Milmersdorf

WappenDeutschlandkarte
?
Basisdaten
Koordinaten:53° 7′ N, 13° 39′ O
Bundesland:Brandenburg
Landkreis:Uckermark
Amt:Gerswalde
Höhe:60 m ü. NHN
Fläche:63,57 km2
Einwohner:1422 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:22 Einwohner je km2
Postleitzahl:17268
Vorwahl:039886
Kfz-Kennzeichen:UM, ANG, PZ, SDT, TP
Gemeindeschlüssel:12 0 73 396
Adresse der Amtsverwaltung:Dorfmitte 14a
17268 Gerswalde
Website:www.amt-gerswalde.de
Bürgermeisterin:Elke Grabowski
Lage der Gemeinde Milmersdorf im Landkreis Uckermark
KarteAngermündeBoitzenburger LandBrüssowCarmzow-WallmowCasekowFlieth-StegelitzGartz (Oder)GerswaldeGöritzGramzowGrünowHohenselchow-Groß PinnowLychenMescherinMilmersdorfMittenwaldeNordwestuckermarkOberuckerseePinnowPrenzlauRandowtalSchenkenbergSchönfeldSchwedt/OderTantowTemmen-RingenwaldeTemplinUckerfeldeUckerlandZichowBrandenburg
Karte

Milmersdorf [ˈmɪlmɐsdɔʁf] ist eine Gemeinde im Landkreis Uckermark in Brandenburg (Deutschland). Sie wird vom Amt Gerswalde mit Sitz in der gleichnamigen Gemeinde verwaltet.

Geografie

Die uckermärkische Gemeinde liegt in einem wald- und seenreichen Gebiet zwischen den Städten Prenzlau, Joachimsthal und Templin. Das Gemeindegebiet reicht im Süden bis in die Schorfheide und hat Anteile am Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Die hügelige Umgebung erreicht nahe dem Ortsteil Hohenwalde eine Höhe von 109 m ü. NHN. Der größte See im Gemeindegebiet ist der Kölpinsee.

Umgeben wird Milmersdorf von den Nachbargemeinden Gerswalde im Nordosten, Temmen-Ringenwalde im Südosten sowie Templin im Südwesten, Westen und Nordwesten.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus folgenden bewohnten Gemeindeteilen und Wohnplätzen:[2]

Gemeindeteile
  • Groß Kölpin
  • Hohenwalde
  • Milmersdorf
  • Petersdorf
  • Petersdorfer Siedlung
Wohnplätze
  • Ahrensnest
  • Die Zehner-Siedlung
  • Haferkamp
  • Hahnwerder
  • Luisenhof
  • Milmersdorfer Mühle
  • Schwarzer Tanger
  • Siedlung Schönberg

Historisch gehörten auch die Wohnplätze Ahrensberg, Alt-Hohenwalde, Collin und Wilhelmshof zu Milmersdorf.

Geschichte

Im Jahr 1320 taucht der Name Mildebraderstorp erstmals urkundlich auf. Über Melmersdorp entwickelte sich langsam der Name Milmersdorf.

Zum 1. Mai des Jahres 1849 wurden die Milmersdorfer Postexpedition und Station aufgrund der Fertigstellung der Chaussee von Templin bis zu ihrer Einmündung in die Berlin-Prenzlauer-Chaussee aufgehoben. Die Tour der Berlin-Prenzlauer Personenpost zwischen Templin und Prenzlau wurde auf die neue direkte Chaussee verlegt.

Milmersdorf in der ländlichen Region Uckermark besitzt keinen typischen Ortskern und keine gewachsenen Dorfstrukturen. In den 1960er Jahren wurden hier Arbeitskräfte für ein großes Betonwerk – im Ortsteil Götschendorf – angesiedelt (heute Betonwerk Milmersdorf GmbH). Für die Beschäftigten wurde damals Wohnraum in Form der so genannten „Plattenbauten“ geschaffen.

