Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz

Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz
— MWVLW —

Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz
Staatliche EbeneLand
Stellungoberste Landesbehörde
Gründung3. Dezember 1946
HauptsitzMainz
BehördenleitungDaniela Schmitt (FDP), Ministerin
Haushaltsvolumen175,25 Mio. Euro (2016)[1]
Netzauftrittmwvlw.rlp.de
Wirtschaftsministerium in der Stiftsstraße in Mainz

Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz (kurz: MWVLW) ist eine oberste Landesbehörde und neben der Staatskanzlei eines der neun Ministerien der Landesregierung von Rheinland-Pfalz. Es hat seinen Sitz in der Landeshauptstadt Mainz.

Minister

(c) Foto: Sven Teschke, CC BY-SA 3.0 de
Ministerin Daniela Schmitt
Staatssekretär Andy Becht

Die Minister werden meist als Wirtschaftsminister, teilweise als Superminister bezeichnet, da die Aufgaben des Ministeriums sehr vielfältig sind. Zwischen 1994 und 2011 waren diese Minister die einzigen in Deutschland gewesen, die offiziell den Titel Wein(bau)minister tragen durften, da Rheinland-Pfalz als größtes weinanbauendes Land in Deutschland dem Wein einen besonderen Stellenwert gibt. Die Aufnahme des Wortes Weinbau in den Titel eines Ministeriums geschah erstmals am 14. Dezember 1949: Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Forsten.[2] Seit Antritt der rot-grünen Landesregierung 2011 bis 2016 hieß es Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung. Seit der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 2016 trägt die Behörde die Bezeichnung Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau.

Nr.MinisterParteiAmtszeit vonbisBezeichnungBemerkungen
1Hanns HabererCDU3. Dezember 194613. Juni 1947
2Oskar StübingerCDU13. Juni 19479. Juli 1947Minister für Ernährung, Wirtschaft und FinanzenÜbergangskabinett[3]
Hans JunglasCDU13. Juni 19479. Juli 1947Minister für Wohlfahrt, Arbeit, Wiederaufbau und VerkehrÜbergangskabinett[3]
Fritz NeumayerLDP9. Juli 19479. Juli 1947Minister für Wohlfahrt, Arbeit, Wiederaufbau und VerkehrÜbergangskabinett[3]
3Fritz NeumayerFDP19471948
4Peter AltmeierCDU9. April 194818. Mai 1967zugleich Ministerpräsident
5Hanns NeubauerCDU18. Mai 196717. Mai 1971[4]
6Heinrich HolkenbrinkCDU18. Mai 197123. Mai 1985
7Rudi GeilCDU19851987
8Rainer BrüderleFDP19871998Minister für Wirtschaft und Verkehr, ab 1994 Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
9Hans-Artur BauckhageFDP199817. Mai 2006Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
10Hendrik HeringSPD18. Mai 200618. Mai 2011Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
11Eveline LemkeGrüne18. Mai 201118. Mai 2016Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
12Volker WissingFDPseit 18. Mai 201618. Mai 2021Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
12Daniela SchmittFDPseit 19. Mai 2021aktuellMinisterin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau

Staatssekretäre

Frühere Staatssekretäre:

Organisationsstruktur

Die Organisationsstruktur des Wirtschaftsministeriums umfasst sieben Abteilungen und zahlreiche untergeordnete Referate.[5]

Abteilung 1 – Zentralabteilung

  • Referat 8101: Parlaments- und Kabinettsangelegenheiten
  • Referat 8102: Bundesrat, Bundestag
  • Referat 8103: IuK-Technik, DV-Vorhaben, Innerer Dienst
  • Referat 8104: Personal, Organisation
  • Referat 8105: Haushalt, Finanzplanung, Rechnungshof, EFRE-Zahlstelle
  • Referat 8106: Zentrale Vergabestelle
  • Referat 8107: Justitiariat
  • EU-Prüfbehörde

