Mitsubishi T-2
Mitsubishi T-2 | |
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Typ | Überschalltrainer |
Entwurfsland | |
Hersteller | Mitsubishi Heavy Industries |
Erstflug | 20. Juli 1971 |
Indienststellung | 1975 |
Stückzahl | 90 |
Die Mitsubishi T-2 ist ein japanisches Trainingsflugzeug, das aufgrund von Forderungen der JASDF nach einem Überschall-Trainer entstand. Auffallend ist die Ähnlichkeit mit der SEPECAT Jaguar, die wohl Pate gestanden hat.
Geschichte
Anfang der 1960er-Jahre suchten die JASDF Ersatz für ihre alternden F-86F Sabre für die Fortgeschrittenenausbildung. In Frage kam die Lizenzfertigung der SEPECAT Jaguar und der Import der Northrop T-38. Aus politischen Gründen und um Erfahrungen mit Überschalljets zu sammeln, wurde jedoch eine Eigenentwicklung favorisiert. Anfang 1966 forderte die japanische Defence Agency (heute das Verteidigungsministerium von Japan) die drei Firmen Fuji, Kawasaki und Mitsubishi auf, Entwürfe für das T-X genannte Programm einzureichen. Am 8. Februar 1967 präsentierten Fuji und Mitsubishi ihre Entwürfe, nachdem sich Kawasaki schon vorher aus dem Programm zurückgezogen hatte. Am 5. September 1967 wurde der Entwurf von Mitsubishi offiziell als bester Entwurf ausgewählt und eine Entwicklungsgruppe mehrerer Firmen unter der Leitung von Kenji Ikeda, dem Chefkonstrukteur von Mitsubishi, gebildet. Dabei war Mitsubishi für den Vorder- und Mittelrumpf sowie die Endmontage verantwortlich, Fuji übernahm den Heckbereich und die Tragflächen, Nihon Hikoki die Außenlastträger und Shin Meiwa die Zusatztanks. Als Antrieb wurde am 15. Februar 1968 das auch im Jaguar verwendete Adour-Triebwerk ausgewählt, das nach zwölf aus Europa importierten Exemplaren bei Ishikawajima-Harima Heavy Industries in Lizenz produziert wurde. Am 24. April 1968 wurde das erste Mockup gezeigt und am 28. März bestellte die JASDF zwei XT-2 genannte Prototypen sowie eine Zelle für Belastungstests. Der erste der Prototypen hatte seinen Erstflug am 20. Juli 1971 auf dem Flughafen Nagoya mit Kenshiro Endo und Mitsuo Sato an Bord. Das Flugzeug stieg bei dem 38-minütigen Flug in eine Höhe von 6000 m und erreichte eine Geschwindigkeit von 851 km/h. Beim 30. Flug am 19. November 1971 erreichte das Flugzeug als erste japanische Eigenentwicklung mit Mach 1,03 in 9100 m Höhe Überschallgeschwindigkeit.
Nach drei weiteren Prototypen, die ihren Erstflug am 2. Dezember 1971, am 28. April 1972 und am 20. Juli 1972 hatten, folgte rasch die Serienfertigung, da sich bei der Erprobung nur wenige Probleme zeigten. So mussten für die Serie nur die Spoiler in ihrer Wirksamkeit verbessert und aufgrund von Längsinstabilitäten die Flügelwurzelverkleidung geändert werden. Das einzige ernsthafte Problem war die Kostensteigerung von 3,5 auf 5 Millionen US-Dollar pro Stück, die in Zeiten der Wirtschaftskrise und Inflation fast zur Einstellung des Programms geführt hätte. Am 31. März 1973 bestellte das Verteidigungsministerium 20 Maschinen und am 21. Januar 1974 wurde vom Parlament der Kauf weiterer 22 Maschinen genehmigt, davon elf als T-2A-Kampftrainer mit 20-mm-Vulcan-M61-Kanone als Bewaffnung. Eine reine Kampfversion wurde unter der Bezeichnung F-1 entwickelt, die sich durch eine Metallverkleidung des hinteren Cockpits und zusätzliche Avionik vom Trainer unterschied. Am 1. Oktober 1976 wurde die T-2 als einsatzfähig erklärt und nach und nach mehrere Staffeln mit dem Flugzeug ausgerüstet. Am 14. November 1982 stürzte eine Maschine der Kunstflugstaffel bei einer Vorführung in Hamamatsu ab, wobei der Pilot ums Leben kam und zwölf Zuschauer verletzt wurden. Insgesamt gingen vier Jets bei Unfällen verloren. Von den 96 gebauten Flugzeugen wurden 28 T-2-Maschinen zur Fortgeschrittenenausbildung, 62 T-2A zur Waffenausbildung und zwei als Erprobungsträger verwendet. Die beiden Erprobungsträger mündeten