Militärflugplatz Malacky

Letecká základňa Malacky
Letecká základňa Kuchyňa
Malacky Air Base Slovakia 2011.jpg
Kenndaten
ICAO-CodeLZMC
Koordinaten

48° 24′ 7″ N, 17° 7′ 6″ O

Höhe über MSL207 m  (679 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum10 km südöstlich von Malacky
StraßeII501 E65Vorlage:RSIGN/Wartung/EU-E-Einbindung
Basisdaten
BetreiberVVzS
Start- und Landebahn
02/202487 m × 56 m Beton

i1 i3


i7 i10 i12 i14

Der Militärflugplatz Malacky oder Kuchyňa, slow. Letecká základňa Malacky bzw. Kuchyňa, ist ein Militärflugplatz der Luftstreitkräfte der Slowakischen Republik, Veliteľstvo vzdušných síl OS SR (VVzS). Er liegt zirka 10 km südöstlich der Stadt Malacky und 1 km westlich von Kuchyňa im Westen des Landes. Er ist der Stützpunkt der slowakischen Transportflieger.

Die deutsche Luftwaffe nutzte den Platz bereits im Zweiten Weltkrieg, und vor der Auflösung der Tschechoslowakei bezeichneten die Luftstreitkräfte der ČSSR den Flugplatz als 33. Luftwaffenbasis. Die Slowakei nutzte den Flugplatz zunächst als Kampfflugzeugbasis.

Geschichte

Ursprünglich als Artillerieschießplatz der Artillerieschule des tschechoslowakischen Heeres angelegt, wurde das Gelände ab 1941 zum Flugplatz umgebaut. Die 1235 Meter lange Start- und Landebahn hatte einen Grasuntergrund. Am Rande wurden zwei Hangars, mehrere Baracken, ein Flugkontrollturm und eine Feuerwache angelegt. Die Luftwaffe der Wehrmacht nutzte ihn anfangs zur Ausbildung. Ab September 1941 lagen hier Teile der Großen Kampffliegerschule 2 und ab Oktober 1942 die Große Beobachterschule 2. Im November 1944 stellte die Luftwaffe eine Fliegerhorstkommandantur auf und stationierte hier auch reguläre Fliegerverbände.

Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung aller fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) der Luftwaffe, die hier zwischen 1943 und 1945 stationiert waren.[1]

vonbisEinheitAusrüstung
Oktober 1943Dezember 1943Stab, 1./NSGr. 4 (1. Staffel der Nachtschlachtgruppe 4)Gotha Go 145
Juli 1944Juli 1944Stab, I./ZG 76 (I. Gruppe des Zerstörergeschwaders 76)Messerschmitt Me 410, Bf 109
Oktober 1944Februar 1945Stab II./NJG 100 (II. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 100)Junkers Ju 88C-6, Ju 88G-6, Ju 88G-1, Dornier Do 217N, Focke-Wulf Fw 189A, Messerschmitt Bf 109G-14
Dezember 1944Februar 1945Stab, I./KG 4 (I. Gruppe des Kampfgeschwaders 4)Heinkel He 111H
Januar 1945Januar 1945IV./TG 4 (IV. Gruppe des Transportgeschwaders 4)Junkers Ju 352, Ju 252, Ju 90, Focke-Wulf Fw 200, Arado Ar 232, Messerschmitt Me 323, Piaggio P.108
Januar 1945März 194514./KG 27 (14. Staffel des Kampfgeschwaders 27)Heinkel He 111H
März 1945April 1945I./JG 53 (I. Gruppe des Jagdgeschwaders 53)Messerschmitt Bf 109G

Während des Kalten Kriegs diente der Platz als temporäre Basis von L-39V, die in der Zieldarstellungsrolle über den benachbarten Schießplätzen eingesetzt wurden.

Am 1. Januar 1993 wurde Malacky Heimatbasis des mit je zwei Staffeln Su-22M-4/UM-3 bzw. MiG-21MA/MF/R/UM ausgerüsteten 3. Jagdbomber-Regiments, 3. Stíhací Bombardovací Letecký Pluk (3SBoLP). Die älteren MiG-21 wurden bereits im folgenden Jahre abgezogen und an ihre Stelle wurde eine der Staffeln im September 1994 mit Su-25K/UBK ausgerüstet. Die verbliebenen MiG der 4. Staffel wurden 1996 außer Dienst gestellt und die verbliebenen drei Staffeln erhielten zusätzlich jeweils einige L-29-Trainer. Das Regiment selbst wurde in 33. Jagdbombergeschwader, 33. Stíhacie Bombardovacie Letecké Krídlo (33SBoLK), umbenannt. Die vierte Staffel existierte zunächst noch, ohne dass ihr eigene Flugzeuge zugeteilt waren, weiter.

In den Jahren 1999/2000 wurden ein Teil der Su-22 an Angola verkauft und die L-29 kamen in Folge zur 2. Staffel. Diese wurde Ende 2001 in eine Transport- und Helikopterstaffel umgewandelt wurde, die L-29 an die 1. Staffel abgegeben und die 4. Staffel aufgelöst. Der Verband und der Flugplatz wurden fortan als 2. Luftbasis, 2. Letecká základňa, bezeichnet.

Im Hinblick auf den NATO-Beitritt des Landes kam es noch zu einigen weiteren Umorganisationen und 2010 zur Aufstellung des nach wie vor hier stationierten Lufttransportverbandes, der anfangs mit An-26 und L-410 ausgerüstet war. Die vorerst letzte Änderung betraf die Außerdienststellung der An-26, deren Nachfolger, die C-27J, 2018 in Malacky eintraf.

Nach Abschluss einer Anfang 2022 geschlossenen Mitnutzungsvereinbarung durch Streitkräfte der USA wird das Areal hierfür mit amerikanischen Geldern von insgesamt 100 Millionen US-Dollar für die beiden Flugplätze Malacky und Sliač hergerichtet[2].

Militärische Nutzung

Die Basis ist (Stand 2019) Heimat der Slowakischen Transportflugzeugflotte, die dem Transport-Geschwader, Dopravné krídloGeneral M. R. Štefánika“, mit einer fliegenden Staffel unterstellt ist.

  • 1. Dopravná letka, ausgerüstet mit C-27J und verschiedene Varianten der L-410.

Hinzu kommen die nicht fliegenden Unterstützungseinheiten des Geschwaders.

Weblinks

Commons: Malacky Air Base – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945 Czechoslovakia. (PDF; 3,3 MB) Juni 2014, S. 18, abgerufen am 29. November 2019 (englisch).
  2. New deal will let US forces use two Slovakian air bases for a decade. Defense News, 9. Februar 2022

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Malacky Air Base Slovakia 2011.jpg
Autor/Urheber: Waerfelu, Lizenz: CC BY 3.0
The Malacky Air Base in Slovakia.