Montferrand-le-Château

Montferrand-le-Château
StaatFrankreich
RegionBourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.)Doubs (25)
ArrondissementBesançon
KantonBesançon-6
GemeindeverbandGrand Besançon
Koordinaten47° 11′ N, 5° 54′ O
Höhe223–371 m
Fläche7,51 km²
Einwohner2.180 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte290 Einw./km²
Postleitzahl25320
INSEE-Code

Aussicht von der Kapelle Notre-Dame du Mont

Montferrand-le-Château ist eine französische Gemeinde mit 2.180 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019) im Département Doubs in der Region Bourgogne-Franche-Comté.

Geographie

Montferrand-le-Château liegt auf 280 m, etwa zehn Kilometer südwestlich der Stadt Besançon (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich am westlichen Rand des Juras, auf einer Anhöhe nördlich des Doubstals unterhalb des Schlossberges.

Die Fläche des 7,51 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Doubstals. Die südliche Grenze verläuft entlang dem Doubs, der hier durch eine rund 500 m breite Talniederung fließt und westlich des Dorfes mit der Flussschleife von Thoraise nach Nordwesten ausgreift. Der langgezogene Kamm des Schlossberges, der zum Doubs hin mit einem von Felsen durchzogenen Steilhang abfällt, gehört in geologisch-tektonischer Hinsicht zum System der Jura-Randkette. Mit 371 m wird auf diesem Kamm die höchste Erhebung von Montferrand-le-Château erreicht. Nördlich an den Schlossberg schließt die leicht gewellte Landschaft zwischen Haute-Saône und Jura an. Ganz im Norden reicht das Gemeindeareal in die ausgedehnte Waldung Bois Monsieur.

Zu Montferrand-le-Château gehören neben dem eigentlichen Ort verschiedene Siedlungen und Weiler:

  • Le Mont (227 m) im Tal des Doubs
  • die Bahnhofsiedlung
  • die Fabriksiedlung im Doubstal
  • La Marne (240 m) am Rand des Bois Monsieur
  • Le Vernois (235 m) am Rand des Bois Monsieur

Nachbargemeinden von Montferrand-le-Château sind Grandfontaine im Westen und Norden, Avanne-Aveney und Rancenay im Osten sowie Thoraise im Süden.

Geschichte

Donjon des Schlosses Montferrand (13. Jahrhundert)

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts gründete Jean II. von Cicon das Schloss Montferrand auf dem Kamm nördlich des Doubstals und benannte sich fortan nach dem Schloss. In der Folgezeit entwickelte sich Montferrand zu einer wichtigen Herrschaft, die das rechte Ufer des Doubs zwischen Besançon und dem Waldgebiet Forêt de Chaux umfasste. Auch auf der südlichen Flussseite hatte die Herrschaft verschiedenenorts Landbesitz. Die Familie hatte ihren Wohnsitz in Besançon und ließ sich durch einen Kastlan auf dem Schloss Montferrand vertreten. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Schloss zerstört. Zusammen mit der Franche-Comté gelangte Montferrand mit dem Frieden von Nimwegen 1678 definitiv an Frankreich.

Zwei Nonnenklöster befanden sich in Montferrand: die Gemeinschaft der Schwestern von Bethanien und die Congrégation du Saint-Nom de Jésus et de Marie. Im 18. Jahrhundert war Montferrand Standort einer bedeutenden Glashütte, die bis zu 370 Arbeiter beschäftigte. Um eine Verwechslung mit anderen gleichnamigen Gemeinden zu vermeiden, wurde Montferrand im Jahr 1922 offiziell in Montferrand-le-Château umbenannt.

Sehenswürdigkeiten

Auf der Anhöhe nördlich des Doubstals erhebt sich der quadratische Donjon des Schlosses Montferrand, der ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert stammt. Daneben sind Ruinen des Schlosses sichtbar. Die Kapelle von Montferrand wurde im Jahr 1956 eingeweiht.

Bevölkerung

Jahr19621968197519821990199920052018
Einwohner875974145216121724189621442171
Quellen: Cassini und INSEE

Mit 2180 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) gehört Montferrand-le-Château zu den mittelgroßen Gemeinden des Départements Doubs. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts abgenommen hatte (1881 wurden noch 1167 Personen gezählt), wurde seit Beginn der 1950er Jahre wieder ein markantes Bevölkerungswachstum verzeichnet. Seither hat sich die Einwohnerzahl fast vervierfacht. Heute gehört Montferrand-le-Château zum äußeren Agglomerationsgürtel von Besançon.

Wirtschaft und Infrastruktur

Montferrand-le-Château war lange Zeit ein vorwiegend durch die Landwirtschaft (Ackerbau, Obstbau und Milchwirtschaft) geprägtes Dorf. Entlang dem Doubs entwickelte sich schon früh Industrie, darunter eine Glashütte. Heute gibt es verschiedene Betriebe des Klein- und Mittelgewerbes. Zu den wichtigsten Branchen zählen heute die Automobilindustrie und der Tiefbau. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde gewandelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die in der Agglomeration Besançon ihrer Arbeit nachgehen.

Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen an einer Departementsstraße, die von Besançon nach Byans-sur-Doubs führt. Der nächste Anschluss an die Autobahn A36 befindet sich in einer Entfernung von ungefähr zehn Kilometern. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Grandfontaine und Avanne-Aveney. Montferrand-le-Château besitzt einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke von Besançon nach Mouchard.

Weblinks

Commons: Montferrand-le-Château – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

France adm-2 location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Frankreich mit Regionen und Départements
Blason Montferrand-le-Château.svg
Autor/Urheber: Chatsam, Lizenz: CC BY-SA 3.0
blason de Montferrand-le-Château : d’azur semé de billettes d’or, au lion couronnée du même, armé de sable et lampassé de gueules brochant.
Vue du belvédère de la chapelle Notre-Dame du Mont..jpg
Autor/Urheber: MJohnP68, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Vue du belvédère de la chapelle Notre-Dame du Mont.
Montferrand-le-Château, le château surplombant la vallée du Doubs.jpg
Autor/Urheber: JGS25, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dieses Gebäude ist in der Base Mérimée, einer Datenbank des französischen Kulturministeriums über das architektonische Erbe Frankreichs, aufgeführt, unter der Angabe PA00101687 Wikidata-logo.svg.