Ministerium für Kultur (Frankreich)

FrankreichFrankreichMinistère de la Culture
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Staatliche EbeneExekutive
Stellung der BehördeMinisterium
HauptsitzParis
BehördenleitungRachida Dati
Websitewww.culture.gouv.fr
Das Palais Royal in Paris, Sitz des Ministeriums

Das Ministerium für Kultur (französisch Ministère de la Culture) ist seit 1959 eine Behörde der französischen Zentralregierung. Von 1997 bis 2017 hieß es Ministerium für Kultur und Kommunikation (Ministère de la Culture et de la Communication). Sitz ist das Palais Royal in der Rue de Valois im 1. Arrondissement von Paris. Im politischen Sprachgebrauch und der Presse wird das Ministerium daher metonymisch auch „rue de Valois“ genannt. Ministerin ist seit 2024 Rachida Dati.

Zuständigkeiten

Im französischen Einheitsstaat ist die Zentralregierung für die Kultur zuständig. Das Ministerium befasst sich mit den kulturellen Schätzen der Nation. Es beschäftigt 10.928 Mitarbeiter.[1] Im Unterschied zu entsprechenden Ministerien im deutschsprachigen Raum ist das Ministerium grundsätzlich nur für Kultur und Medien zuständig, aber nicht für Schul- oder Hochschulbildung, ausgenommen eine kurze Phase in der Regierung Bérégovoy, in der Jack Lang Staatsminister für Bildung und Kultur war.

Seit der Fünften Republik unter Charles de Gaulle und durch seinen ersten Minister André Malraux fördert und bewahrt es das kulturelle Erbe des Landes. Mit einem Etat von rund 7,4 Milliarden Euro[2] ist es für Sprache, Literatur, Malerei, Museen, Musik, Theater, Tanz, Denkmäler, Film, Bibliotheken und Archive zuständig. Im von Malraux konzipierten Erlass heißt es: "Einer möglichst großen Zahl von Franzosen die wichtigsten Kunstwerke der Menschheit, zuvörderst jene Frankreichs, zugänglich zu machen, dem kulturellen Erbe Frankreichs ein möglichst großes Publikum zu verschaffen und das Schaffen von Werken, die die Kunst und den Geist bereichern, fördern."[3]

Im Bereich Archive unterhält es das Nationalarchiv. Im Bereich Bibliotheken ist es zuständig für die Nationalbibliothek mit ihren 17 Millionen Büchern und 4200 andere Bibliotheken. Das Kulturministerium fördert den französischen Film durch das nationale Filmzentrum und unterhält ein Archiv von 20.000 Filmen (ab dem Jahr 1883). Es fördert die Musik durch die Fête de la Musique (seit 1982) und unterhält das Centre de documentation de la musique contemporaine (CDMC), eine Dokumentation über zeitgenössische Musik.

Es schützt rund 200.000 Denkmäler und macht sie durch die Base Mérimée im Internet zugänglich. Es fördert Tanz und Theater und erschließt durch eine andere Datenbank 1000 Theaterstücke. Das Kulturministerium unterhält die Nationalmuseen und macht ihre Bestände durch die Base Joconde mit ihren rund 400.000 Einträgen zugänglich. Gemeinsam mit den Regionen fördert es die bildende Kunst durch die Regionalfonds für zeitgenössische Kunst. Es verleiht Auszeichnungen wie den Ordre des Arts et des Lettres.

Es ist auch verantwortlich für die Literatur durch das Centre national des livres und pflegt die französische Sprache sowie die Sprachen Frankreichs. Es unterhält eine Datenbank der 390.000 Träger des Ordens der Ehrenlegion (Base Léonore).

Das französische Kulturministerium hat keine Entsprechung in der Schweiz und in Deutschland nur eine teilweise Entsprechung mit der Staatsministerin für Kultur und Medien im Kanzleramt. Für Österreich gibt es eine teilweise Übereinstimmung mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur.

