Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen

Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen
— MBEIM NRW —

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Staatliche EbeneNordrhein-Westfalen
StellungOrganisationsteilbereich der Staatskanzlei
HauptsitzStaatskanzlei:
Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen

Landesvertretung:
Bund: Berlin
Europäische Union: Brüssel (Belgien)
BehördenleitungNathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen
Netzauftritthttps://www.mbei.nrw/
Minister Nathanael Liminski, 2018

Der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen (Abkürzung: MBEIM NRW) ist ein Minister des Landes Nordrhein-Westfalen.

Seit dem 29. Juni 2022 ist Nathanael Liminski Amtsleiter und zuständiger Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien im Geschäftsbereich des Ministerpräsidenten im Kabinett Wüst II. Er ist zugleich Chef der Staatskanzlei.

Die ursprüngliche Eigenständigkeit des nordrhein-westfälischen „Bundesratsministeriums“, aus dem der MBEIM NRW hervorgegangen ist, wurde bereits 1998 aufgehoben. Der MBEIM NRW gehört zum Geschäftsbereich des Ministerpräsidenten und ist daher organisatorisch in die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen integriert.

Zuständigkeit und Organisation

Der Minister ist für die Repräsentation und Vertretung des Landes beim Bund und bei der Europäischen Union sowie für europäische und internationale Angelegenheiten zuständig. Von 2002 bis 2005, von 2007 bis 2017 und erneut seit 2022 ist er zugleich für Medienangelegenheiten zuständig. Diese Kompetenz wechselte nach anhaltender Kritik an der privaten Beteiligung des zeitweiligen Ministers Stephan Holthoff-Pförtner (CDU) an der in NRW tätigen Funke-Mediengruppe sowie aufgrund vorhergehender Lobbyarbeit als Präsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) von August 2017 bis Juni 2022 in den direkten Arbeitsbereich des Ministerpräsidenten und damit zugleich in die Zuständigkeit des Chefs der Staatskanzlei.[1][2][3] Seit Übernahme des Ministeramtes durch Nathanael Liminski im Juni 2022 ist dieser auch wieder für Medienpolitik zuständig.

Unterstützt wird der MBEIM von einem eigenen Staatssekretär. Der Staatssekretär des MBEIM NRW kann zugleich Bevollmächtigter des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund sein. Diese Position wird seit Herbst 2017 von Mark Speich (CDU) ausgeübt.

Da der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien organisatorisch in die Staatskanzlei integriert ist, führt er kein eigenes Ministerium, sondern nur vier ihm zugeordnete Arbeitseinheiten der Staatskanzlei: die Abteilungen „Europa und Internationale Angelegenheiten“ und „Medien“ sowie die beiden Landesvertretungen in Berlin und in Brüssel.[4]

Bis zur Bildung des Kabinetts Clement I ressortierten die Bundesangelegenheiten in einem eigenen Ministerium, das 1954, 1958–1959, 1980 und 1990–1995 in Personalunion vom Ministerpräsidenten geführt wurde. Nachdem Artikel 23 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland im Gefolge der deutschen Einheit die europapolitischen Mitwirkungsrechte der Länder festgeschrieben hatte, wurde 1995 die Zuständigkeit des Ministers für Bundesangelegenheiten auf die Europapolitik ausgedehnt.

Bis einschließlich Günther Einert waren alle Minister für Bundesangelegenheiten zugleich Bevollmächtigte Nordrhein-Westfalens beim Bund. Danach – von 1990 (Kabinett Rau IV) bis 1998 (Kabinett Rau V) – wurde das Amt des Bevollmächtigten durch die beamtete Staatssekretärin Heide Dörrhöfer-Tucholski wahrgenommen, die diese Funktion noch zwei Jahre unter Ministerpräsident Wolfgang Clement ausübte, als das Amt des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten unbesetzt blieb.

Als nordrhein-westfälischer Regierungschef machte Wolfgang Clement die Medienpolitik zur „Chefsache“; dieses Thema ressortiert seither in der Staatskanzlei, die schon zuvor – wie auch die Staats- und Senatskanzleien der anderen Länder – für die traditionelle Rundfunkpolitik zuständig war. So kam es, dass im Kabinett Steinbrück mit Wolfram Kuschke ein nordrhein-westfälischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten erstmals auch für Medien zuständig wurde.

