a b Roger Bornand: L'affiche du Festival de 1968, la première. In: NotreHistoire.ch. FONSART, 1. Juli 2018, abgerufen am 7. Januar 2023 (französisch).
  7. Roger Bornand. In: Montreux Jazz Shop. Abgerufen am 7. Januar 2023 (französisch).

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Tomsits Rudolf Jávori Vilmos Vukán György Berkes Balázs Fortepan 190557.jpg
Autor/Urheber: Fortepan/Szalay Zoltán, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Tomsits Rudolf dzsessztrombitás, Jávori Vilmos dzsesszdobos, Vukán György dszessz-zongorista, Berkes Balázs nagybőgös dzsesszmuzsikus a Magyar Rádió stúdiójában