Mongolisches Pferd

Mongolisches Pferd
Mongolian-horse.jpg
Wichtige Daten
Ursprung:Mongolei
Hauptzuchtgebiet:Mongolei
Verbreitung:Mongolei, Innere Mongolei
Stockmaß:130–145 cm
Farben:alle
Haupteinsatzgebiet:Reitpferd, Packpferd, Milchwirtschaft, Schlachtung

Das Mongolische Pferd (mongolisch МорьMorj [mœɾ]) ist ein wichtiges und populäres Nutztier in der Mongolei, welches unter anderem bei den Eroberungsfeldzügen Dschingis Khans eine wesentliche Rolle gespielt hat. Die traditionell lebenden Nomaden halten über 3 Millionen Tiere, folglich gibt es im Land deutlich mehr Pferde als menschliche Einwohner. Beim Mongolischen Pferd handelt es sich um ein Kleinpferd.

Die Pferde leben in der Mongolei das ganze Jahr über im Freien (bei 30 °C im Sommer bis −40 °C im Winter) und suchen sich ihr Futter selbst. Sie liefern Milch für das Nationalgetränk Airag und manchmal auch Fleisch. Weiterhin dienen sie als Reittiere, sowohl für die alltägliche Arbeit der Nomaden wie auch für Pferderennen. Von zunehmender Bedeutung ist die Pferdewirtschaft für die Fleischproduktion, wobei in der Mongolei insbesondere steigende Fleisch-Exporte nach Japan, Korea und langfristig nach China angestrebt werden. Nicht zuletzt sind sie ein wichtiger Faktor in der Tourismus-Wirtschaft.

Hintergrundinformationen zur Pferdebewertung und -zucht finden sich unter: Exterieur, Interieur und Pferdezucht.

Exterieur

Das Erscheinungsbild dieser Pferde ist gedrungen, mit niedrigem Körperbau und einem großen Kopf. Für manche mögen sie entfernt an ein Wildpferd erinnern.
Mähne und Schweif sind sehr lang, die Haare werden darum als Material zum Knüpfen von Seilen verwendet und insbesondere die Schweifhaare sind weltweit auf Violinbögen zu finden. Die Hufe sind sehr robust, weshalb die wenigsten Tiere beschlagen werden. Es hat eine relativ große Ähnlichkeit mit dem Burma-Pony.

Interieur

Mongolische Pferde sind sehr genügsam, ausdauernd und trittsicher im Gelände.
Die meisten Pferde werden in der Mongolei frei laufend gehalten, nur die Reittiere werden eingefangen und angebunden. Wenn sich das Tier dann mal an den Reiter gewöhnt hat, ist es meist ein verlässliches Reittier.

Der mongolische Reitsattel ist aus Holz sehr hoch gebaut und erlaubt nur eine geringe Kontrolle des Ganges. Darum fällt die Entscheidung über die einzuschlagende Gangart meistens dem Tier zu, und der Reiter kann sich um seine sonstigen Aufgaben (z. B. das Viehtreiben) kümmern. Recht häufig wird ein mongolisches Pferd von sich aus in den Tölt fallen, es ist also ein Gangpferd.

Rennpferde legen mit einem Kind im Sattel bis zu 35 km am Stück in gestrecktem Galopp zurück. Sie sind darauf trainiert, auch bei Absturz des Reiters weiter bis ins Ziel mitzulaufen, und müssen dort dann von eigens bereitgestellten Helfern abgebremst und angehalten werden.

Zuchtgeschichte

Die genauen Ursprünge der Rasse sind schwer zu ermitteln. Reitpferde sind bei den Nomaden der zentralasiatischen Steppen schon seit 2000 v. Chr. dokumentiert. Untersuchungen zeigen, dass die mongolischen Pferde von allen Pferderassen die größte genetische Vielfalt aufweisen gefolgt von den tuwinischen Pferden. Dies deutet darauf hin, dass es sich um eine sehr ursprüngliche Rasse mit vergleichsweise geringer züchterischer Beeinflussung handelt. Die Daten zeigen auch, dass einige andere heutige Pferderassen von den mongolischen abstammen.[1][2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Udina I.G.: Computer Analysis of D-Loop of Mitochondrial DNA Variation in Asian Horse Breeds (PDF). In: The Third International Conference on Bioinformatics of Genome Regulation and Structure (BGRS 2002)
  2. Tozaki et al.: Microsatellite Variation in Japanese and Asian Horses and Their Phylogenetic Relationship Using a European Horse Outgroup. In: Journal of Heredity 2003:94(5);

Weblinks

Commons: Mongolian horse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Mongolian-horse.jpg
Autor/Urheber: User:Latebird, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Mongolian horse with working saddle. Bat Ülziy Sum, Övörkhangay Aymag, Mongolia. Bull neck: short and thick.