Millener Mühlen

Millener Mühlen

Millener Mühle in Selfkant-Millen
(c) Foto: Käthe und Bernd Limburg, www.limburg-bernd.de / Lizenz: Creative Commons BY-SA-3.0 de

Millener Mühle in Selfkant-Millen

Lage und Geschichte
Millener Mühlen (Nordrhein-Westfalen)
Millener Mühlen
Koordinaten51° 1′ 30″ N, 5° 52′ 36″ O
StandortDeutschland
Nordrhein-Westfalen
Kreis Heinsberg
Gemeinde Selfkant
GewässerRodebach
Erbaut12./13. Jahrhundert
Stillgelegt1960 Einstellung des Mahlbetriebs
Technik
NutzungÖl- und Getreidemühle
Mahlwerk2 Mahlgänge 1 Ölpresse
AntriebWassermühle
Wasserradunterschlächtig
WebsiteWebsite des Ortes Millen

Die Millener Mühlen sind zwei am Rodebach gelegene Wassermühle mit einem unterschlächtigen Wasserrad in Selfkant, einer ländlichen Gemeinde im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg.

Geographie

Die Millener Mühlen haben ihre Standorte auf der rechten und linken Seite des Rodebachs im Ortsteil Millen in der Gemeinde Selfkant. Da der Bachlauf die deutsch-niederländische Grenze bildet liegt die linksseitige Mühle in den Niederlanden. Die Gelände auf denen die Mühlengebäude stehen haben eine Höhe von ca. 40 m über NN. Nachbarmühlen sind oberhalb die Kornmühle Tüddern, sowie unterhalb die Isenbrucher Mühle.

Gewässer

Der Rodebach versorgte bis in das letzte Jahrhundert vierzehn Mühlen mit Wasser. Der Bach beginnt an einem Rückhaltebecken in der Nähe von Siepenbusch in der Stadt Übach-Palenberg in einer Höhe von 105 m über NN. Bis zur Mündung in die Geleenbeek bei Oud-Roosteren in den Niederlanden hat der Rodebach eine Länge von 28,9 km. Die Mündungshöhe beträgt 29 m über NN. Die Pflege und Unterhaltung des Rodebachs und seiner Nebenbäche unterliegt den jeweiligen, anliegenden Städten und Gemeinden. → Siehe auch Rodebach

Geschichte

Millens Ursprung war die Burg eines Adelsgeschlechts. 1118 wird erstmals ein Heribert von Millen als Gefolgsmann des Grafen von Geldern genannt. Im 13. Jahrhundert ging Millen an Heinsberg über, das seinerseits im 15. Jahrhundert durch Heirat an den Herzog von Jülich fiel. Dieser machte es zum Verwaltungssitz des gleichnamigen Amtes. Im Jahre 1536 wird von einem „Hilger Molner“ diesseits und „Hermann Molner“ von der „annder syde“ berichtet. Damals gab es also schon zwei Mühlen. Eine Mühle war eine Getreidemühle, die andere eine Ölmühle, ehe schließlich beide nur noch Getreide mahlten. Trotz der staatsrechtlichen Trennung blieben die Mühlen bis zu ihrer Stilllegung Ende der 1960er Jahre eine wirtschaftliche Einheit. Die zuletzt eingesetzte Turbine trieb über eine Transmission beide Mühlen an. Nach der Stilllegung wurde die deutsche Mühle verkauft, während die niederländische Mühle beim Schloss verblieb. Beide Mühlen stehen unter Denkmalschutz.

Galerie

Denkmaleintrag

Baujahr ca. 1800, Backsteinmühlengebäude weiß geschlämmt mit Walmdach, Traufgesims mit Klötzchenfries, zwei zu dreiachsig, zweigeschossig, Fenster im Obergeschoss rundbogig und im Erdgeschoss teilweise mit Holzblockzargen, rundbogige Toreinfahrt und Haupteingang mit Holzzargen eingefasst.

Denkmalliste Selfkant Nr. 31, Eintrag: 27. März 1985

Literatur

  • Wilhelm Pieper: Das letzte Mühlenrad auf dem Rodebach Heimatkalender 1995 Kreis Heinsberg S. 158–164
  • Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen Topographische Karte 1:50 000 L 5102 Geilenkirchen und L 5000 Selfkant, ISBN 3-89439-417-X
  • Hans Vogt: Niederrheinischer Wassermühlen-Führer 2. Auflage. Verein Niederrhein, Krefeld 1998, ISBN 3-00-002906-0, S. 254–256.

Weblinks

Commons: Millener Mühlen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Positionskarte Nordrhein-Westfalen, Germany. Geographische Begrenzung der Karte:
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Der Rodebach in der Nähe der Millener Mühlen
Millener Mühlen 1.jpg
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Die Millener Mühle auf der rechten deutscher Seite
Millener Mühlen 2.JPG
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Die Millener Mühle auf der linken niederländischer Seite
Karte Millener Mühlen.jpg
Kartenaufnahme der Rheinlande 1804/05