Miles Martinet

M.25 Martinet
Miles M.25 Martinet TT MkI in flight.jpg
TypZielschleppflugzeug
Entwurfsland

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

HerstellerMiles Aircraft
Erstflug24. April 1942
Produktionszeit

1942–1945

Stückzahl1.724

Die Miles M.25 Martinet war ein Zielschleppflugzeug der Royal Air Force und des Fleet Air Arm während des Zweiten Weltkriegs. Es war das erste britische Flugzeug, das eigens für den Zielschlepp entwickelt wurde.

Entwicklung und Konstruktion

Die Martinet wurde auf Basis der Miles Master II entwickelt und erhielt ein verstärktes Flugwerk, um die Belastungen beim Schleppen von Übungszielen bewältigen zu können. Weitere Unterschiede zur Master waren eine längere Nase, ein höheres Cockpit und eine größere Spannweite. Die Übungsziele und das Schleppgeschirr wurden unter einer Nutzlastverkleidung unter dem Rumpf verstaut und mittels einer externen, fahrtwindgetriebenen Winde wieder eingezogen.

Der erste Prototyp der Martinet absolvierte seinen Jungfernflug am 24. April 1942. Der Testpilot war Flight Lieutenant Thomas Rose. Insgesamt wurden 1.724 Einheiten der Martinet von Miles Aircraft für Royal Air Force und Fleet Air Arm nach der Air Ministry Specification 12/41 gebaut.

Von der Martinet wurden zwei weitere Varianten entwickelt. Die M.50 Queen Martinet war eine funkgesteuerte Zieldarstellungsdrohne von der 69 Exemplare gebaut und weitere 17 aus Serien-Martinets umgebaut wurden. Die M.37 Martinet Trainer wurde während des Zweiten Weltkriegs entwickelt, jedoch nur zweimal gebaut. Alle Exemplare der Martinet sowie ihrer Varianten wurden in der Fabrik in Woodley in Berkshire produziert.

Versionen

M.25 Martinet
Zweisitziges Zielschleppflugzeug; eingesetzt von Royal Air Force und Royal Navy (dort unter der Bezeichnung Martinet TT.Mk I)
M.50 Queen Martinet
Unbemannte, funkgesteuerte Zieldarstellungsdrohne
M.37 Martinet Trainer
Zweisitziges Schulflugzeug; zwei Exemplare gebaut

Betreiber

Martinet der Royal Air Force
Belgien Belgien
Frankreich Frankreich
Irland Irland
Portugal Portugal
  • Marinha Portuguesa (Portugiesische Marine)
  • Força Aérea Portuguesa (Portugiesische Luftstreitkräfte)
Schweden Schweden
  • Svensk Flygtjänst – neun Einheiten bestellt, von denen acht zwischen 1946 und 1951 als Zielschleppflugzeuge eingesetzt wurden
Turkei Türkei
  • Hava Kuvvetleri (Türkische Luftstreitkräfte)
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Technische Daten

Dreiseitenansicht
KenngrößeDaten
Besatzung2
Länge30,9 ft (9,42 m)
Spannweite39 ft (11,89 m)
Höhe11,6 ft (3,54 m)
Leermasse4.600 lb (2.087 kg)
max. Startmasse6.750 lb (3.062 kg)
Reisegeschwindigkeit199 mph (320 km/h)
Höchstgeschwindigkeit240 mph (386 km/h)
Reichweite694 mi (1.117 km)
Triebwerke1 × Sternmotor Bristol Mercury mit 870 PS (640 kW)

Erhaltene Exemplare

Heute ist noch eine einzige Maschine erhalten. Sie befindet sich im Besitz des Museum of Berkshire Aviation im Vereinigten Königreich. Das Flugzeug wurde 1943 gebaut und war auf dem Stützpunkt der Royal Air Force in Reykjavík stationiert. Im Jahr 1949 wurde es an einen Fliegerverein in Akureyri verkauft und unter dem zivilen, isländischen Kennzeichen TF-SHC registriert. Der Verein flog die Maschine, bis sie 1951 in der Nähe von Kópasker im Nordosten Islands abstürzte. Bis das Wrack 1977 von der Icelandic Aviation Historical Society geborgen und eingelagert wurde, verblieb es an der Absturzstelle.

Im Jahr 1996 wurde das Flugzeug vom Museum of Berkshire zur Restaurierung in das Vereinigte Königreich zurückgeholt.[1][2]

Siehe auch

Literatur

  • Peter Amos: Miles Aircraft – The Wartime Years, 1939 to 1945. Air-Britain (Historians) Ltd, Tonbridge, UK 2012, ISBN 978-0-85130-430-4 (englisch).
  • Don Lambert Brown: Miles Aircraft Since 1925. Putnam & Company Ltd., London 1970, ISBN 0-370-00127-3 (englisch).
  • Peter Amos, Don Lambert Brown: Miles Aircraft Since 1925, Volume 1. Putnam Aeronautical, London 2000, ISBN 0-85177-787-2 (englisch).
  • David Mondey: The Hamlyn Concise Guide to British Aircraft of World War II. Chancellor Press, London 1994, ISBN 1-85152-668-4 (englisch).
  • Ray Sturtivant, Theo Ballance: The Squadrons of the Fleet Air Arm. Air-Britain (Historians) Ltd., Tonbridge, UK 1994, ISBN 0-85130-223-8 (englisch).

Weblinks

Commons: Miles M.25 Martinet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Miles M.25 Martinet TT.1. Museum of Berkshire Aviation, abgerufen am 30. März 2020 (englisch).
  2. Martinet Restoration News. Museum of Berkshire Aviation, Oktober 2015, abgerufen am 30. März 2020 (englisch).

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Miles aircraft logo.svg
Logo der Miles Aircraft
Miles M.25 Martinet TT MkI in flight.jpg
A Royal Air Force Miles Martinet TT Mark I (serial HN862) in flight. Following service with The RAE and the Aeroplane and Armament Experimental Establishment, HN862 joined No. 1634 (Anti-Aircraft Cooperation) Flight at Hutton Cranswick, Yorkshire (UK), where it was lost as a result of a forced landing on 7 July 1943.
Miles Martinet 3-view drawing.png
(c) The Flight magazine archive from Flightglobal, CC BY-SA 4.0
Three side view of the Miles Martinet TT Mk.I target tug.
Miles Martinet.jpg
A Royal Air Force Miles Martinet TT Mk.I target-towing plane (serial HN861).