Aylo
Aylo | |
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Rechtsform | |
Gründung | 2004 |
Sitz | Montreal[1] |
Mitarbeiterzahl | 1400 (2016)[2] |
Umsatz | 460 Mio. Euro (2015)[3] |
Branche | Pornografie Informationstechnik |
Website | aylo.com |
Aylo (bis August 2023 Mindgeek) ist ein Medien- und IT-Unternehmen überwiegend im Bereich der Internet-Pornografie. Zu dem Unternehmen zählen Marken wie Pornhub, YouPorn, RedTube, Brazzers, Mydirtyhobby, VideoBash, Mofos, Tube8, XTube, ExtremeTube und SpankWire,[4][5] Babes.com,[6] Men.com,[7] Sean Cody und Digital Playground.[4]
Geschichte
Aylo hieß von 2004 bis 2013 Manwin und bis August 2023 Mindgeek. Im November 2011 wurde Manwin ein Partner von Playboy und vertreibt seitdem die Onlinepräsenz des Magazins. Zudem übernahm Manwin die Fernsehprogramme der Firma weltweit und betreibt Playboy TV unter Lizenz durch die Firma Playboy Plus Entertainment in Los Angeles.[8]
Geschäftsführer und Gesellschafter war bis Oktober 2013 der Unternehmer Fabian Thylmann.[9][10] Der Jahresumsatz der Websites wurde auf 30 Millionen Euro geschätzt.[10] Die Holding aus Luxemburg hatte über 35 Tochterfirmen, davon zwölf in Luxemburg. Die Welt am Sonntag schrieb 2012, die Firma wäre „ein Fall für die Steuerfahndung“.[10] Im Dezember 2012 wurde Fabian Thylmann mit Verdacht auf Steuerhinterziehung in Belgien festgenommen.[11] 2013 verkaufte Thylmann das Unternehmen für geschätzt 73 Millionen Euro.[12][13]
Die Geschäfte wurden von 2013 bis 2022 von Feras Antoon (* 1975) geführt, dem ehemaligen Geschäftsführer der kanadischen Manwin-Filiale. COO war bis 2022 David Tassilo.[14][15][1] 2021 wurde bekannt, dass über 50 % der Firma dem österreichischen Investor Bernd Bergmair (* 1968) gehören.[16]
Im August 2023 wurde Mindgeek von Ethical Capital Partners aufgekauft, einem Private-Equity-Unternehmen mit Sitz in Ottawa.[1][17] Es firmiert seitdem als Aylo.[18] Dieser Kauf erfolgte am Tag nachdem Netflix die Dokumentation Money Shot veröffentlichte, die sich mit kontroversen und problematischen Vorgängen in der Pornofilmbranche, darunter Pornhub, beschäftigt.[19]
2022 meldete allein Pornhub einen Umsatz von 650 Mio. €.[20]
Sicherheitslücken 2012
Im Februar 2012 wurden aufgrund einer Sicherheitslücke Passwörter und E-Mail-Adressen von mehr als 6.000 Benutzern kopiert;[21] bei einem weiteren Sicherheitsproblem im März 2012 wurden auf der Website von Digital Playground mehr als 73.000 Benutzernamen, E-Mail-Adressen und Passwörter kopiert sowie Kreditkarteninformationen von 40.000 Kreditkarten ausgelesen.[22]
Klage 2021
Mitte Juni 2021 gingen 34 Frauen gegen nicht-einvernehmliche Sexvideos auf Pornhub vor. Sie verklagten Mindgeek als Muttergesellschaft: „‚Die Klage wirft vor, dass Pornhub und MindGeek wissentlich von Videos profitiert haben, die Vergewaltigung, sexuelle Ausbeutung von Kindern, Rachepornos, Menschenhandel und andere nicht einvernehmliche sexuelle Inhalte zeigen‘, teilte die Kanzlei Brown Rudnick am Donnerstag im Auftrag der Klägerinnen mit.“ Pornhub setzte dagegen, dass die Webseite „keine illegalen Inhalte (toleriert)“ und alle Beschwerden oder Anschuldigungen zu Inhalten untersuche.[23]
Weblinks
- aylo.com (englisch, französisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Sebastian: Nach Skandalen: Pornhub wechselt Eigentümer und startet Charme-Offensive. 17. März 2023, abgerufen am 26. Dezember 2023 (deutsch).
