Mittelgebirgsschwelle

Karte der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Die Mittelgebirgsschwelle erstreckt sich zwischen dem Norddeutschen Tiefland und dem Süddeutschen Schichtstufenland bzw. Alpenvorland

Als Mitteleuropäische bzw. Deutsche Mittelgebirgsschwelle, auch (Deutsches) Mittelgebirgs-Schollenland, bezeichnet man die von Mittelgebirgen, Hügelländern und dazwischen liegenden Talsenken geprägte Landschaft unmittelbar südlich des Mitteleuropäischen Tieflands und in Deutschland der Norddeutschen Tiefebene. Sie umfasst die Ardennen, nördlich des Mains unter anderem das gesamte Rheinische Schiefergebirge, das Niedersächsische Bergland nebst Weserbergland, das West- und Osthessische Bergland nebst Rhön, den Harz sowie das Thüringisch-Fränkische Mittelgebirge mit Thüringer Wald und Fichtelgebirge.[1]

Den Osten der Mittelgebirgsschwelle nimmt die Böhmische Masse ein, die südlich bis an die Donau heranreicht und neben Sudeten, Erzgebirge und Bayerischem Wald einen Großteil der Fläche Tschechiens umfasst.

Die Mitteleuropäische Mittelgebirgsschwelle bildet den nördlichen Teil des Mitteleuropäischen Mittelgebirgsraums. Innerhalb Deutschlands liegt mehr als die Hälfte aller Mittelgebirge auf der Mittelgebirgsschwelle.

Lage und Grenzen

Nach Norden und Westen verläuft die Trennlinie zur Norddeutschen Tiefebene vergleichsweise scharf. Im äußersten Osten bilden der Oberlauf der Oder und der Unterlauf der March Teilgrenzen zu den Karpaten, während im östlichen Süden die Donau die Mittelgebirgsregion von den Alpen nebst Vorland trennt.

Im Süden Deutschlands schließt sich nach Westen bis zum Oberrheingraben hin das Süddeutsche Schichtstufenland an, das unmittelbar südöstlich der Kämme von Bayerischem Wald und Fichtelgebirge, weiter westlich knapp nördlich des Mains beginnt und nach Süden bis zur Donau mit dem sich dahinter anschließenden Alpenvorland reicht.

Westlich des Oberrheins schließlich schließt sich der Mittelgebirgsschwelle südlich das Nordfranzösische Schichtstufenland an, das in der Pfalz rund um die Höhenzüge Nordpfälzer Bergland und Pfälzerwald auch deutschen Boden einnimmt.

Gebirge der Mittelgebirgsschwelle

Die folgende Aufzählung ist von Westen nach Osten, in der Unterordnung von Norden nach Süden gegliedert:

Literatur

  • Heinrich Müller-Miny: Deutschland: Die Großregionen als naturräumliche Erscheinungen. In: Emil Meynen (Hrsg.): Geographisches Taschenbuch und Jahrweiser zur Landeskunde 1960/61. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1960, S. 267–286 (hier: S. 271–275).

Einzelnachweise

  1. Höhenschichten Europas. In: Ernst Klett Verlag - Haack Weltatlas SI. Abgerufen am 14. Januar 2018.

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  • Grenzen und Beschriftungen wurden Anfang Juli 2012 deutlich überarbeitet
    • Grenzen zwischen den Gruppen nach Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands nebst Einzelblättern
    • Grundlage für die Großregionen 1. bis 3. Ordnung ist ein Entwurf von Heinrich Müller-Miny, siehe hier (PDF)
    • Die Nordgrenze der Region 1. Ordnung Alpen wurde nach den Alpenblättern (Dongus) geändert
    • Die Nordgrenze der Region 2. Ordnung Zentralalpen zu den Nördlichen Kalkhochalpen wurde südlich des Inntals gelegt (bei Müller-Miny: nördlich), wie es dem allgemeinen Stand und der Geologie entspricht
    • Die Grenze der Region 2. Ordnung Lößbörden wurde gemäß der neueren Gliederung Naturräume in Sachsen geändert
      • Insbesondere wurde die Gruppe 44 Oberlausitz zwischen Mittelgebirgsschwelle und Lößbörden aufgeteilt
      • Die Gruppe 46 Sächsisches Hügelland kam entsprechend komplett zu den Lößbörden, also auch die Teile rechts der Elbe; östlich der Haupteinheit 462 Großenhainer Pflege wurde entsprechend auch ein Teil von 892 Königsbruck-Ruhlander Heiden (Gruppe 89 Oberlausitzer Heideland) den Lößbörden zugeschlagen.
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Karte der Naturräumlichen Großregionen Deutschlands

Legende

Großregion 1. Ordnung (dunkelrote Linien)
Großregion 2. Ordnung (orangefarbene Linien)
Großregion 3. Ordnung (dick-violette Linien) bzw.
zweiziffrige Haupteinheitengruppen (dünn-violette Linien) nach dem de:Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands.

 Die Namen einiger Großregionen 2. bzw. 3. Ordnung sind nicht genau bekannt!
 Georeferenziertes Bild!