Militärflugplatz Tschernjachowsk

Militärflugplatz Tschernjachowsk
Fliegerhorst Insterburg
Tschernjachowsk (Oblast Kaliningrad)
Tschernjachowsk (Oblast Kaliningrad)
Tschernjachowsk
Lokalisierung von Oblast Kaliningrad in Russland
Kenndaten
Koordinaten

54° 36′ 10″ N, 21° 47′ 0″ O

Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum2 km südwestlich von Insterburg
Straße2 km zur A229
Basisdaten
Eröffnung1936
BetreiberRussische Marineflieger
Start- und Landebahn
06/242500 m Beton



i7 i11 i13

BW

Der Militärflugplatz Tschernjachowsk (russisch аэродром Черняховск) ist ein Stützpunkt der russischen Seeflieger der Baltischen Flotte. Er liegt im südwestlichen Zipfel der Stadt Tschernjachowsk/Insterburg im Rajon Tschernjachowsk des Oblast Kaliningrad.

Der Militärflugplatz entstand in den 1930er Jahren für die Luftwaffe der Wehrmacht als Fliegerhorst Insterburg im damaligen Ostpreußen.

Nach der 1945 erfolgten Angliederung des nördlichen Ostpreußens an die damalige RSFSR diente das Areal bis heute als Militärflugplatz. Hier war zuletzt das mit je einer Staffel Su-24 und Su-30 ausgerüstete 4. Garde-Marinefliegerangriffsregiment stationiert, das zur 34. Gemischten Fliegerdivision der Baltischen Flotte gehörte.

Geschichte

Der Fliegerhorst wurde Mitte der 1930er Jahre auf dem Gelände eines schon seit 1928 bestehenden Zivilflugplatzes angelegt. Mit dem Einzug der Fliegerhorstkommandantur am 1. Oktober 1936 begann offiziell der militärische Flugbetrieb. An der südlichen Grenze des Fliegerhorstes befanden sich fünf große Flugzeughangars, während ein großer Reparaturhangar westlich des Start- und Landebahn stand. Im Süden waren auch weitere Wirtschafts- und Unterkunftsgebäude vorhanden. Als erste fliegende Einheit war hier, ab Oktober 1936, die Aufklärungsgruppe 111 stationiert. Ab 1939 befand sich die Stuka-Schule Insterburg hier, die später in Stukaschule 1 umbenannt wurde. Auch lag hier seit November 1940 die BFS 7 (Blindflugschule) und später die BFS 9.

Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung ausgesuchter fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) der Luftwaffe der Wehrmacht die hier zwischen 1936 und 1945 stationiert waren.[1]

VonBisEinheitAusrüstung
Oktober 1936September 1937Aufkl.Gr. 111 (Aufklärungsgruppe 111)Heinkel He 45, He 46
November 1938April 1939I./St.G. 160 (I. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 160)Henschel Hs 123, Junkers Ju 87B
Mai 1939Oktober 1939I./St.G. 1Junkers Ju 87B
Juli 1941August 1941II./JG 53 (II. Gruppe des Jagdgeschwaders 53)Messerschmitt Bf 109F
September 1941Oktober 1941II./KG 1 (II. Gruppe des Kampfgeschwaders 1)Junkers Ju 88A
April 1942Mai 1942III./KG 1Junkers Ju 88A-5
Januar 1943Juli 1943IV./NJG 5 (IV. Gruppe des Nachtgeschwaders 5)Junkers Ju 88C-6
August 1943Mai 1944V./NJG 5Messerschmitt Bf 110G-4
Juli 1944August 1944III./SG 2 (III. Gruppe des Schlachtgeschwaders 2)Junkers Ju 87D-5
August 1944September 1944Stab, III./SG 1Focke-Wulf Fw 190F-8, Fw 190G-8
August 1944September 1944I./SG 10Focke-Wulf Fw 190F-8
September 1944Oktober 1944Stab, I./SG 4Focke-Wulf Fw 190F-8, Fw 190F-3, Fw 190G-8
November 1944Januar 1945III./JG 51Messerschmitt Bf 109G-6, Bf 109G-14
Januar 1945Januar 1945Stab, II./JG 1Focke-Wulff Fw 190A-8

Am 22. Januar 1945 besetzten sowjetische Truppen das Gelände des Fliegerhorstes. Seit 1945 gehört Insterburg, das 1946 in Tschernjachowsk (russisch Черняховск) umbenannt wurde, zur russischen Oblast Kaliningrad.

Einzelnachweise

  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 304–306, abgerufen am 18. September 2014.

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