- ↑ Bureau de décision et de révision. Abgerufen am 22. August 2020.
- ↑ Porn empire reports half billion dollars in revenue – but ends year with loss. Abgerufen am 22. August 2020 (englisch).
- ↑ a b Benjamin Wallace: The Explosion of Free Porn Online -- New York Magazine - Nymag. Abgerufen am 14. Juli 2022 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Manwin Acquires YouPorn.com AVN. Abgerufen am 14. Juli 2022.
- ↑ Peter Warren AVN: Manwin Goes Glamcore With New Babes.com Network AVN. Abgerufen am 14. Juli 2022.
- ↑ MEN.COM Trademark of LICENSING IP INTERNATIONAL S.AR.L Serial Number: 85413616 :: Trademarkia Trademarks. Abgerufen am 14. Juli 2022 (englisch).
- ↑ Manwin takes over Playboy TV operations. 31. Oktober 2011, abgerufen am 14. Juli 2022 (britisches Englisch).
- ↑ Fabian Thylmann: Der Pornokönig | Premium-Artikel von FTD.de. 6. Juni 2013, abgerufen am 27. Dezember 2023.
- ↑ a b c Lars-Marten Nagel: Digitaler Sex: Das Porno-Imperium – Ein Deutscher erregt die Welt. In: DIE WELT. 16. September 2012 (welt.de [abgerufen am 14. Juli 2022]).
- ↑ Lars-Marten Nagel: Auslieferungshaft: YouPorn-Chef in Belgien festgenommen. In: DIE WELT. 10. Dezember 2012 (welt.de [abgerufen am 14. Juli 2022]).
- ↑ Germany's 'Porno King' gives up empire – The Local. 5. Dezember 2013, archiviert vom am 5. Dezember 2013; abgerufen am 26. August 2021.
- ↑ XBIZ: Fabian Thylmann Sells Stake in Manwin to Company Management. Abgerufen am 14. Juli 2022 (englisch).
- ↑ L.-M. Nagel: Pornografie: YouPorn lebt weiter – auch ohne seinen Chef. In: DIE WELT. 15. Dezember 2012 (welt.de [abgerufen am 18. September 2017]).
- ↑ Pornhub: Luxusanwesen des MindGeek-Chefs Feras Antoon bei Brand zerstört. In: DER SPIEGEL. Abgerufen am 26. August 2021.
- ↑ Shanti Das | Alastair Johnstone: Think of the children, pleads wife of Pornhub tycoon Bernd Bergmair. ISSN 0140-0460 (thetimes.co.uk [abgerufen am 26. August 2021]).
- ↑ Gustavo Turner: MindGeek Acquired by Ottawa Private Equity Firm In: XBIZ. Abgerufen am 16. März 2023 (englisch).
- ↑ Aylo: The Intersection of Leading Technology and Diverse Culture. Abgerufen am 26. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Todd Spangler: Pornhub Parent Company Acquired by Canadian Private-Equity Firm In: Variety, 16. März 2023 (englisch).
- ↑ Christelle Pangrazzi: Les très sales draps de l'industrie du porno. In: Capital. Nr. 387. Prisma Media, Gennevilliers Dezember 2023, S. 37.
- ↑ Passwords leaked in YouPorn chat site security breach. In: BBC News. 23. Februar 2012 (bbc.com [abgerufen am 14. Juli 2022]).
- ↑ Porn site breached in hack attack. In: BBC News. 12. März 2012 (bbc.com [abgerufen am 14. Juli 2022]).
- ↑ Nicht-einvernehmliche Sexvideos: 34 Frauen verklagen Muttergesellschaft von Pornhub. Abgerufen am 14. Juli 2022.
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