Auf der Gemarkung des Ortes Minden lassen sich Funde aus prähistorischer Zeit sowie römische und fränkische Besiedlungsspuren nachweisen. Aus römischer Zeit stammt ein größeres Brandgräberfeld nordwestlich des Ortes mit 40 einzelnen Bestattungen.[2]
→ Hauptartikel: Römisches Brandgräberfeld Minden
Die erste bekundete schriftliche Erwähnung findet sich in einer Urkunde aus dem 12. Jahrhundert, in der von einem „früher der Abtei Echternach gehörenden Gut bei der Mühle in Munda“ die Rede ist. Im 15. Jahrhundert war Johan von Vinstingen, Falkenstein und Bettingen Besitzer von Minden. Die Taxa generalis erwähnt nach 1326 eine Kirche in „Munda“. Sie wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts in romanischem Stil erbaut und ist, 1717 erweitert oder umgebaut, bis heute erhalten. Pfarrlich gehörte Minden zusammen mit Menningen und Irrel bis zu deren Auflösung im Zusammenhang mit der Französischen Revolution zur Großpfarrei St. Peter und Paul in Echternach, danach kam der Ort mit Menningen 1802 zur Pfarrei Edingen. Im Dezember 2007 wurden beide Orte im Rahmen der Strukturreformen des Bistums Trier aus dieser Pfarrei herausgenommen und in die Pfarrgemeinde Irrel inkorporiert.
Während in der Vergangenheit das Gros der Bevölkerung seinen Erwerb innerhalb der Landwirtschaft fand, gibt es mittlerweile nur noch einige wenige aktive Bauernhöfe in Minden. Viele der Einwohner arbeiten heutzutage im benachbarten Luxemburg.
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Minden, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
Jahr
Einwohner
1815
120
1835
204
1871
215
1905
207
1939
208
1950
232
Jahr
Einwohner
1961
223
1970
233
1987
252
2005
163
2011
203
2017
236
In den letzten Jahren gab es einen verstärkten Zuzug von Menschen aus Luxemburg: Im Jahr 2019 waren von insgesamt 265 Einwohnern 47 Luxemburger (17,7 %). Im Jahr 2009 waren von 209 Einwohnern nur 12 Luxemburger (5,7 %).[5]
Franz-Josef Ferring wurde am 28. August 2019 Ortsbürgermeister von Minden. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat, der sich auf seiner konstituierenden Sitzung für Ferring entschied.[7]
Ferrings Vorgänger als Ortsbürgermeister war bis 2019 Leo Zehren.[8]
Wappen
Blasonierung: „Silber, durch eine blaue Quellendeichsel geteilt; oben eine zweibogige rote Brücke, rechts eine rot-silberne Magierfibel, links eine rote heraldische Lilie, belegt mit einem silbernen Kreuz.“[9]
Wappenbegründung: In Minden, das beiderseits der hier einmündenden Prüm, an der Sauer liegt, hatten Brücken immer eine besondere Bedeutung. Nachweislich ist eine mehrbogige Steinbrücke, die hier über die in die Sauer mündenden Prüm führte. Die Region um Minden war ein Mittelpunkt urnenfeldzeitlicher Besiedlung, was durch den Fund von drei Goldblechscheibenfibeln sowie der berühmten „Magier-Fibel“ von Minden nachgewiesen werden konnte. Diese wurden symbolisch in das Wappen aufgenommen. Die rote heraldische Lilie, die mit einem silbernen Kreuz belegt ist, steht für das langjährige Besitztum des Klosters Echternach im Mittelalter. Die Sauer, die im Wappen als blaue Wellenleiste dargestellt wird, wurde damals zum Grenzfluss. Die senkrechte blaue Wellenleiste zeigt das Mündungsgebiet der Prüm.
Sehenswertes
Die dem heiligen Silvester geweihte romanische Dorfkirche aus dem 12. Jahrhundert mit Chorturm.
Minden (Sauer) war Haltepunkt (ohne Empfangsgebäude) der Nims-Sauertalbahn Bitburg-Erdorf – Igel. Diese Bahnstrecke wurde zuletzt noch sporadisch im Güterverkehr bis zur endgültigen Stilllegung und anschließendem Rückbau des Streckenabschnitts Wolsfeld – Irrel (– Edingen Bez Trier) im Jahre 1988 betrieben. Auf der Trasse dieser Bahnlinie verläuft auch im Bereich von Minden der Sauertal-Radweg.
Literatur
Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 244–247.