Momox
momox SE | |
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Rechtsform | SE |
Gründung | Mai 2006 |
Sitz | Berlin, Deutschland |
Leitung | Christian von Hohnhorst Heiner Kroke (Sprecher)[1] |
Mitarbeiterzahl | 2200 (2021)[2] |
Umsatz | 335 Mio. EUR (2021)[2] |
Branche | Re-commerce |
Website | www.momox.de |
Die Momox SE (bis 13. Dezember 2022: Momox AG, bis 1. Dezember 2021: Momox GmbH) ist ein 2006 in Berlin gegründetes Re-commerce-Unternehmen für den An- und Verkauf von gebrauchten Büchern und Medien und betreibt den Onlineshop Medimops. Momox war Anfang 2006 das erste deutsche Unternehmen für Re-commerce.
Laut Auskunft des Unternehmensgründers steht der Name „momox“ für „Moderner Medien Online Express-Ankauf“.[3]
Geschichte und Entwicklung
Christian Wegner aus Fürstenwalde/Spree[4] begann im Jahr 2004 aus der Arbeitslosigkeit heraus, seine vom Trödelmarkt inspirierte Geschäftsidee mit 1500 Euro Startkapital und 20 m² Lagerfläche als Ich-AG in die Tat umzusetzen. Nach schnellen anfänglichen Erfolgen über die Plattformen eBay und Amazon wurde im Mai 2006 mit der Momox GmbH ein Start-up-Unternehmen gegründet und die eigene Ankaufsplattform für Bücher, CDs und DVDs momox.de entwickelt. 2007 folgte der Onlineshop Medimops. Momox gehört damit zu den Branchenpionieren.[5] Den Namen Momox trug 1972 ein Konzentrations- und Gedächtnisspiel (Gesellschaftsspiel) des Spiele-Unternehmens Spear.[6]
2010 traten weitere Investoren in das Unternehmen ein,[7] darunter der Venture-Capital-Investor Acton Capital Partners aus München.[8] Firmengründer Wegner reduzierte seine Anteile auf 67 Prozent. Ab Ende 2011 wurde das Unternehmen in den Ländern Frankreich, Österreich und Großbritannien auch international aktiv.[9] Im gleichen Jahr wurden die Lagerkapazitäten mit zwei neuen Logistikzentren in Leipzig und Neuenhagen bei Berlin zusätzlich zum Stammsitz Berlin erweitert und ein Abholservice angeboten.[10][11]
2013 übergab Christian Wegner sein Amt als Vorstand an Heiner Kroke und kümmerte sich um die Erweiterung des Geschäftsmodells für den Bereich Mode.[12] Im Folgejahr eröffnete Momox die Onlineplattform ubup.com („used but precious“), mittlerweile umbenannt in momoxfashion.com – einen Online-Shop für den An- und Verkauf von Secondhandkleidung namhafter Bekleidungsmarken.[13][14] Durch die gesteigerte internationale Aktivität im Medienbereich und das beschleunigte Wachstum im Handel mit Markenkleidung wuchs der Umsatz von 150 Millionen Euro im Jahr 2016[15] auf 200 Millionen Euro im Jahr 2018 und 250 Millionen Euro im Jahr 2019.[16]
Ende 2018 erfolgte eine hohe Beteiligung durch die norwegische Private-Equity-Gesellschaft Verdane Capital.[17]
Christian Wegner verließ das von ihm gegründete Unternehmen im August 2019[18][1] und verkaufte seine Anteile an den neuen Mehrheitseigentümer Verdane Capital aus Norwegen.[19] Zum 2. Dezember 2021 wandelte momox seine Rechtsform von einer GmbH hin zu einer Aktiengesellschaft um.[20] Verdane Capital hielt einen Anteil von 85 % an der neuen AG.
Im Jahr 2022 erfolgte eine Expansion des Angebotes nach Spanien und Italien.[21] Am 14. Dezember 2022 erfolgte die Umwandlung von einer AG hin zu einer Europäischen Gesellschaft.[22]
Standorte
- Stammsitz Berlin[23]
- Logistikzentrum in Leipzig (900 Mitarbeiter und 70.000 Quadratmeter Grundfläche (Stand: Januar 2021), seit 2011, Bücher und Medien )[24]: pro Tag werden dort nach eigenen Angaben 50.000 Pakete verschickt[25]
- Logistikzentrum in Neuenhagen bei Berlin (Kleidung )[26]
- Logistikzentrum in Stobno, Polen (Bücher und Medien )[27]
- zwei weitere Standorte in Polen: Stettin und Przecław[28][29]
Rezeption
Bezogen auf die Anzahl der Kundenbewertungen im Amazon-Marketplace belegt Momox mit seinem deutschen Verkaufskanal medimops Platz eins und steht mit seinem französischen Verkaufskanal momox-shop.fr auf Platz vier.[30]
2012 erhielt Momox den Zukunftspreis Brandenburg mit der Begründung „innovative Gründung mit anschließender atemberaubender Entwicklung“.[31]
Nach Recherchen des deutschen Fernsehmagazins WISO kam es 2021 bei Momox zu Unregelmäßigkeiten bei der Bearbeitung eingesandter Bücher, die dem Verkäufer als „nicht verkaufbar“ oder „nicht mitgesendet“ deklariert, anschließend aber auf Medimops zum Verkauf angeboten wurden.[32]
Weblinks
- Offizielle Website
- Caspar Busse: Momox: Die zweite Chance. In: Süddeutsche Zeitung, 17. Juni 2016.
