Mineralschaumdämmplatte

Mineralschaumdämmplatte[1][2][3]
Herkunft
Rohstoffe?
Primärenergieverbrauch (Herstellung)? (ca. 1500 MJ/m³)
Materialeigenschaften
Wärmeleitfähigkeit λ 0,040 – 0,047 W/(m·K)
Spezifische Wärmekapazität c1300 J/(kg·K)
Rohdichte ρ90 – 115 kg/m³
Dampfdiffusionswiderstand μ2 – 3
Einsatz
Einsatzbereiche(siehe: Anwendung)
x

Die Mineralschaumdämmplatte, auch Mineralschaumplatte[1] oder Mineraldämmplatte genannt[2][3], ist eine Wärmedämmplatte aus mineralischen Baustoffen. Die Hauptbestandteile sind gebrannter Kalk, gegebenenfalls auch Zement sowie Quarzsand und ein oft aluminiumhaltiger Porenbildner. Zusammensetzung und Herstellungsprozess ähneln dem von Porenbeton, Calciumsilikat-Platten und Kalksandstein, wobei die beiden Letzteren keinen Porenbildner enthalten und Porenbeton nur rund halb so gut dämmt. Die Mineralschaumplatte ist durch ein geringes spezifisches Gewicht und eine hohe Porosität gekennzeichnet und hat dadurch eine geringe Wärmeleitfähigkeit.

Anwendung

Da mit ihr im Gegensatz zu Porenbeton-Mauersteinen keine tragfähigen Wände ausgebildet werden können, beschränkt sich ihre Anwendung auf die Wärmedämmung von Gebäuden, etwa bei einer Innendämmung oder einem Wärmedämmverbundsystem. Kalkgebundene Mineralschaumplatten sind diffusionsoffen (dampfdurchlässig) sowie kapillaraktiv (hydrophil) und daher besonders für die Innendämmung beheizter Räume geeignet. Aufgrund der Kapillaraktivität können sie in der Tauebene oder an Wärmebrücken anfallendes Tauwasser kapillar ableiten und zur Wandoberfläche transportieren, wo es verdunsten kann. Porenbeton ist ebenfalls diffusionsoffen, jedoch in der Regel nicht oder nur eingeschränkt kapillaraktiv (hydrophob) und eignet sich auf Grund der Wärmeleitfähigkeit nur eingeschränkt zur nachträglichen Wärmedämmung mittels Platten. Er wird daher überwiegend zur Erstellung von tragendem Mauerwerk mit erhöhten Dämmwerten, aber zusätzlicher Wärmedämmung eingesetzt (Siehe auch: Hydrophilie, Kapillarität, Hydrophobie, Diffusion). Da Mineralschaumplatten aus rein mineralischen Grundstoffen gewonnen werden, können Plattenreste oder Abbruchmaterial ohne besondere Voraussetzungen als Bauschutt entsorgt werden. Dadurch entfällt beim Rückbau von mit Mineralschaumplatten gedämmten Gebäuden eine aufwendige Trennung der abgebrochenen Baustoffe. Auf eine gesonderte Entsorgung der Dämmung kann ebenfalls verzichtet werden. Darüber hinaus sind Wärmedämmverbundsysteme aus Mineralschaumplatten in Verbindung mit mineralischen Putzen auf Grund ihres hohen pH-Werts unempfindlich gegen Algenbefall. Mineralschaumdämmplatten sind feuchteunempfindlich und formstabil bei ausreichend hoher Zug- und teilweise sehr hoher Druckfestigkeit[4]. Ihr Einsatz damit auch in feuchtebelasteter Umgebung und als Boden- und Aufdachdämmung in Bereichen mit hohen Anforderung an die Druckbelastbarkeit möglich.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Technisches Merkblatt Sto-Mineralschaumplatte A
  2. a b Technisches Merkblatt RÖFIX MINOPOR® 045 Mineraldämmplatte
  3. a b Technisches Datenblatt Multipor Mineraldämmplatte
  4. Multipor Flachdach Dämmung. In: Xella. Abgerufen am 25. Februar 2025.