Abteilung 2 – Wirtschaftsordnung, Berufliche Bildung

  • Referat 8201: Berufliche Bildung, Chancengleichheit, Fachkräfte
  • Referat 8202: Sparkassen, Banken, Versicherungen, Wirtschaftsprüferangelegenheiten
  • Referat 8203: Energieaufsicht, Recht der Energieregulierung, Öffentliches Auftragswesen
  • Referat 8204: Landeskartellbehörde, Wettbewerb
  • Referat 8205: Handwerk, Kammeraufsicht, Gewerberecht
  • Referat 8206: Nachhaltigkeit
  • Regulierungskammer Rheinland-Pfalz
  • Vergabekammern Rheinland-Pfalz

Abteilung 3 – Wirtschaftspolitik, Wirtschaftsförderung

  • Referat 8301: Grundsatzfragen der Wirtschaftspolitik, Finanz- und Steuerpolitik, Statistik
  • Referat 8302: Unternehmensfinanzierung
  • Referat 8303: Industrie
  • Referat 8304: Europäische Strukturpolitik (EFRE, INTERREG A)
  • Referat 8305: Europapolitik, Beihilferecht
  • Referat 8306: Regionale Strukturpolitik, Konversion
  • Referat 8307: Tourismus

Abteilung 4 – Innovation

  • Referat 8401: Grundsatzfragen der Innovations- und Clusterpolitik, Innovationsförderung
  • Referat 8402: Telekommunikation, Gesundheitswirtschaft, Innovationszentren
  • Referat 8403: Kreativwirtschaft, Handel, Digitale Wirtschaft, Standortmarketing
  • Referat 8404: Rohstoffwirtschaft, Geologie, Eichwesen; Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff (IMKK)
  • Referat 8405: Mittelstand, Dienstleistungen, Freie Berufe, Unternehmensgründungen
  • Referat 8406: Außenwirtschaft
  • Referat 8407: Technologie und Strukturförderung (EFRE)

Abteilung 5 – Weinbau und Tierhaltung

  • Referat 8501: Weinwirtschaftspolitik, Önologie, Weinrecht
  • Referat 8502: Weinbau, Acker- und Pflanzenbau, Grünland, Pflanzenschutz
  • Referat 8503: Weinmarkt, Wein- und Agrarmarketing, Agrarforschung, Staatsweingüter
  • Referat 8504: Weinüberwachung
  • Referat 8505: Gartenbau, Gartenschauen
  • Referat 8506: Dienstleistungszentren Ländlicher Raum, Berufsbildung und Beratung Agrar- und Hauswirtschaft
  • Referat 8507: Tierzucht, Tierhaltung, Tierernährung, Cross Compliance

Abteilung 6 – Landwirtschaft und Landentwicklung

  • Referat 8601: Grundsatzfragen der Agrarpolitik, Grundsatzfragen der Agrarmarktpolitik
  • Referat 8602: EGFL-/ELER-Zahlstelle (Leitung und Technik, Interner Revisionsdienst)
  • Referat 8603: Flächen- und Betriebsprämien, FUL/PauLa, AGZ, InVeKoS
  • Referat 8604: Ländliche Entwicklung, Bodenordnung und Flurbereinigungsverwaltung
  • Referat 8605: Investitionsförderung, Förderung der Vermarktung und ländlicher Entwicklungsmaßnahmen
  • Referat 8606: Auszahlende Stelle
  • Referat 8607: Europäische Strukturpolitik für den ländlichen Raum, Koordinierungsreferat der ELER-Verwaltungsbehörde, LEADER und Initiativen für den ländlichen Raum

Abteilung 7 – Verkehr und Straßenbau

  • Referat 8701: Bundesrats- und EU-Koordinierung in Verkehrsangelegenheiten, Logistik
  • Referat 8702: Straßenplanung, Umweltschutz im Straßenbau, Radwege
  • Referat 8703: Straßenbau, Verkehrsfinanzierung
  • Referat 8704: Kommunale Verkehrsanlagen
  • Referat 8705: Lärmschutzbeauftragter Eisenbahn, Eisenbahnaufsicht
  • Referat 8706: Schienenpersonenverkehr und ÖPNV
  • Referat 8707: Grundsatzfragen der Mobilität, Binnenschifffahrt und ziviler Luftverkehr
  • Referat 8708: Straßenverkehrsordnung, Fahrzeugzulassung, Fahrerlaubnisrecht, Verkehrssicherheit, Straßenbetrieb
  • Referat 8709: Verkehrsanalyse und -forschung, Verkehrssystemmanagement
  • Referat 8710: Verkehrs-, Straßenbau-, Bauvertragsrecht, Liegenschaften