- Rainer Hank: Darf man Bücher wegwerfen?, FAZ.NET, 6. Januar 2019
Einzelnachweise
- ↑ a b Momox Impressum. Abgerufen am 1. November 2019.
- ↑ a b Re-Commerce Marktführer momox steigert Umsatz in 2021 auf 335 Millionen Euro. Abgerufen am 24. April 2022.
- ↑ Interview mit Christian Wegner, Gründer von Momox. In: Startstories.de. 10. Mai 2012, abgerufen am 24. April 2022 (deutsch).
- ↑ Galileo – Vom Arbeitslosen zum Secondhand-König. 21. Juni 2019, abgerufen am 29. Juni 2019.
- ↑ Katja Gartz: Der Buchverkäufer mit dem goldenen Händchen. In: Tagesspiegel. 5. Mai 2011, abgerufen am 26. Februar 2021.
- ↑ Momox in Gesellschaftsspiele online kaufen. Abgerufen am 24. April 2022 (deutsch).
- ↑ Alexander Hüsing: „Wachstumskapital in Millionenhöhe“. Acton steigt bei momox.de ein. deutsche-startups.de, 2. Dezember 2010.
- ↑ Acton investiert in Momox. In: Börsenblatt. 2. Dezember 2010, abgerufen am 26. Februar 2021.
- ↑ momox expandiert nach Österreich. 10. Januar 2012, abgerufen am 26. Februar 2021.
- ↑ Ulrich Goll: Der Internet-Großhändler: Der Herr der gebrauchten Bücher. In: Die Tageszeitung: taz. 31. Januar 2012, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 26. Februar 2021]).
- ↑ lifePR (c) 2002-2021: Internethändler Momox zieht in Europas größtes Logistikzentrum, MOMOX GmbH, Pressemitteilung - lifePR. Abgerufen am 26. Februar 2021 (deutsch).
- ↑ Galileo – Vom Arbeitslosen zum Secondhand-König. 21. Juni 2019, abgerufen am 29. Juni 2019.
- ↑ Momox – eine Erfolgsgeschichte aus Berlin. ( vom 28. Januar 2016 im Internet Archive) Berliner Zeitung, 20. Mai 2015.
- ↑ momox gruender Wegner. 5. August 2017, archiviert vom am 5. August 2017; abgerufen am 27. Januar 2020.
- ↑ momox wächst auf 150 Millionen Euro Umsatz. In: deutsche-startups.de. 20. Januar 2017, abgerufen am 24. April 2019.
- ↑ Momox macht 250 Millionen / Re-Commerce. Abgerufen am 16. März 2020.
- ↑ Momox: Re-Commerce Marktführer erhält neuen Investor. fashionunited.ch, 6. September 2018; abgerufen am 14. Februar 2019
- ↑ momox GmbH – Geschäftsführer: Christian Von Hohnhorst · Prokura (3 Personen) · Nicht mehr Geschäftsführer: Christian Wegner. Abgerufen am 3. September 2019.
- ↑ Recommerce-Händler: Norweger stocken bei Momox auf – Gründer verkauft seine Anteile. Abgerufen am 10. November 2019.
- ↑ momox wird zur AG, Pressemeldung, momox.biz, 8. Dezember 2021
- ↑ Re-Commerce Marktführer momox expandiert nach Spanien und Italien. Abgerufen am 5. Januar 2023.
- ↑ momox ist nun eine europäische Aktiengesellschaft. Abgerufen am 5. Januar 2023.
- ↑ Der Algorithmus bestimmt den Preis. Berliner Zeitung, 25. Juli 2014, abgerufen am 21. Januar 2016.
- ↑ Regionalbereisung Leipzig. MOMOX GmbH, Kundenzentrum Leipzig. ( vom 11. Januar 2016 im Internet Archive) Ministerpräsident Sachsen
- ↑ Momox-Chef im Interview: „Ich bin Fan getragener Kleidung“. Abgerufen am 24. April 2022.
- ↑ Der Buchverkäufer mit dem goldenen Händchen. Der Tagesspiegel, 5. Mai 2011, abgerufen am 12. Januar 2016.
- ↑ Stettin - MomoxMomox. 24. Juli 2016, archiviert vom am 24. Juli 2016; abgerufen am 6. Januar 2023. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Momox-Chef im Interview: „Ich bin Fan getragener Kleidung“. Abgerufen am 24. April 2022.
- ↑ Polen. Abgerufen am 24. April 2022.
- ↑ The World’s Top Amazon Marketplace Sellers 2018. In: Web Retailer. 7. November 2018, abgerufen am 29. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Preisträger Zukunftspreis 2012: MOMOX GmbH. In: zukunftspreis-brandenburg.de. Zukunftspreis Brandenburg GbR, 2012, abgerufen am 22. Januar 2017.
- ↑ Golem.de: Verbraucherschutz kritisiert Ankaufsportal Momox. Abgerufen am 25. Oktober 2022.
Koordinaten: 52° 30′ 52,3″ N, 13° 28′ 4,3″ O