Mittlerer Wegerich

Mittlerer Wegerich

Mittlerer Wegerich (Plantago media)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung:Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie:Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Gattung:Wegeriche (Plantago)
Art:Mittlerer Wegerich
Wissenschaftlicher Name
Plantago media
L.

Der Mittlere Wegerich (Plantago media) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Wegeriche (Plantago).

Beschreibung

Illustration von Jacob Sturm[1]

Vegetative Merkmale

Der Mittlere Wegerich ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 50 Zentimetern erreicht. Die Laubblätter sind in einer grundständigen, meist dicht am Boden anliegenden Rosette angeordnet. Die locker, kurz weißlich behaarten Blattspreiten sind 9 bis 17 Zentimeter lang, elliptisch bis breit-eiförmig und verschmälern sich in den kurzen (1 bis 4 Zentimeter lang) breiten Blattstiel. Die Blattspitze ist dreieckig gerundet oder keilig verschmälert. Der Blattrand ist ganzrandig bis unregelmäßig buchtig gezähnelt.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis September. Die Blüten sind in einem 2 bis 6 Zentimeter langen, sich bis zur Fruchtreife aufs doppelte streckenden, walzenförmigen ährigen Blütenstand angeordnet auf einem blattlosen Stängel. Die Blüten sind klein. Die weißliche Krone ist 4 Millimeter lang. Die lilafarbenen Staubfäden sind vier- bis fünfmal so lang wie die Krone. Die Staubbeutel sind blasslila bis weiß gefärbt.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24 oder 12.[2]

Ökologie

Die Blüten sind vorweiblich, verschiedengrifflig, wohlriechend und insektenblütig vom Pinselblumentyp. Die Schauwirkung wird von den auffälligen violetten Staubfäden erzeugt. Als Bestäuber fungieren Pollensucher wie Honigbienen, Schwebfliegen oder Käfer. Der Pollen ist glatt und trocken. Es kommt auch Kleistogamie und Windblütigkeit vor. Die Blütezeit reicht von Mai bis September.

Vegetative Vermehrung erfolgt durch Wurzelsprosse.

Mittlerer Wegerich (Plantago media)
Blütenstände

Vorkommen

Der Mittlere Wegerich, zuweilen (wie der Breitwegerich) nur Wegerich genannt, kommt auf Magerwiesen, Halbtrockenrasen und an Wegrändern, bevorzugt auf trockenen, kalkhaltigen Böden, bis in Höhenlagen von 1800 Meter vor. Er kommt in Gesellschaften der Verbände Cynosurion, Arrhenatherion, Mesobromion, Cirsio-Brachypodion oder Violion vor.[2] Er ist fast in ganz Europa und in den gemäßigten Zonen Asiens heimisch.[3] In Norddeutschland kommt er selten bis zerstreut vor, im restlichen Deutschland ist er verbreitet, aber nur lokal häufig. In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil auf der Karalpe am Strahlkopf bis zu 1800 m Meereshöhe auf.[4]

Systematik

Man kann folgende Unterarten unterscheiden[5]:

  • Plantago mediaL. subsp. media
  • Plantago media subsp. brutia(Ten.) Arcang. (Syn.: Plantago brutiaTen.): Sie kommt in Italien vor.[5]
  • Plantago media subsp. longifolia(G. Mey.) Witte: Sie kommt in Tschechien vor.[5]
  • Plantago media subsp. pindica(Hausskn.) Greuter & Burdet: Sie kommt in Kroatien, Albanien und Griechenland vor.[5]

Literatur

  • Gunter Steinbach (Hrsg.): Wildblumen (Steinbachs Naturführer). Mosaik Verlag GmbH, München 1996.
  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.

Einzelnachweise

  1. Mittlerer Wegerich: a) gesamte Pflanze, b) Blütenstand, c) Blüte, d) Kelch, e) Frucht, f) Frucht ohne Kelch und Krone, g) aufgesprungene Frucht, h) Fruchtscheidewand, i) Samen; vgl. J. Sturms Flora von Deutschland, 1903, Band 11, S. 201–202, Tafel 60, Digitalisat
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. Seite 872. ISBN 3-8001-3131-5
  3. Plantago im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 18. Dezember 2017.
  4. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 497.
  5. a b c d Karol Marhold, 2011: Plantaginaceae: Datenblatt Plantago media In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.

Weblinks

Commons: Mittlerer Wegerich (Plantago media) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

PLANTAGO MEDIA - BÒFIA - IB-939 (Plantatge mitjà).JPG
Autor/Urheber: Isidre blanc, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Plantago media. In la Bòfia, Tuixén (Alt Urgell - Catalunya). To 1.590 m. altitude
Plantago media Sturm60.jpg

Plantago media L.

Original Description
Mittlerer Wegerich, Plantago media
Plantago-media.JPG
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
00 4041 Mittlere Wegerich (Plantago media).jpg
Autor/Urheber: W. Bulach, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Blütenstand des „Mittlere Wegerich“ (Plantago media), eine mehrjährige Staudenpflanze, die auf Magerwiesen und an Wegrändern zu finden ist. Der walzenförmige Blütenstand mit seinen Staubfäden hat eine Länge von 2 bis 5 Zentimetern. Nahaufnahme im Spreewald.