Sitz und Gebäude

Wirtschaftsministerium
Weinbauministerium Ecke Kaiserstraße/Kaiser-Friedrich-Straße

Der Sitz des Ministeriums befindet sich in der Stiftsstraße in Mainz, in der Nähe von Kaiserstraße (B 40) und Christuskirche.

Das Ministeriumsgebäude besteht aus insgesamt vier Bauteilen, die untereinander in U-Form verbunden sind. Das älteste Gebäude davon wurde 1892–1893 für die Reichsbank-Stelle Mainz nach Entwurf des Berliner Architekten Max Hasak unter Leitung des Berliner Ingenieurbüros Havestadt & Contag errichtet. Die Hauptfassade aus Sandstein ist auf die platzartige Erweiterung der Kaiserstraße zur Christuskirche hin ausgerichtet. Ein kräftiger Fugenschnitt betont das überhöhte Erdgeschoss. Pilaster in Kolossalordnung verbinden die beiden Obergeschosse. Die bekrönende Balustrade wurde ursprünglich durch einen Fahnenmast überhöht. Die repräsentative architektonische Gestaltung nimmt den Stil italienischer Renaissance-Paläste auf und spielt damit auf die traditionsreichen Bank- und Handelshäuser Oberitaliens an. Das heute von der Landesregierung Rheinland-Pfalz genutzte Haus veranschaulicht, wie anspruchsvoll die Bebauung am östlichen Ende des einstigen Prachtboulevards der Gründerzeit geplant war.[6]

Daneben gibt es noch ein weiteres Gebäude aus den 1950er-Jahren sowie zwei jüngere Neubauten.

Nachgeordnete Behörden

Unmittelbar nachgeordnete Behörden sind:[7]

Innovationspreis Rheinland-Pfalz

Das Wirtschaftsministerium vergibt seit 1988 den Innovationspreis Rheinland-Pfalz.

Literatur

  • Chronik des Landes Rheinland-Pfalz (Politik ab 1945 – Teil 1), herausgegeben von der Landeszentrale für Politische Bildung in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR) sowie mit freundlicher Unterstützung des Landeshauptarchivs Koblenz, Dezember 2001

Einzelnachweise

  1. Rheinland-Pfalz, Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2016. (PDF; 858 kB) Haushaltsgesetz, Gesamtplan, Übersichten zum Haushaltsplan. In: fm.rlp.de. Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz (FM), S. 21, abgerufen am 24. Juli 2016.
  2. Chronik des Landes Rheinland-Pfalz; Nr. 1949/44
  3. a b c @1@2Vorlage:Toter Link/www2.politik.uni-halle.de1. Wahlperiode 18. Mai 1947 – 17. Mai 1951 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/www2.politik.uni-halle.de6. Wahlperiode vom 18. Mai 1967 – 17. Mai 1971 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)
  5. Vorläufiges Organigramm des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz. (PDF; 54 kB) In: mwvlw.rlp.de. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz (MWVLW), 1. Juli 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juli 2016; abgerufen am 24. Juli 2016.
  6. Historisches Mainz, 19. Jahrhundert, Schild am Haus
  7. Nachgeordnete Behörden. Abgerufen am 23. März 2023.

Koordinaten: 50° 0′ 20,8″ N, 8° 15′ 58,2″ O

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Ehemalige Niederlassung der Reichsbank; dreiseitig gebrochener Eckbau, Neurenaissance, 1892, Architekten Havestadt & Contag, Berlin. Heute Teil des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau RLP
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Daniela Schmitt (* 5. August 1972 in Alzey) ist eine deutsche Politikerin (FDP). Sie ist seit Mai 2016 Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz und seit 2013 Beisitzerin im FDP-Bundesvorstand.