Mitralklappe
Die Mitralklappe oder auch Bikuspidalklappe (Valva atrioventricularis sinistra deutsch linke Atrioventrikularklappe, Valva mitralis oder Valva bicuspidalis) ist eine der vier Klappen des Herzens. Sie befindet sich zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer (linker Ventrikel), wo sie den Rückfluss von Blut aus der linken Herzkammer in den linken Vorhof bei der Kontraktion der Kammer verhindert. Ihre Form ähnelt einer Mitra (Bischofsmütze), daher der Name. Die Bezeichnung Bikuspidalklappe leitet sich von den zwei Segeln (lateinisch cuspides) ab, aus denen diese Segelklappe besteht.
Anatomie
Die Bikuspidalklappe (Valva bicuspidalis) besteht aus zwei Segeln, dem Cuspis anterior (vorderes Segel) und dem Cuspis posterior (hinteres Segel). In der Veterinäranatomie werden sie als Cuspis septalis (scheidewandständiges Segel) und Cuspis parietalis (wandständiges Segel) bezeichnet.
Die Segel sind mittels Sehnenfäden (Chordae tendineae) an den Papillarmuskeln (Mm. papillares subauricularis und subatrialis) und somit in der Herzkammer (Ventriculus cordis sinister) befestigt, um ein Umschlagen der Klappensegel in der Systole (Kontraktion) zu vermeiden.
Erkrankungen
Die beiden wichtigsten Erkrankungen sind die Mitralstenose und die Mitralklappeninsuffizienz.
Neben den „reinen“ Stenosen und Insuffizienzen kommen vor allem auch Mischformen mit unterschiedlicher Gewichtung einer der beiden Faktoren vor. Dann spricht man vom kombinierten Vitium.
Mitralstenose
Bei der Mitralstenose ist auf Grund einer angeborenen Fehlbildung oder erworbenen Erkrankung, wie zum Beispiel Verkalkung oder Vernarbung der Klappe, der Durchfluss vermindert. Quantifiziert wird eine solche Stenose zum einen über die noch verbleibende Öffnungsfläche, zum anderen über den Druckgradienten, der sich über der Klappe aufbaut.
Angeborene Fehlbildungen, die zu einer Mitralstenose führen, sind:
- Die supravalvuläre Mitralstenose: oberhalb der Mitralklappe befindet sich eine Einengung, die in Form eines Ringes oder einer feinen Membran ausgebildet ist. Die Membran hat sich aus zusätzlichem Bindegewebe mit Ursprung im Bindegewebe der Mitralsegel gebildet und legt sich wie ein Tuch über die Mitralklappensegel. Der Blutfluss aus der linken Vorkammer in die Herzkammer ist erschwert. Die Membran kann so zart sein, dass sie nur mit der Transösophagealen Echokardiographie festgestellt werden kann.
Ein supravalvulärer Mitralring alleine ist eine sehr seltene Diagnose. Meistens ist auch die darunter liegende Mitralklappe fehlgebildet. - Die Parachute-Mitralklappe (parachute, engl. „Fallschirm“): während der Entwicklung hat sich nur ein Papillarmuskel (statt zwei) gebildet und zusätzlich sind die Sehnenfäden (sog. Chordae), die die Klappensegel mit dem Papillarmuskel verbinden, verdickt und verkürzt. Der Blutstrom aus dem linken Vorhof in die Herzkammer ist erschwert, da das Blut wie durch einen Trichter fließen muss.
Die Bezeichnung „parachute = Fallschirm“ erklärt sich aus der Darstellung für den Untersucher und Chirurgen folgendermaßen: Der Papillarmuskel ist der Fallschirmspringer, die Chordae und die Klappensegel sind die Fallschirmseile und die vergrößerte linke Vorkammer ist der Fallschirm. - Die Hammock-Valve (hammock, engl. „Hängematte“) ist der Parachute-Klappe ähnlich: Beide Mitralklappensegel sind deutlich verdickt und es fehlen die Sehnenfäden (Chordae tendineae) von diesen verdickten Klappensegeln zu den Papillarmuskeln, sodass Klappensegel und Papillarmuskel direkt miteinander verwachsen sind. Die freie Beweglichkeit der Klappensegel ist massiv eingeschränkt. Es kommt zur Undichtigkeit (Insuffizienz) und zur Stenose der Mitralklappe.
Die Bezeichnung „Hängematte“ erklärt sich folgendermaßen: Betrachtet man die Klappe von oben, so findet man anstatt zweier zarter Mitralsegel, die eine Öffnung in die linke Herzkammer bilden, eine ovale Kuhle, die wie eine Hängematte wirkt.
