Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
— MUNV NRW —

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Staatliche EbeneNordrhein-Westfalen
StellungOberste Landesbehörde
Gründung29. August 1946
HauptsitzDüsseldorf, Nordrhein-Westfalen
BehördenleitungOliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen)
Netzauftritthttps://www.umwelt.nrw.de/
Sitz des Ministeriums in Düsseldorf

Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (Kurzform: MUNV NRW) ist eines der zwölf Ministerien des Landes Nordrhein-Westfalen.

Sitz

Das Ministerium hat seinen Sitz in Düsseldorf am Emilie-Preyer-Platz 1, dem östlichen Nachbargebäude des Ehrenhofs. Zuvor war es in der Schwannstraße am Kennedydamm angesiedelt.[1]

Leitung

Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen), Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen seit 2022

Seit dem 29. Juni 2022 ist Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen) Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.[2] Staatssekretär ist Viktor Haase (ebenfalls Bündnis 90/Die Grünen), der als Amtschef die Schnittstelle zwischen den politischen Organen und der nicht-politischen Beamtenschaft bzw. den Tarifbeschäftigten des Ressorts bildet.

Geschichte

Ein nur für Verkehr zuständiges Ministerium wurde mit Antritt der ersten Landesregierung Nordrhein-Westfalens am 29. August 1946 gegründet – neben den Ministerien für Inneres, Justiz, Finanzen, Kultus, Landwirtschaft, Wirtschaft sowie den damals getrennten Ministerien für Arbeit und für Soziales und einem Ministerium für Wiederaufbau. Bereits ab 1950 wurde unter Ministerpräsident Arnold das Verkehrs- mit dem Wirtschaftsministerium zu einem Ministerium für Wirtschaft und Verkehr verschmolzen (siehe Kabinett Arnold II). In dieser Zeit wurde der Verkehr vom Wirtschaftsministerium mitbetreut.

Erst 1985, mit Antritt des Kabinetts Rau III, wurde wieder ein eigenständiges, vom Wirtschaftsministerium losgelöstes Verkehrsministerium geschaffen, das sich neben dem Verkehr auch um die Bereiche Stadtentwicklung und Wohnen kümmerte. 1995 wurde das Verkehrsministerium erneut mit dem Wirtschaftsministerium vereinigt, die Stadtentwicklung wurde dem Ministerium für Stadtentwicklung, Kultur und Sport übertragen. 2002 wurde unter Ministerpräsident Steinbrück der Verkehr erneut vom Wirtschaftsministerium losgelöst, es entstand ein Ministerium für Verkehr, Energie und Landesplanung (siehe Kabinett Steinbrück). 2005 blieb unter Jürgen Rüttgers das Verkehrsministerium eigenständig, aber mit neuer Zuständigkeit für das Bauen statt für Energie (siehe Kabinett Rüttgers).

Als 2010 die SPD an die Macht zurückkehrte, kreierte Hannelore Kraft ein Superministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr. Das Verkehrsressort verlor in der ersten Kraft-Regierung erneut für zwei Jahre seine Eigenständigkeit, bis es unter der zweiten Kraft-Regierung 2012 erneut als Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr vom Wirtschaftsministerium unabhängig wurde. Mit der Verbindung von Bauen und Verkehr stellte die rot-grüne Landesregierung die Zuständigkeiten wie unter der schwarz-gelben Landesregierung von 2005 bis 2010 wieder her.

Mit der Regierungsübernahme des Kabinetts Laschet 2017 blieb nicht nur die Eigenständigkeit erhalten, erstmals wurde wie nach dem Krieg wieder ein Ministerium hergestellt, das sich ausschließlich mit der Thematik Verkehr befasste, nachdem die Zuständigkeit für das Bauen in das neu geschaffene Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen wechselte.

Im Zuge der Bildung der schwarz-grünen Koalition unter Hendrik Wüst 2022 wechselte die Zuständigkeit für Umwelt und Naturschutz aus dem Landwirtschaftsministerium in das Verkehrsressort.

Organisation des Ministeriums

Stand Februar 2023[3] umfasste das Ministerium insgesamt neun Abteilungen:

  • Abteilung I. Personal, Organisation, Haushalt
  • Abteilung II. Luftverkehr
  • Abteilung III. Naturschutz
  • Abteilung IV. Wasserwirtschaft und Bodenschutz
  • Abteilung V. Immissionsschutz, Umwelt und Gesundheit, Gentechnik
  • Abteilung VI. Straßeninfrastruktur und Straßenverkehr
  • Abteilung VII. Mobilität der Zukunft, Radverkehr, ÖPNV
  • Abteilung VIII. Nachhaltige Entwicklung, Klimawandel, Circular Economy, Transformation
  • Abteilung IX. Service, Vergabe, E-Government

Aufgaben des Ministeriums

Das Ministerium formulierte seine Aufgaben wie folgt:

Zu den Aufgaben gehört es, die Straßen, Schienen, Wasserwege und Flughäfen sowie Städte und Wohnraum des Landes zu pflegen, zu erhalten und weiter zu entwickeln.[4]

Dazu gehört auch die Aufsicht über den Landesbetrieb Straßenbau NRW (Straßen.NRW). Er bildet den nachgeordneten Bereich des Ministeriums.

