Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen

Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
— MWIKE NRW —

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Staatliche EbeneNordrhein-Westfalen
StellungOberste Landesbehörde
Gründung1946 (historisch),
2012 (Neugründung)

2010–2012: Teil des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
HauptsitzDüsseldorf, Nordrhein-Westfalen
BehördenleitungMona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klima und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
StaatssekretärPaul Höller, Silke Krebs
Netzauftritthttps://www.wirtschaft.nrw

Das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (Abkürzung: MWIKE NRW), ist eines von zwölf Ministerien der Landesregierung Nordrhein-Westfalens. Ministerin ist seit dem 29. Juni 2022 Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen).

Das Ministerium wurde in der jetzigen Form als eigenständiges Wirtschaftsministerium im Jahre 2012 im Zuge der Bildung des Kabinetts Kraft II neu errichtet. Bis 2012 waren seine Kompetenzbereiche Teil des aufgelösten Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Sitz

Sitz des Ministeriums: Das Mannesmann-Hochhaus am Düsseldorfer Rheinufer

Das Wirtschaftsministerium hat seinen Sitz im Düsseldorfer Regierungsviertel, unweit des Landtages am Mannesmannufer im gleichnamigen Mannesmann-Hochhaus (auch Vodafone-Hochhaus genannt) am Rhein. Das vormalige Konzern-Gebäude von Mannesmann und Vodafone in der Berger Allee 25 ist ein Bau aus der Nachkriegszeit (1956–1958) und seit 2008 im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit 2012 beherbergt es die Ministerialverwaltung.[1]

Leitung

Mona Neubaur (Grüne), Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen

Als Landesministerin leitet Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen) seit dem 29. Juni 2022 das Ministerium. Ihr stehen als Staatssekretäre Paul Höller und Silke Krebs (beide Bündnis 90/Die Grünen) zur Seite.[2]

Aufgabenprofil und Organisation

Die Aufgaben reichen von der Standort- und Strukturpolitik über das produzierende Gewerbe, Dienstleistungen und Gründer-Förderung bis hin zur Außenwirtschaft und der allgemeinen Wirtschaftspolitik. Es ist ferner zuständig für Energiewirtschaft, Kernenergie und Bergbau.[3]

Nachgeordnete Behörden und Landeseinrichtungen

Zum nachgeordneten Bereich gehören die Landesbetriebe Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen (GD NRW), Information und Technik NRW (IT.NRW), Mess- und Eichwesen NRW (LBME NRW) und das Materialprüfungsamt NRW (MPA NRW). Außerdem führt das Ministerium die Fachaufsicht über die Abteilung 6 – Bergbau und Energie der Bezirksregierung Arnsberg und über Teile der Dezernate 34 der Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster.[3]

Geschichte

Das Ressort geht auf das Wirtschafts- und teilweise auch auf das Wiederaufbau- und Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen zurück, welche alle drei 1946 gegründet wurden. Über die Jahre legte die Landesregierung diese Ministerien in verschiedenen Konstellationen teilweise zusammen, trennte sie wieder und erweiterte sie um neue Aufgabenbereiche.

Von Juli 2010 bis Juni 2012 (Kabinett Kraft I) gab es erstmals nur ein einziges Ministerium, welches gleichzeitig für Wirtschaft, Bau und Verkehr zuständig war, das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Mit Bildung des Kabinetts Kraft II wurde dieses Superministerium aufgelöst und auf zwei neu gebildete Ressorts aufgeteilt. In der Folge entstanden das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr und das hier beschriebene Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk.