Minister seit 1948

Nathanael LiminskiStephan Holthoff-PförtnerFranz-Josef Lersch-MenseAngelica Schwall-DürenAndreas KrautscheidMichael BreuerWolfram KuschkeHannelore KraftDetlev SamlandManfred DammeyerJohannes RauGünther EinertDieter HaakJohannes RauChristoph ZöpelInge DonneppFriedrich HalstenbergDiether PosserFritz KaßmannGerd Ludwig LemmerArtur SträterJohann Ernst (Politiker)Franz MeyersKarl SiemsenArtur SträterKarl Arnold (Politiker)Carl Spiecker
NameAmtsantrittKabinettPartei
Bevollmächtigter beim Länderrat für das
Vereinigte Wirtschaftsgebiet der britischen und amerikanischen Zone
Carl Spiecker5. April 1948Arnold IZentrum (bis 1949)
CDU (ab 1949)
Vertreter beim Bund und Mitglied des Bundesrates
Carl Spiecker23. Mai 1949Arnold ICDU
Minister zur Wahrnehmung der Vertretung beim Bund
Carl Spiecker1. August 1950Arnold IICDU
Minister für Bundesangelegenheiten
Carl Spiecker19. Mai 1953Arnold IICDU
Karl Arnold15. Januar 1954Arnold IICDU
Artur Sträter27. Juli 1954Arnold IIICDU
Karl Siemsen28. Februar 1956SteinhoffSPD
Franz Meyers24. Juli 1958Meyers ICDU
Johann Ernst12. Oktober 1959Meyers ICDU
Artur Sträter9. August 1960Meyers ICDU
Gerd Ludwig Lemmer26. Juli 1962
25. Juli 1966
Meyers II
Meyers III
CDU
Fritz Kaßmann8. Dezember 1966Kühn ISPD
Diether Posser1. November 1968
28. Juli 1970
Kühn I
Kühn II
SPD
Friedrich Halstenberg12. September 1972Kühn IISPD
Inge Donnepp4. Juni 1975Kühn IIISPD
Christoph Zöpel9. Februar 1978
20. September 1978
Kühn III
Rau I
SPD
Johannes Rau4. Juni 1980Rau IISPD
Dieter Haak18. August 1980Rau IISPD
Günther Einert14. Dezember 1983
30. Mai 1985
Rau II
Rau III
SPD
Johannes Rau12. Juni 1990Rau IVSPD
Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten
Manfred Dammeyer17. Juli 1995Rau VSPD
unbesetzt17. Juni 1998Clement I
Detlev Samland27. Juni 2000Clement IISPD
Hannelore Kraft24. April 2001Clement IISPD
Minister im Geschäftsbereich des Ministerpräsidenten
Wolfram Kuschke12. November 2002SteinbrückSPD
Minister für Bundes-, Europaangelegenheiten und Medien
Wolfram Kuschke15. Oktober 2004SteinbrückSPD
Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten
Michael Breuer24. Juni 2005RüttgersCDU
Andreas Krautscheid24. Oktober 2007RüttgersCDU
Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien
Andreas Krautscheid29. Januar 2008RüttgersCDU
Armin Laschet (kommissarisch)8. März 2010RüttgersCDU
Angelica Schwall-Düren15. Juli 2010
21. Juni 2012
Kraft I
Kraft II
SPD
Franz-Josef Lersch-Mense1. Oktober 2015Kraft IISPD
Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Medien
Stephan Holthoff-Pförtner30. Juni 2017LaschetCDU
Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales
Stephan Holthoff-Pförtner31. August 2017
28. Oktober 2021
Laschet
Wüst I
CDU
Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien
Nathanael Liminski29. Juni 2022Wüst IICDU

Literatur

Kurt Düwell: Nordrhein-Westfalens Minister für Bundesangelegenheiten. Ihr Wirken zwischen Landeskabinett, Bundesrat und europäischer Ebene. In: Jürgen Brautmeier und Ulrich Heinemann (Hrsg.): Mythen – Möglichkeiten – Wirklichkeiten. 60 Jahren Nordrhein-Westfalen. Essen 2007, S. 131–153.

Einzelnachweise

  1. Stephan Holthoff-Pförtner nicht mehr Medienminister. In: Tagesspiegel. Abgerufen am 26. September 2017.
  2. Nordrhein-Westfalen: Korrektur im Kabinett. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 26. September 2017.
  3. Ministerpräsident Armin Laschet ordnet Zuständigkeit für Medien neu. In: Landesregierung Nordrhein-Westfalen. 31. August 2017, abgerufen am 26. September 2017.
  4. Siehe Organigramm der Staatskanzlei NRW, Stand 18. Oktober 2010.

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Autor/Urheber: 9EkieraM1, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Nathanael Liminski beim Grimme-Preis 2018, am 13.04.2018 in Marl.
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