Mmusi Maimane

Mmusi Maimane (2011)

Aloysias Mmusi Maimane (* 6. Juni 1980 in Krugersdorp[1]) ist ein südafrikanischer Politiker (ehemals Democratic Alliance, DA, ab 2022 Build One South Africa, BOSA). Er war bis 2019 DA-Fraktionsvorsitzender und Oppositionsführer in der Nationalversammlung sowie Parteivorsitzender der DA.[2] Im März 2020 gründete er die Plattform One South African Movement.[3]

Leben

Maimanes Vater ist Tswana, seine Mutter Xhosa.[4] Er wuchs in Soweto auf, wo er die Schule besuchte. Danach studierte er Psychologie an der University of South Africa (mit Abschluss eines BA), der Witwatersrand-Universität (mit Abschluss eines Masters in Öffentlicher Verwaltung) und an der Bangor University in Wales, wo er einen Mastergrad in Theologie erwarb.[5]

2011 war Mmusi Maimane Spitzen- und Bürgermeisterkandidat[6][7] bei der Kommunalwahl in der Metropolgemeinde City of Johannesburg. Die DA konnte unter seiner Führung ein Ergebnis von rund 35 % (+ 7 Prozentpunkte) der Stimmen erzielen. Das gute Abschneiden seiner Partei brachte Maimane schlagartig nationale politische Aufmerksamkeit ein. Nach der Kommunalwahl übernahm er das Amt des Fraktionsvorsitzenden und Oppositionsführers im Stadtrat der City of Johannesburg. 2012 wurde Maimane zum stellvertretenden Parteivorsitzenden der Democratic Alliance gewählt und konnte sich damit gegen acht weitere Kandidaten durchsetzen.[8]

Bei den Wahlen 2014 wurde Mmusi Maimane für die DA in die südafrikanische Nationalversammlung gewählt und übernahm dort den Vorsitz der DA-Fraktion. Im Juni 2014 stellte er sein Schattenkabinett vor.[9] Am 10. Mai 2015 wurde Maimane anstelle von Helen Zille zum Parteivorsitzenden der DA gewählt. Am 23. Oktober 2019 trat er als Vorsitzender zurück, nachdem Zille zur Chairperson des Federal Council der DA, faktisch die stellvertretende Parteivorsitzende, gewählt worden war. Er begründete seinen Rücktritt mit einer Hetzkampagne von Teilen der Partei gegen seine Politik.[10] Am Folgetag legte er auch sein Amt als Oppositionsführer und sein Mandat in der Nationalversammlung nieder und verließ die DA.[11][12] Sein Nachfolger als Oppositionsführer wurde am 27. Oktober der vormalige Chief Whip der DA in der Nationalversammlung, John Steenhuisen.[13] Im März 2020 gründete er das One South African Movement, das nach seinen Angaben keine politische Partei werden soll.[3]

Am 24. September 2022 gründete Maimane in Soweto eine eigene Partei, Build One South Africa (BOSA). Bei den Wahlen am 29. Mai 2024 wurde er als einer von zwei BOSA-Abgeordneten in die südafrikanische Nationalversammlung gewählt.[14]

Maimane ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Frau ist eine weiße Südafrikanerin.[1] Nach den Angaben auf der früheren DA-Webseite spricht er fließend sieben südafrikanische Sprachen.[5] Er war bis zur Ernennung als Parteivorsitzender regelmäßig als Prediger der konservativ-traditionalistischen protestantischen Liberty Church tätig.[15]

Literatur

  • S’thembiso Msomi: Mmusi Maimane – prophet or puppet? Jonathan Ball, Johannesburg 2016, ISBN 9781868427086.
Commons: Mmusi Maimane – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. a b Mmusi Maimane - a personal profile. In: enca.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Juli 2018; abgerufen am 10. September 2022 (englisch).
  2. Abdur Rahman Alfa Shaban: South Africa's main opposition leader resigns amid race row. In: africanews.com. 23. Oktober 2019, abgerufen am 10. September 2022 (englisch).
  3. a b Tshidi Madia: Maimane calls on South Africans to join his civic movement, noting it is not a political party. In: news24.com. 6. Mai 2020, abgerufen am 10. September 2022 (englisch).
  4. Murray Williams: Maimane: We are a South African family. In: iol.co.za. 14. August 2014, abgerufen am 10. September 2022 (englisch).
  5. a b Ke nako: Be brave, give change a chance (Memento vom 8. Mai 2019 im Internet Archive).
  6. Bürgermeister werden in Südafrika durch den Stadtrat gewählt. Der Spitzenkandidat einer der großen Parteien ist gleichzeitig Anwärter auf das Amt.
  7. 2011 elections: Johannesburg results - DOCUMENTS. In: politicsweb.co.za. 21. Mai 2011, abgerufen am 10. September 2022 (englisch).
  8. Sipho Hlongwane: DA Congress: Project Gauteng on track with the rise of... In: dailymaverick.co.za. 26. November 2012, abgerufen am 10. September 2022 (englisch).
  9. Marianne Merten: Maimane announces DA’s shadow cabinet. In: iol.co.za. 6. Juni 2014, abgerufen am 10. September 2022 (englisch).
  10. Südafrika: Mmusi Maimane tritt wegen Anfeindungen zurück. In: nzz.ch. 23. Oktober 2019, abgerufen am 10. September 2022.
  11. Zintle Mahlati: Maimane resigns as DA MP. In: iol.co.za. 24. Oktober 2019, abgerufen am 10. September 2022 (englisch).
  12. Daniel Mumbere: South Africa's opposition searches for new DA leader. In: africanews.com. 29. Oktober 2019, abgerufen am 10. September 2022 (englisch).
  13. Jenna Etheridge: John Steenhuisen chosen as DA parliamentary leader. In: news24.com. 27. Oktober 2019, abgerufen am 10. September 2022 (englisch).
  14. Mr Mmusi Aloysias Maimane. Webseite der Nationalversammlung (www.parliament.gov.za), abgerufen am 30. Juni 2024 (englisch).
  15. Gareth van Onselen: The Right Reverend Aloysias Maimane. In: businesslive.co.za. 4. Mai 2015, abgerufen am 10. September 2022 (englisch).

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Mmusi Maimane, South African politician