Moengo

Moengo
Koordinaten: 5° 37′ N, 54° 24′ W
Karte: Suriname
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Moengo
Moengo auf der Karte von Suriname
Basisdaten
StaatSuriname
DistriktMarowijne
Einwohner10.834 (2012)
Detaildaten
GewässerCottica
ZeitzoneUTC−3
Arbeiter der Bauxitfabrik in Moengo, ca. 1930

Moengo (Aussprache: Mungo) ist ein Ort im Nordosten von Suriname, im Distrikt Marowijne. Er liegt am Cottica, hat 10.834 Einwohner (Volkszählung 2012) und ist damit der viertgrößte Ort des Landes.

Geschichte

Die Kleinstadt wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet, nachdem die Surinaamsche Bauxiet Maatschappij, die spätere Suriname Aluminum Company (Suralco), Tochtergesellschaften der Aluminium Company of America (Alcoa), in dem Gebiet Bauxit entdeckt und 1919 eine Konzession zur Bauxitförderung (Tagebau) erhalten hatte.

Anfangs war Moengo nur über den Wasserweg erreichbar. Um den Abtransport von Bauxiterde in die Vereinigten Staaten zu ermöglichen, wurde der Cottica für Seeschiffe befahrbar gemacht und in Moengo eine Hafenanlage mit einem Wendebecken gebaut. Während des Zweiten Weltkrieges erhielten die Transporte militärischen Begleitschutz durch amerikanische Soldaten. Der Rohstoff war in dieser Zeit für den Flugzeugbau in den USA von besonderer Bedeutung.

Seit 1955 verfügt Moengo über eine Landepiste (Code: MOJ), und ab 1964 ist der Ort über den Landweg von Paramaribo aus erreichbar, die als sogenannte Ost-West-Verbindung auch den Grenzort Albina erschließt. Durch den Bau der Jules-Wijdenbosch-Brücke (2000), der ersten Brücke über den Suriname in der Hauptstadt, wurde die Reise von und nach Ost-Suriname für einen großen Teil der Bevölkerung erheblich erleichtert.

Während des Bürgerkrieges von 1986 bis 1992 lag Moengo im Kampfgebiet zwischen den Militärs, bis 1991 unter dem Befehlshaber Desi Bouterse, und dem sogenannten „Dschungelkommando“ von Ronnie Brunswijk. In dieser Zeit wurde der Bauxitabbau gestoppt.

Seit einigen Jahren sind die Bauxitlagen ausgeschöpft, und der Tagebau wurde zu den Coermotibo-Minen verlagert. Das Erz wurde von hier aus mit Schubverbänden über den Cottica und den Commewijne nach Paranam am Suriname transportiert und dort in der Tonerdefabrik zu dem Zwischenprodukt Aluminiumoxid (Al2O3 / Tonerde) verarbeitet.

Seit 2015 wird in Suriname kein Bauxit mehr gefördert und verarbeitet.[1]

Söhne und Töchter des Ortes

  • Humphrey Mijnals (1930–2019), Fußballspieler

Literatur

  • C.F.A. Bruijning u. J. Voorhoeve (Hauptredaktion): Encyclopedie van Suriname, Elsevier, Amsterdam u. Brussel 1977, ISBN 90-10-01842-3, S. 405.

Weblinks

Commons: Moengo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. StarNieuws vom 1. August 2018 niederländisch, abgerufen am 1. August 2018

Auf dieser Seite verwendete Medien

Tropenmuseum Royal Tropical Institute Objectnumber 60006903 Personeelsleden van de bauxietfabriek.jpg
(c) Tropenmuseum, part of the National Museum of World Cultures, CC BY-SA 3.0
Foto. Personeelsleden van de bauxietfabriek in Moengo voor de dragline die de bauxiet afgraaft en in lorries stort.
Suriname location map.svg
Autor/Urheber: NordNordWest, Lizenz: CC BY-SA 3.0
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