Modestus von Kärnten

Büste im Kunstpark Suetschach/Feistritz im Rosental (Bildhauer France Gorše)
Kirchenfenster in der Pfarrkirche Liesing gestaltet von Martin Häusle
Marienkirche von Maria Saal
Grab mit den angeblichen Überresten des Modestus in der Marienkirche

Modestus († vor 772 wahrscheinlich in Irland) war ein heiliger Missionsbischof in Kärnten.

Leben

Modestus stammte wahrscheinlich aus Irland. Virgilius von Salzburg schickte ihn auf Bitte des Slawenherzogs Cheitumar um 757 gemeinsam mit mehreren Priestern als Missionar nach Karantanien. Modestus war Chorbischof (episcopus missus), ein von Salzburg abhängiger Bischof ohne eigene Diözese. Er errichtete eine Marienkirche, wahrscheinlich eine Vorgängerin jener Marienkirche von Maria Saal, gegenüber der Karnburg in der Nähe der römischen Stadt Virunum. Von hier aus wirkte er im ganzen Land, lehrte, verkündete das Evangelium und weihte Priester. Nach der Conversio Bagoariorum et Carantanorum („… ecclesiam Sanctae Mariae et aliam Liburnia civitate, seu ad Undrimas et in aliis plurimis locis …“) baute und weihte er neben Maria Saal Kirchen in St. Peter im Holz (der ehemaligen römischen Bischofsstadt Teurnia) und im steirischen Ingeringtal (ad Undrimas). Diese letzte Kirche vermutet man in Ingering bei Knittelfeld oder in Fohnsdorf.

Seine (angeblichen) Überreste werden in Maria Saal verehrt. Die nach dem Tode des Modestus kurzzeitig unterbrochene Mission der Karantaner wurde ab 772 mit weiteren Chorbischöfen und Missionspriestern fortgesetzt.

Gedenktag

Gedenktage sind der 24. November in der Diözese Gurk oder der 3. Dezember.

Siehe auch

  • Andere Personen mit diesem Namen siehe unter Modestus.

Literatur

  • Josef Wodka: Kirche in Österreich. Wegweiser durch ihre Geschichte. Herder, Wien 1959.
  • Georg Scheibelreiter: Das Christentum im österreichischen Raum in Spätantike und Mittelalter. Von den Anfängen bis in die Zeit Friedrichs III. In: Rudolf Leeb, Maximilian Liebmann, Georg Scheibelreiter, Peter Günther Tropper: Geschichte des Christentums in Österreich. Von der Spätantike bis zur Gegenwart. Österreichische Geschichte, Herwig Wolfram (Hrsg.). Ergänzungsband 3. Wien 2003.
  • Ekkart Sauser: MODESTUS. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 21, Bautz, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-110-3, Sp. 1010–1011.
  • Josef Wodka: Modestus. In: Lexikon für Theologie und Kirche. 7. Band. 2. Auflage, Herder, Freiburg i. B. 1962.
  • Reinhard Härtel: Modestus von Kärnten. In: Lexikon der Heiligen und der Heiligenverehrung. 2. Band. Herder, Freiburg i. B. 2003, ISBN 3-451-28192-9.
  • Karl Amon (Hrsg.): Kirchengeschichte der Steiermark. Styria, Graz/Wien/Köln 1993, ISBN 3-222-12183-4.

Weblinks

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Maria Saal Propsteikirche vermeintliches Grab des hl Modestus 06012014 649.jpg
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Das vermeintliche Grab des heiligen Modestus in der Propsteipfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt, Marktgemeinde Maria Saal, Bezirk Klagenfurt Land, Kärnten / Österreich / EU
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Marienkirche in Maria Saal in Kärnten
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Büste von Bischof Modest, geschaffen vom Slowenischen Bildhauer France Gorše im Kulturpark in Suetschach, Marktgemeinde Feistritz im Rosental, Bezirk Klagenfurt Land, Kärnten / Österreich / EU
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eines der 32 Kirchenfenster in der Pfarrkirche Liesing (Wien23) gestaltet von Martin Häusle. Zeigt den hl. Modestus von Kärnten selbst fotografiert

Erstellungssatum: März 2007