dann in der Serienmaschine Mitsubishi F-1. Das Flugzeug wurde ab 1995 nach und nach durch die T-4, die F-2B bzw. die F-15 abgelöst. Eine davon wurde ab August 1983 als Erprobungsträger für eine Fly-by-wire-Steuerung (T-2 CCV) eingesetzt und mit Entenflügeln sowie einer Flosse unter dem Rumpf ausgerüstet. Am 14. März 2004 wurde dann die letzte Maschine außer Dienst gestellt, wobei einzelne Maschinen noch bis 2006 in Tsuiki und Gifu beim Flugerprobungszentrum zu Testzwecken flogen. Insgesamt erreichten die Flugzeuge 307.000 Flugstunden und es wurden 1450 Piloten auf dem Typ ausgebildet.[1]
Konstruktion
Die T-2 war ein Schulterdecker, dessen Rumpf in Halbschalenbauweise hergestellt wurde und sieben Kraftstoffbehälter mit einer Kapazität von zusammen 3820 Litern enthielt. Die Tragflächen wiesen eine negative V-Stellung von 9° auf, hatten eine Sägezahn-Vorderkante und keine Querruder, sondern nur eine große Landeklappe mit zwei Spoilern davor.[1]
Technische Daten
Kenngröße | Daten |
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Besatzung | 2 |
Länge | 17,86 m |
Spannweite | 7,88 m |
Höhe | 4,39 m |
Flügelfläche | 21,48 m² |
Leermasse | 6.307 kg |
max. Startmasse | 12.900 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 1.700 km/h in 11.000 m Höhe |
Dienstgipfelhöhe | 15.240 m |
Überführungsreichweite | 2.595 km (mit Außentanks) |
Triebwerke | zwei Rolls-Royce/Turboméca-Adour-MK-801A-Triebwerke (Lizenzfertigung als Ishikawajima-Harima TF40-IHI-801A) |
Schubkraft | mit Nachbrenner: 2 × 32,49 kN ohne Nachbrenner: 2 × 22,75 kN |
Bewaffnung
- eine 20-mm-JM61-Kanone
- sechs Flügelstationen für weitere Waffen (davon zwei Startschienen an den Tragflächenenden für Luft-Luft-Raketen)
Siehe auch
Weblinks
- Greg Goebel: Mitsubishi T-2 / F-1 & Kawasaki T-4. 1. Oktober 2022, abgerufen am 1. Februar 2023 (englisch).
Einzelnachweise
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Alan Wilson from Peterborough, Cambs, UK, Lizenz: CC BY-SA 2.0
c/n 003 Built 1972 as the third prototype T-2. Later converted into the CCV (Control-Configured Vehicle) and used for computer controlled research. It was finally used for test-pilot training until retired in 2002. Kakamigahara Aerospace Science Museum Kakamigahara City, Gifu Prefecture, Japan 15th March 2019
The following info on the T2-CCV is from the fascinating j-hangarspace.jp website:-
“First delivered on July 6, 1972, the third prototype T-2 trainer was naturally initially assigned to the type’s test programme from Gifu AB and then, from April 6, 1982, to the JASDF Air Proving Wing (APW). Converted to investigate flight stability achieved by computer control, the data from which would later be utilized in the development of the Mitsubishi F-2, the single-seat T-2 CCV was first flown from Nagoya on August 9, 1983, and again, this time with a fly-by-wire system installed and its distinctive canard wings fitted, on February 16, 1984. At the end of the two-year joint TRDI*-APW programme, during which 137 flights were completed, the aircraft was utilized for additional research and test pilot training at Gifu, where it remained in store for airing on base open days following its withdrawal from use on October 31, 2002. Reportedly a target for the museum from the start, arranging the loan of an aircraft that is certified for preservation by the JASDF took time and patience on the part of the Kakagamihara City authorities, but those efforts were eventually rewarded.
(*) The Technical Research and Development Institute of the then Japan Defense Agency, now the Acquisition, Technology and Logistics Agency under the Ministry of Defense”Autor/Urheber: Rob Schleiffert from Holland, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Misawa, October 1994. T-2B of 8 Hikotai. The last T-2 trainers were replaced by F-2s (Japanese 'F-16s') in 2002.