Die Hammock-Valve ist eine extrem seltene Klappenfehlbildung, die Parachute-Mitralklappe jedoch eine typische Klappenfehlbildung des Shone-Komplexes. Übergangsformen zwischen beiden Ausprägungen kommen vor. - Die Mitralklappenatresie ist der komplette Verschluss oder die genetische Nicht-Anlage der Klappe. Sie ist Teil des Hypoplastischen Linksherz-Syndroms.
Mitralklappeninsuffizienz
Bei der Mitralklappeninsuffizienz schließt die Klappe nicht mehr richtig.
- Ursache können zum Beispiel Abriss oder relative Verkürzung der Haltefäden (Chordae), Perforation oder Überdehnung eines Klappensegels und Erweiterung des Klappenringes sein. Das Maß einer Insuffizienz wird von I° (leicht) bis IV° (schwer) ordinalskaliert bestimmt.
- Der Mitralklappenprolaps als angeborene Fehlbildung kann zu einer Insuffizienz führen, ist aber oft klinisch bedeutungslos.
Siehe auch
Herzklappe, Trikuspidalklappe, Pulmonalklappe, Aortenklappe, Herzklappenfehler
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Jakov, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Schema eines Menschlichen Herzen
1. obere Hohlvene - Vena Cava superior
2. Lungenarterie - Arteriae pulmonales
3. Lungenvene - Venae pulmonales
4. Mitralklappe - Valva mitralis
5. Aortenklappe - Valva aortae
6. linke Kammer - Ventriculus sinister
7. rechte Kammer - Ventriculus dexter
8. linker Vorhof - Atrium sinistrum
9. rechter Vorhof - Atrium dextrum
10.Hauptschlagader - Aorta
11.Pulmonalklappe - Valva trunci pulmonalis
12.Trikuspidalklappe - Valva tricuspidalis
Autor/Urheber: Kjetil Lenes, Lizenz: CC BY-SA 3.0
GIF-animation showing a moving echocardiogram; a 3D-loop of a heart viewed from the apex, with the apical part of the ventricles removed and the mitral valve clearly visible. Due to missing data the leaflet of the tricuspid and aortic valve is not clearly visible, but the openings are. To the left are two standard two-dimensional views taken from the 3D dataset.
Why might echocardiogram imaging be helpful?
An echocardiogram is a non-invasive procedure used to evaluate the functionality and structure of the heart. This kind of imaging might be helpful as it allows the examination of the heart's anatomy and the blood vessels around it (NHS, 2022). The procedure also analyses how blood flows through the veins and evaluates the heart's pumping chambers. In addition, it aids in diagnosing and monitoring some cardiac diseases.
What kinds of issues or anomalies might an echocardiogram imaging be able to detect?
An echocardiogram might detect atherosclerosis, where fatty molecules and other substances in the bloodstream gradually block the arteries. This heart condition may result in issues with the heart's pumping or wall movements (Johns Hopkins Medicine, 2022). The procedure can also detect cardiomyopathy, a cardiac enlargement brought on by thick and frail heart muscle. Additionally, congenital heart defects that appear in one or more cardiac components while a fetus is still developing might be detected using this procedure (Hopkins Medicine, 2022). Moreover, failure of the heart might be noticed. This condition happens when blood cannot be pumped effectively because the heart muscle has grown weak or tight due to cardiac relaxation. Some symptoms of this condition include swelling in the feet, ankles, and other areas of the body and fluid accumulation in blood vessels and lungs. Furthermore, aneurysm and heart valve malfunction might be detected. An aneurysm is an enlargement and weakening of the aorta or a portion of the heart muscle. If this condition occurs, there is a chance that the aneurysm will burst. On the other hand, heart valve malfunction involves the failure of one or more heart valves, which could result in irregular blood flow within the heart. The constriction of the valves prevents adequate blood flow. As a result, blood might ooze backward through the defective valves, which is dangerous (Johns Hopkins Medicine, 2022). Therefore, using an echocardiogram, heart valves can be examined for infection. At the same time, doctors can determine the best treatment for these diseases.
https://www.intechopen.com/chapters/44904
What might an echocardiogram not be able to detect?
An echocardiogram cannot reveal if one has blocked or clogged arteries. According to Discoverecho (2019), echocardiography is not a medical test particularly good at finding blocked arteries. This setback is mainly due to coronary arteries being typically too tiny to be seen using echocardiography.
References
Discoverecho. (2019, Nov 13). Does an echocardiogram show blockages? (Blocked arteries). https://discoverecho.com/does-echocardiogram-show-blockages/
Jamil, G., Abbas, A., Shehab, A., & Qureshi, A. (2013, Jun 12). Echocardiography findings in common primary and secondary cardiomyopathies. https://www.intechopen.com/chapters/44904
Johns Hopkins Medicine. (2022). Echocardiogram. https://www.hopkinsmedicine.org/health/treatment-tests-and-therapies/echocardiogram NHS. (2022, Mar 28). Echocardiogram. https://www.nhs.uk/conditions/echocardiogram/
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