2007 wurde das russisch-orthodoxe Kloster Götschendorf gegründet.

Verwaltungsgeschichte Milmersdorf und seine heutigen Gemeindeteile gehörten seit 1817 zum Kreis Templin in der preußischen Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Templin im DDR-Bezirk Neubrandenburg. Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Uckermark.

Eingemeindet wurden:

1. Mai 1954: Petersdorf

1. Oktober 1961: Ahrensdorf, am 1. Juli 1993 nach Templin ausgegliedert

1. Januar 1973: Götschendorf

31. Dezember 2001: Groß Kölpin[3]

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
1875329
1890279
1910270
1925256
1933217
1939260
JahrEinwohner
19460 379
19500 409
19641 987
19712 163
19812 522
19852 477
JahrEinwohner
19902 460
19951 979
20001 843
20051 814
20101 626
20151 466
JahrEinwohner
20201 463
20211 436
20221 438

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[4][5][6], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Milmersdorf besteht aus zehn Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[7]

Partei / WählergruppeStimmenanteilSitze
Wir für hier61,6 %6
Die Linke11,3 %1
Einzelbewerber Ingo Tabbert09,1 %1
CDU09,0 %1
Einzelbewerberin Antje Plötz05,6 %1
Einzelbewerber Roland Kirsch03,5 %

Bürgermeister

  • 1998–2019: Klaus-Christian Arndt (SPD)[8]
  • seit 2019: Elke Grabowski (Wir für hier)

Grabowski wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 81,5 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[9] gewählt.[10]

Sehenswürdigkeiten

Kirche Milmersdorf
Kloster Götschendorf

In der Liste der Baudenkmale in Milmersdorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

Verkehr

In Milmersdorf kreuzen sich die Landesstraßen L 23 zwischen Templin und Joachimsthal sowie die L 100 zwischen Mittenwalde und Groß Schönebeck. An der Kreuzung beider Landesstraßen wurde die ursprüngliche Ampelregelung 2020 durch einen Kreisverkehr ersetzt.[11] Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Pfingstberg an der A 11 Berlin-Stettin.

Der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Britz–Fürstenberg mit dem Bahnhof Milmersdorf war von 2006 bis 2018 zwischen Joachimsthal und Templin eingestellt und wurde von Dezember 2018 bis Dezember 2022 wieder von Eberswalde bis Templin durchgängig bedient.[12] Seitdem ist der Zugverkehr der RB63 wieder eingestellt.

Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg erbracht. Folgende Verbindungen führen, betrieben von der Uckermärkische Verkehrsgesellschaft, durch Milmersdorf:

Persönlichkeiten

  • Hermann von Arnim (1802–1875), Rittergutsbesitzer, geboren in Milmersdorf
  • Angela Merkel (* 1954), ehemalige deutsche Bundeskanzlerin, besitzt im Gemeindeteil Hohenwalde eine Datsche
Commons: Milmersdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Serviceportal Brandenburg. Gemeinde Milmersdorf
  3. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Uckermark. S. 39
  4. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Uckermark. S. 22–25
  5. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  6. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  7. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  8. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Uckermark (Memento desOriginals vom 15. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  9. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  10. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  11. L 100: Ausbau der Ortsdurchfahrt Milmersdorf ausgeschrieben. auf www.ls.brandenburg.de
  12. Bahnstrecke Eberswalde-Templin wird wiederbelebt. auf www.rbb24.de

Auf dieser Seite verwendete Medien

Milmersdorf 10 14 02.jpg
Autor/Urheber: Uckermaerker, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Dorfkirche Milmersdorf
Goetschendorf 05 18 33 jiw.jpg
Autor/Urheber: Uckermaerker, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kloster St. Georg in Götschendorf
Milmersdorf in UM.png
Autor/Urheber: own work by Geograv, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Milmersdorf in Brandenburg (Country) - District Uckermark