Mirjana Marković

Mirjana Marković (serbisch-kyrillisch Мирјана Марковић; auch Mira; * 10. Juli 1942 in Požarevac, Serbien; † 14. April 2019 in Sotschi, Russland^[1]) war die Ehefrau des früheren jugoslawischen und serbischen Präsidenten Slobodan Milošević.

Leben

Ihre Mutter Vera Miletić wurde von der Gestapo verhaftet und später erschossen. Ihr Vater Moma Marković war Partisan in Titos Volksbefreiungsarmee und nach dem Zweiten Weltkrieg ein bedeutender serbischer Kommunist. Miras Tante Davorjanka war während des Krieges die Lebensgefährtin von Josip Broz Tito. In Belgrad studierte Marković Soziologie und war in der kommunistischen Studentenbewegung aktiv. Sie heiratete 1965 Slobodan Milošević, den sie schon seit ihrer Schulzeit kannte.

Milošević galt während seiner politischen Tätigkeit als der pragmatische Technokrat der Macht, seine Ehefrau Mirjana als die Ideologin, die mehr im Hintergrund agierte. Nach dem Bruch von Milošević mit dem bosnischen Serbenführer Radovan Karadžić 1994 und der daraus resultierenden Unzufriedenheit in Teilen seiner SPS gehörte Mirjana Marković zu den Gründern der Partei Jugoslawische Linke, die sie, obwohl nie Vorsitzende, bis zum Jahr 2000 anführte.

Marković ist in Serbien für die ungesetzliche Verteilung von Wohnungen angeklagt worden. Ihr wurde ebenfalls vorgeworfen, an der Entführung und Ermordung des ehemaligen serbischen Präsidenten Ivan Stambolić beteiligt gewesen zu sein. Sie war ab 2003 auf der Flucht und wurde von Interpol gesucht; die russische Polizei lehnte es jedoch ab, sie festzuhalten, vermutlich aufgrund der starken Beziehungen der Familie Milošević zu Russland, wo Mira Marković sich aufhielt. Anfang Februar 2008 meldeten serbische Medien mit Bezug auf ungenannte russische Quellen, dass sie zusammen mit ihrem Sohn Marko Milošević bereits 2007 in Russland politisches Asyl erhalten habe.^[2]

Weblinks

• Familie Milosevic kehrt heim. In: NZZ Online. 21. September 2010; abgerufen am 14. April 2019. 
• Mira Marković in der Internet Movie Database (englisch)
• Literatur von und über Mirjana Marković im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Marković, Mirjana. In: Interpol: Wanted Persons. Archiviert vom Original am 12. Dezember 2012; abgerufen am 14. April 2019 (englisch, Suchanzeige bei Interpol). 
• Mira Markovic: Power behind Milosevic. In: BBC News. 13. Januar 2001; abgerufen am 14. April 2019 (englisch). 

Einzelnachweise

1. ↑ U bolnici u Sočiju umrla supruga Slobodana Miloševića: Mira neće počivati pod lipom? In: Večernje Novosti Online. 14. April 2019, abgerufen am 15. April 2019 (serbisch). 
   Nikola Belić, Jelena Cerovina (Никола Белић, Јелена Церовина): Преминула Мирјана Марковић. In: Politika.rs. 14. April 2019, abgerufen am 15. April 2019 (serbisch). 
   Mirjana Marković preminula usled upale pluća nakon operacija. In: Tanjug. 14. April 2019, abgerufen am 15. April 2019 (serbisch). 
2. ↑ Bezbedni jedino na teritoriji Rusije. In: DanasOnline. 2. Februar 2008, abgerufen am 14. April 2019 (serbisch).