Minardi M197

Minardi M197

Ein Minardi M197 ausgestellt am Autodromo Enzo e Dino Ferrari

Konstrukteur:ItalienItalien Minardi
Designer:Gabriele Tredozi (techn. Direktor)
Mauro Gennari (Designer)
Mariano Alperin (Aerodynamik)
Vorgänger:Minardi M195B
Nachfolger:Minardi M198
Technische Spezifikationen
Chassis:Wabenkernsandwich-Monocoque aus CFK
Motor:Hart 830, 72°-V8-Motor, 3,0-Liter-Saugmotor
Radaufhängung vorn:Doppelquerlenkerachse mit innenliegenden Federn und Stoßdämpfern, betätigt über Schubstangen
Radaufhängung hinten:Doppelquerlenkerachse mit innenliegenden Federn und Stoßdämpfern, betätigt über Schubstangen
Radstand:2900 mm
Gewicht:0600 kg
Reifen:Bridgestone
Benzin:Petroscience
Statistik
Fahrer:20. JapanJapan Ukyō Katayama
21. ItalienItalien Jarno Trulli
21. BrasilienBrasilien Tarso Marques
Erster Start:Großer Preis von Australien 1997
Letzter Start:Großer Preis von Europa 1997
StartsSiegePolesSR
17
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:— über 0 km
Vorlage:Infobox Rennwagen/Wartung/Alte Parameter

Der Minardi M197 war ein Formel-1-Rennwagen von Minardi für die Formel-1-Weltmeisterschaft 1997. Er handelte sich um ein Evolutionsmodell des Vorjahresfahrzeugs Minardi M195B und konnte sich im Vergleich nicht steigern. Am Ende der Saison konnte die beste Vorjahresplatzierung, ein achter Platz erfahren durch Giancarlo Fisichella in Kanada, nicht unterboten werden. Es wurden fünf Top-Ten-Platzierungen erreicht, dem standen allerdings 17 Ausfälle und ein Ausschluss gegenüber.

Technik und Entwicklung

Technischer Direktor der Fahrzeugentwicklung war Gabriele Tredozi, der von Chef-Ingenieur Mauro Gennari und Chef-Aerodynamiker Mariano Alperin unterstützt wurde. Anders als im Vorjahr wurden nun Bridgestone-Reifen verwendet und der Treibstoff von Petroscience bezogen. Das Chassis war für die Verhältnisse des kleinen Teams größtenteils in Ordnung, allerdings ergab sich als Hauptproblem des Wagens der sehr schwache 3,0-Liter-Motor von Hart. Der Hart 830 war ein Achtzylinder-V-Motor mit einem Zylinderbankwinkel von 72°, welcher bei 13.100/min 680 PS generiert. Beim Getriebe handelte es sich um ein sequentielles Halbautomatikgetriebe mit sechs Gängen von Xtrac.

Alperin, der Chef-Aerodynamiker des Teams, begann Mitte 1996 mit der Entwicklung des neuen Wagens. Durch die Unterstützung von Fondmetal konnte man deren Windkanal in Casumaro mieten, um den Wagen aerodynamisch zu testen. In diesem Jahr wollten die Ingenieure eine Wagenform mit mehr Anpressdruck finden, die neuen Restriktionen der FIA bei den Flügeln erforschen und optimal umsetzen. Es wurden viele neue Ansätze entwickelt, aber im Endeffekt war die Aerodynamik erneut einfach gehalten.

Nachdem die äußere Form feststand, begann man Anfang November mit der mechanischen Konstruktion des Fahrzeugs. Ein Hauptgrund war die späte Entscheidung, den schwachen V8-Motor von Hart zu verwenden. Durch die relativ späte Festlegung auf den Motor musste man viel Arbeit in kurzer Zeit in das Auto stecken, um vor Saisonstart in Melbourne noch vernünftige Tests absolvieren zu können. Ein Problem des Motors war, dass er leichter und kleiner war als die stärkeren V10-Motoren der Konkurrenz und einen tieferen Schwerpunkt hatte. In der Theorie wäre das vom Vorteil, doch man hatte das Chassis schon auf einen größeren Motor vorbereitet. Um die Stabilität des Wagens zu erhalten musste man das gesamte Heck weiter nach unten versetzen. Bedingt dadurch musste man das Getriebe und die Heck-Aufhängung komplett überarbeiten.[1] Alle Räder waren einzeln an Doppelquerlenkern aufgehängt. Federn und Dämpfer waren innenliegend und wurden über Schubstangen betätigt.

