Milcherzeugnis
Ein Milcherzeugnis, Milchprodukt oder Molkereiprodukt ist ein Lebensmittel, dessen Zutaten hauptsächlich aus Milch oder Milchbestandteilen (Milcheiweiß, Milchfett oder Milchzucker) besteht. Zu den Milcherzeugnissen gehören einerseits verschieden behandelte Milcharten und andererseits durch Fermentation oder Extraktion von Milchbestandteilen gewonnene Produkte der Milch.[1]
Rechtsvorschriften
- Verkehrsbezeichnung (was unter der Bezeichnung Milch- bzw. Milcherzeugnis bzw. Milchmischerzeugnis im Handel angeboten werden darf):
- Die Bezeichnungen Milch, Milcherzeugnisse sowie Milchmischerzeugnis sind im Milch- und Fettgesetz in Verbindung mit der Milcherzeugnisverordnung gesetzlich festgelegt
- die Bezeichnung Käse ist gesondert in der Käseverordnung gesetzlich festgelegt
- die Bezeichnung Butter ist gesondert in der Butterverordnung gesetzlich festgelegt
- Identifikation: Innerhalb der EU trägt ein jedes Milcherzeugnis ein Identitätskennzeichen.
- Hygiene: Rechtlich gelten für Milcherzeugnisse die Regelungen der Verordnung über Anforderungen an die Hygiene beim Herstellen, Behandeln und Inverkehrbringen von bestimmten Lebensmitteln tierischen Ursprungs (Tierische Lebensmittel-Hygieneverordnung – Tier-LMHV).
- Herkunftsbezeichnung: einige wenige Produkte dürfen mit diesen Siegeln versehen in den Handel
Arten von Milcherzeugnissen
Unbehandelte Milch
- Rohmilch (Frischmilch) und Rohmilchkäse
- Vorzugsmilch
Behandelte Milch
- Dauermilchprodukte
- Entrahmte Milch, Magermilch
- Homogenisierte Milch (Frische Milch)
- Pasteurisierte Milch
- Sterilisierte Milch
- Teilentrahmte, fettarme Milch
- Thermisierte Milch
- Ultrahocherhitzte Milch (H-Milch, UHP-Milch)
- Vollmilch
- ESL-Milch
Extrahierte / fermentierte Milchprodukte
- Butter
- Butterschmalz
- Halbfettbutter
- Käse
- Milchmischerzeugnis
- Molke
- Quark
- Sahne
- fermentierte Milchextrakte
- Sauermilchprodukte (durch Milchsäuregärung gesäuert)
Milch, Milchbestandteile und Milchnebenprodukte (Molke, Buttermilch) werden in der Lebensmittelindustrie, Bäckereien, in der Getränkeproduktion, bei der Kosmetikaherstellung und in der Tiermast noch als Ausgangsstoffe für zahlreiche andere Produkte verwendet:
- Milcheis aus Milch, Milchpulver, Molkepulver, Milchfett usw.
- Milchschokolade
- Milchserumgetränke aus Molke, bspw. Rivella
- Kosmetika und Salben zum Beispiel aus Ziegenbutter
- Badezusätze aus Molke
- Auch Kunststoffe aus Kasein; Kaseinkunststoffe waren die erste Kunststoffgeneration (z. B. Kunsthorn für Knöpfe, Kämme, Möbelgriffe usw.).
Siehe auch
- Liste der Milchprodukte
Untersuchung von Milchprodukten im Rahmen eines Schulexperiments
Im Hinblick auf eine stärkere Berücksichtigung von Lactoseintoleranz in der Bevölkerung kann es sehr aufschlussreich sein, den Lactosegehalt von Milchprodukten mit einfachen Mitteln chemisch zu untersuchen. Hierzu bietet sich die Wöhlk-Reaktion (siehe Abbildung) sowie deren Weiterentwicklungen Fearon-Test und 1,6-Diaminohexan-Verfahren an.[2]
Weblinks
- Text der Milcherzeugnisverordnung
- Verordnung über Anforderungen an die Hygiene beim Herstellen, Behandeln und Inverkehrbringen von bestimmten Lebensmitteln tierischen Ursprungs (Tierische Lebensmittel-Hygieneverordnung – Tier-LMHV)
- Milchverordnung (nicht mehr in Kraft) (PDF; 389 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Kiermeier: Milch und Milcherzeugnisse. Parey, Berlin 1973, ISBN 3-489-71414-8.
- ↑ Klaus Ruppersberg: Nachweis von Lactose (und Maltose) im Kontext Schule (Dissertation, Europa-Universität Flensburg). In: Zentrale Hochschulbibliothek Flensburg (ZHB). 1. November 2021, abgerufen am 5. Dezember 2021 (deutsch).
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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.
Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.
Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.(c) WikiNight, CC BY-SA 3.0
Milchprodukte und deren Herstellung. Quellen der Daten:
http://dc2.uni-bielefeld.de/dc2/milch/lexikon.htm
http://www.swissmilk.ch
http://www.milch-ist-meine-staerke.de
http://www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de/
http://www.molkerei-freistadt.at
http://www.hotelfach.de/rohstoff/milch.htm
http://www.kirchenweb.at/kochrezepte/lexikon/
http://www.naturkost.de
http://www.steinbackofen-schlemmerei.de/wissenswertes/kaese/
Autor/Urheber: Angela Huster, Lizenz: CC0
Joghurt, Vollmilch, Buttermilch und Schlagrahm aus der zum 31.1.2012 eingestellten "Weissen Linie" (Frischmilchprodukte) der Allgäuland-Käsereien GmbH Wangen im Allgäu
Das alte Genusstauglichkeitskennzeichen mit noch dreistelliger Betriebskennung.
Autor/Urheber: Klaus Ruppersberg, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Lactosegehalt von Milchprodukten (Wöhlk-Reaktion)