Minister

NameAmtsantrittAmtsendeParteiRegierungAnmerkungen
André Malraux8. Januar 195920. Juni 1969UD-Ve bzw. UDRDebré
Pompidou I
Pompidou II
Pompidou III
Pompidou IV
Couve de Murville
Edmond Michelet22. Juni 19699. Oktober 1970UDRChaban-Delmas
André Bettencourt19. Oktober 19707. Januar 1971FNRIChaban-DelmasInterim nach dem Tod von Michelet
Jacques Duhamel7. Januar 197128. März 1973CDPChaban-Delmas
Messmer I
Maurice Druon5. April 197327. Februar 1974parteilosMessmer II
Alain Peyrefitte1. März 197427. Mai 1974UDRMessmer IIIMinister für Kultur und Umwelt
Michel Guy9. Juni 197425. August 1976parteilosChirac IStaatssekretär
Françoise Giroud28. August 197629. März 1977PRadBarre IStaatssekretärin
Michel d’Ornano29. März 197731. März 1978PRBarre IIMinister für Kultur und Umwelt
Jean-Philippe Lecat5. April 19784. März 1981RPRBarre IIIErster Minister mit der Titulatur Kultur und Kommunikation
Michel d’Ornano4. März 198113. Mai 1981UDF-PRBarre IIIInterim nach dem Rücktritt von Lecat
Jack Lang22. Mai 198120. März 1986PSMauroy I
Mauroy II
Mauroy III
Fabius
Titulatur wieder nur Kultur; in den Kabinetten Mauroy III und Fabius (bis 7. Dezember 1984) nur beauftragter Minister
François Léotard20. März 198610. Mai 1988UDF-PRChirac IITitulatur Kultur und Kommunikation
Jack Lang12. Mai 198829. März 1993PSRocard I
Rocard II
Cresson
Bérégovoy
Titulatur in Rocard II Kultur, Kommunikation, große Arbeiten und zweihundertjähriges Jubiläum, in Bérégovoy Staatsminister für Bildung und Kultur
Jacques Toubon30. März 199311. Mai 1995RPRBalladurMinister für Kultur und Frankophonie
Philippe Douste-Blazy18. Mai 19952. Juni 1997UDFCDS
bzw. FD
Juppe I
Juppe II
Titulatur Kultur
Catherine Trautmann4. Juni 199727. März 2000PSJospinTitulatur Kultur und Kommunikation
Catherine Tasca27. März 20006. Mai 2002PSJospin
Jean-Jacques Aillagon7. Mai 200230. März 2004UMPRaffarin I
Raffarin II
Renaud Donnedieu de Vabres31. März 200415. Mai 2007UMPRaffarin III
de Villepin
Christine Albanel18. Mai 200723. Juni 2009UMPFillon I
Fillon II
Frédéric Mitterrand23. Juni 200910. Mai 2012parteilosFillon II
Fillon III
Aurélie Filippetti16. Mai 201225. August 2014PSAyrault I
Ayrault II
Valls I
Fleur Pellerin26. August 201411. Februar 2016PSValls II
Audrey Azoulay11. Februar 201617. Mai 2017parteilosValls II
Cazeneuve
Françoise Nyssen15. Mai 2017Oktober 2018parteilosPhilippe I
Philippe II
Titulatur Kultur
Franck RiesterOktober 20183. Juli 2020AgirPhilippe II
Roselyne Bachelot6. Juli 202019. Mai 2022DVDCastex
Rima Abdul Malak20. Mai 202211. Januar 2024DVGBorne
Rachida Dati11. Januar 2024amtierendDVDAttal

Weblinks

Commons: Kulturministerium (Frankreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Angaben auf der Seite des französischen Finanzministeriums (frz.) (Memento desOriginals vom 18. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.performance-publique.budget.gouv.fr, abgerufen am 20. November 2013
  2. offizielle Zahlen des Ministeriums, abgerufen am 2. August 2012
  3. Wolfgang Asholt: Kultur und Gesellschaft. in: Adolf Kimmel/Henrik Uterwedde (Hrsg.): Länderbericht Frankreich. 2. Auflage, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2005, S. 154–170, hier S. 155.

Koordinaten: 48° 51′ 48″ N, 2° 20′ 13″ O

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