Für Verkehr zuständige Minister in Nordrhein-Westfalen seit 1946

Die nachfolgende tabellarische Übersicht zeigt die Verkehrsminister (bzw. die ebenfalls für Verkehr zuständigen Wirtschaftsminister) in Nordrhein-Westfalen seit 1946. Zu beachten ist die zeitweise parallele Übernahme weiterer, heute in eigenen Landesministerien organisierter Kompetenzfelder, insbesondere im Bereich der Wirtschafts- und Baupolitik. Hierzu schafft die Liste der Minister im Artikel des ehemaligen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr Nordrhein-Westfalen Abhilfe.

NameLebensdatenParteiBeginn der AmtszeitEnde der AmtszeitKabinett(e)
Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen
Fritz Stricker1897–1949Zentrum29. August 194617. Juni 1947Amelunxen I
Amelunxen II
Heinz Renner1892–1964KPD17. Juni 19475. April 1948Arnold I
Karl Arnold1901–1958CDU5. April 19481. August 1950
Minister für Wirtschaft und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
Artur Sträter1902–1977CDU15. September 195027. Juli 1954Arnold II
Friedrich Middelhauve1896–1966FDP27. Juli 195428. Februar 1956Arnold III
Hermann Kohlhase1906–2002FDP28. Februar 195624. Juli 1958Steinhoff
Minister(in) für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
Hans Lauscher1904–1981CDU24. Juli 195826. Juli 1962Meyers I
Gerhard Kienbaum1919–1998FDP26. Juli 19628. Dezember 1966Meyers II
Meyers III
Bruno Gleitze1903–1980SPD8. Dezember 196618. September 1967Kühn I
Fritz Kaßmann1908–1991SPD18. September 196728. Juli 1970
Horst Ludwig Riemer1933–2017FDP28. Juli 197019. November 1979Kühn II
Kühn III
Rau I
Liselotte Funcke1918–2012FDP19. November 19794. Juni 1980Rau I
Reimut Jochimsen1933–1999SPD4. Juni 19805. Juni 1985Rau II
Minister für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
Christoph Zöpel* 1943SPD5. Juni 198512. Juni 1990Rau III
Minister für Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
Franz-Josef Kniola* 1943SPD12. Juni 199017. Juli 1995Rau IV
Minister für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
Wolfgang Clement1940–2020SPD17. Juli 19959. Juni 1998Rau V
Bodo Hombach* 1952SPD9. Juni 199828. Oktober 1998Clement I
Peer Steinbrück* 1947SPD28. Oktober 199822. Februar 2000
Ernst Schwanhold* 1948SPD22. Februar 200027. Juni 2000
Minister für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
Ernst Schwanhold* 1948SPD27. Juni 200012. November 2002Clement II
Minister für Verkehr, Energie und Landesplanung des Landes Nordrhein-Westfalen
Axel Horstmann* 1954SPD12. November 200224. Juni 2005Steinbrück
Minister für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
Oliver Wittke* 1966CDU24. Juni 20053. März 2009Rüttgers
Lutz Lienenkämper* 1969CDU3. März 200915. Juli 2010
Minister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
Harry Voigtsberger* 1950SPD15. Juli 201021. Juni 2012Kraft I
Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
Michael Groschek* 1956SPD21. Juni 201230. Juni 2017Kraft II
Minister(in) für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
Hendrik Wüst* 1975CDU30. Juni 201728. Oktober 2021Laschet
Ina Brandes* 1977CDU28. Oktober 202128. Juni 2022Wüst I
Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
Oliver Krischer* 1969Grüne29. Juni 2022amtierendWüst II

Einzelnachweise

  1. Umweltministerium zieht in ein neues Dienstgebäude am Emilie-Preyer-Platz. Land NRW, 7. September 2021, abgerufen am 22. November 2023.
  2. Ministerpräsident Hendrik Wüst ernennt sein neues Landeskabinett. Land NRW, 29. Juni 2022;.
  3. https://www.umwelt.nrw.de/ueber-uns/aufbau-und-aufgaben Aufbau und Aufgaben des Ministeriums, abgerufen am 6. September 2023.
  4. Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (Memento desOriginals vom 15. März 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mbwsv.nrw.de, abgerufen am 21. März 2015.

Koordinaten: 51° 14′ 7,1″ N, 6° 46′ 26,5″ O

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Oliver Krischer (* 26. Juli 1969 in Zülpich) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), war von 2009 bis 2022 Abgeordneter des Deutschen Bundestages und ist seit dem 29. Juni 2022 Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen im Kabinett Wüst II.