Renngeschichte

Das Team wurde in diesem Jahr von Fondmetal in der Entwicklung unterstützt, indem der Inhaber Gabriele Rumi Anteile am Team erwarb. Durch die Anteilnahme gab es vorerst keine Geldprobleme mehr und man konnte Ende November das Budget für 1997 festlegen. Minardi hatte zum Zeitpunkt des Entwicklungsstarts rund 70 Mitarbeiter angestellt und galt als das kleinste Team. Erwähnenswert ist, dass etwa 85 % aller benötigten Teile selbst in Faenza hergestellt wurden.[1]

Das Auto wurde am 1. Februar 1997 in Mugello erstmals getestet und am 4. Februar in Monza offiziell präsentiert.

Am Ende der Saison war die Punkteausbeute ernüchternd, man stand zusammen mit dem Team Lola auf dem letzten Platz mit keinen erreichten Punkten. Probleme machten der schwache und unzuverlässige Hart-Motor und viele Fehler der Fahrer, so schied man allein acht Mal wegen Unfällen oder Drehern aus. Beim Rennen in Österreich wurde der Wagen von Tarso Marques disqualifiziert, da er bei der Technikabnahme der FIA zu leicht war. Zweimal konnte man durch Jarno Trulli den neunten Platz erreichen, dies waren die besten Platzierungen in dieser Saison.

Lackierung und Sponsoring

Für die Lackierung wurde eine Mischung aus Minardis Farben gewählt: schwarz-weiß-gelb in horizontalen Streifen. So wurden der Frontflügel und der untere Teil des Wagens gelb, die Seitenkästen, die Cockpit-Einfassung sowie der mittlere Teil des Wagens weiß und der Heckflügel sowie der obere Teil schwarz eingefärbt.

Der Sponsor Fondmetal warb am Heckflügel sowie an Teilen des Frontflügels und am seitlichen Kühler. Durch den neuen Fahrer Ukyō Katayama konnte man die Zigarettenmarke Mild Seven als neuen Sponsor gewinnen, deren Logo vor dem Fahrer und auf der Airbox platziert wurde. Wegen des neuen Vertrages mit Bridgestone als Reifenlieferant wurde das Logo des japanischem Unternehmen auf der Nase sowie den Frontflügeln aufgebracht. Auf den seitlichen Kühlern war das Logo des Skating-Herstellers Roces zu finden.

Fahrer

Zu Saisonbeginn konnte man Ukyō Katayama von Tyrrell verpflichten. Als zweiter Fahrer wurde der Italiener Jarno Trulli, welcher im Vorjahr in der deutschen Formel-3-Meisterschaft an den Start ging. Als Test- und Ersatzfahrer wurde der Brasilianer Tarso Marques wieder unter Vertrag genommen. Er startete schon im Vorjahr zu zwei Rennen, welche er beide allerdings nicht zu Ende fahren konnte.

Katayama hatte zu Saisonbeginn Schwierigkeiten, konnte sich dann aber fangen und kam häufig ins Ziel. Trulli hingegen konnte gleich im ersten Rennen mit einem neunten Platz auf sich aufmerksam machen, beim dritten Rennen konnte er diese Position erneut erringen. Zur Saisonmitte wurde Trulli von Prost verpflichtet, um den schwer verletzten Olivier Panis zu ersetzen. Dies ermöglichte Tarso Marques, sich vom Ersatzmann zum Stammfahrer hochzuarbeiten. Allerdings waren seine Ergebnisse nicht konstant genug, um Spitzenplätze dauerhaft zu erfahren. Beim Rennen in Österreich wurde Marques dann noch disqualifiziert, da sein Wagen zu leicht war.

Am Ende konnte der Hauptfahrer Katayama nur den eigentlichen Reservisten Tarso Marques im Qualifying sowie im Rennen besiegen, wiederum konnte Trulli fast immer Katayama hinter sich lassen.

Ergebnisse

FahrerNr.1234567891011121314151617PunkteRang
Formel-1-Weltmeisterschaft 1997Flag of Australia.svgFlag of Brazil.svgFlag of Argentina.svgFlag of San Marino (1862–2011).svgFlag of Monaco.svgFlag of Spain.svgFlag of Canada.svgFlag of France.svgFlag of the United Kingdom.svgFlag of Germany.svgFlag of Hungary.svgFlag of Belgium (civil).svgFlag of Italy.svgFlag of Austria.svgFlag of Luxembourg.svgFlag of Japan.svgFlag of Europe.svg0−.
JapanJapan U. Katayama20DNF18DNF1110DNFDNF11DNFDNF1014DNF11DNFDNF17
ItalienItalien J. Trulli219129DNSDNF15DNF
BrasilienBrasilien T. Marques21DNF10DNF12DNF14EXDNFDNF15
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Weblinks

Commons: Minardi M197 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b http://www.grandprix.com/ns/ns00957.html

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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Europe.svg
Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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, Lizenz: Logo

Das offizielle Formel-1-Logo bis 2017.

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Autor/Urheber: Andrea borsari, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Minardi M197 exposed at the Autodromo Enzo e Dino Ferrari
Flag of San Marino (1862–2011).svg
The flag of San Marino, before the 2011 standardization