Nach der Landtagswahl 2017 und der Bildung einer schwarz-gelben Landesregierung unter Armin Laschet (CDU) wurde das Ministerium abermals in seinen Kompetenzen verändert. Es hieß bis 2022 Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie; Minister war Andreas Pinkwart (FDP).
Bei der Landtagswahl am 15. Mai 2022 verlor die die regierende Koalition aus CDU und FDP (Kabinett Wüst I) ihre Mehrheit. CDU und Grüne bildeten eine schwarz-grüne Koalition unter Ministerpräsident Hendrik Wüst (Kabinett Wüst II). Der Ressortzuschnitt wurde erneut verändert; das Ministerium heißt seitdem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie. Neue Ministerin wurde Mona Neubaur (Grüne); sie ist zudem stellvertretende Ministerpräsidentin.[4]

„Die nordrhein-westfälische Landesregierung verfolgt das Ziel, Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas zu entwickeln. Das am 1. Juli 2021 verabschiedete Klimaschutzgesetz NRW verpflichtet zur Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045. Der beschleunigte Ausbau Erneuerbarer Energien ist die zwingende Voraussetzung zur Erreichung der nordrhein-westfälischen Klimaschutzziele, gleichzeitig aber auch zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes NRW und zur Sicherstellung von Energie-Souveränität und Versorgungssicherheit in Deutschland.[5][6]

Wirtschaftsminister in Nordrhein-Westfalen seit 1946

Die nachfolgende tabellarische Übersicht zeigt die Wirtschaftsminister in Nordrhein-Westfalen seit 1946. Zu beachten ist die zeitweise parallele Übernahme weiterer, heute in eigenen Landesministerien organisierter Kompetenzfelder, insbesondere im Bereich der Verkehrspolitik.

NameAmtsantrittKabinettPartei
Minister für Wirtschaft
Erik Nölting29. August 1946
15. Dezember 1946
17. Juni 1947
Amelunxen I
Amelunxen II
Arnold I
SPD
Minister für Wirtschaft und Verkehr
Artur Sträter15. September 1950Arnold IICDU
Friedrich Middelhauve27. Juli 1954Arnold IIIFDP
Hermann Kohlhase20. Februar 1956SteinhoffFDP
Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr
Hans Lauscher21. Juli 1958Meyers ICDU
Gerhard Kienbaum23. Juli 1962
25. Juli 1966
Meyers II
Meyers III
FDP
Bruno Gleitze8. Dezember 1966Kühn ISPD
Fritz Kaßmann18. September 1967Kühn ISPD
Horst Ludwig Riemer28. Juli 1970
4. Juni 1975
20. September 1978
Kühn II
Kühn III
Rau I
FDP
Liselotte Funcke19. November 1979Rau IFDP
Reimut Jochimsen29. Mai 1980Rau IISPD
Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie
Reimut Jochimsen30. Mai 1985Rau IIISPD
Günther Einert12. Juni 1990Rau IVSPD
Minister für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr
Wolfgang Clement17. Juli 1995Rau VSPD
Bodo Hombach17. Juni 1998Clement ISPD
Peer Steinbrück27. Oktober 1998Clement ISPD
Ernst Schwanhold21. Februar 2000Clement ISPD
Minister für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr
Ernst Schwanhold27. Juni 2000Clement IISPD
Minister für Wirtschaft und Arbeit
Harald Schartau12. November 2002SteinbrückSPD
Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Energie
Christa Thoben24. Juni 2005RüttgersCDU
Minister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr
Harry Voigtsberger15. Juli 2010Kraft ISPD
Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk
Garrelt Duin21. Juni 2012Kraft IISPD
Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie
Andreas Pinkwart30. Juni 2017
28. Oktober 2021
Laschet
Wüst I
FDP
Minister für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie
Mona Neubaur29. Juni 2022Wüst IIGrüne

Quellen und Einzelnachweise

  1. Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NRW: Anfahrt und Kontakt. In: wirtschaft.nrw. Abgerufen am 8. Mai 2017.
  2. Landeskabinett | Land.NRW. Abgerufen am 29. Juni 2022.
  3. a b Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NRW: Aufgaben, Profil und Organisation. In: wirtschaft.nrw. Abgerufen am 8. Mai 2017.
  4. WDR: CDU und Grüne einigen sich auf Koalitionsvertrag für NRW. 23. Juni 2022, abgerufen am 23. Juni 2022.
  5. LEP-Erlass Erneuerbare Energien vom 28. Dezember 2022, S. 1 (pdf)}
  6. zum Klimaschutzgesetz NRW siehe hier (mit Link zum Volltext)

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Mona Neubaur, Landesvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN NRW
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