Milan Turković
Milan Turković (* 14. September 1939 in Zagreb, Königreich Jugoslawien) ist ein österreichisch-kroatischer Fagottist und Dirigent.
Leben
Turković ist freischaffender Fagott-Solist und Dirigent und wuchs in Wien auf. Sein Studium absolvierte er in Wien und Detmold. Während des Fagottstudiums wurde er gleichzeitig von Fritz Zaun im Fach Dirigieren unterwiesen. Er spielte in der Philharmonia Hungarica und von 1962 bis 1967 bei den Bamberger Symphonikern. 1967 wurde er Solofagottist der Wiener Symphoniker, welchen er bis 1984 angehörte. Außerdem spielte er unter Nikolaus Harnoncourt im Concentus Musicus Wien, wo er zunächst als zweiter Fagottist neben Otto Fleischmann auftrat, dessen Stelle er aber Anfang der 1970er Jahre übernahm.
Turković war Gründer des Ensemble Wien-Berlin, dem er bis 2009 angehörte und war von 1992 bis 2012 Mitglied der Chamber Music Society of Lincoln Center in New York. Seit den Achtzigerjahren ist er als Dirigent tätig und tritt in dieser Funktion in den bedeutenden Musikzentren wie etwa Wien, Prag, Krakau, New York, São Paulo, Buenos Aires und Tokio auf. Überdies ist er als Pädagoge und Schriftsteller tätig. Eines seiner vier Bücher erschien auch in japanischer Übersetzung. Er ist mit der ehemaligen Eiskunstläuferin und Fernsehmoderatorin Ingrid Turković-Wendl verheiratet.
Lange Zeit lehrte er am Salzburger Mozarteum. Von 1992 bis 2003 unterrichtete er als Professor an der Universität für Musik in Wien.[1]
CD-Einspielungen (Auswahl)
- W.A.Mozart, Fagottkonzert, Dirigent Nikolaus Harnoncourt, (teldec)
- Fagotto concertante, div. Fagottkonzerte (orfeo)
- United Sounds of Bassoon, div. Fagottquartette (Camerata)
- Vivaldi Fagottkonzerte, Dirigent Trevor Pinnock
- The Art of Milan Turkovic (Camerata)
- Das Fagott meisterhaft gespielt (Koch / Schwann)
Publikationen (Auswahl)
- 2003: Die seltsamsten Wiener der Welt: Nikolaus Harnoncourt und sein Concentus Musicus; 50 Jahre musikalische Entdeckungsreisen, gemeinsam mit Monika Mertl, Residenz-Verlag, Salzburg/Wien/Frankfurt am Main, ISBN 978-3-7017-1267-0
- 2005: Hast Du Töne! Ein musikalisches Tagebuch, Residenz-Verlag, St. Pölten/Salzburg 2005, ISBN 978-3-7017-1427-8
- 2007: Was Musiker tagsüber tun: Wissenswertes und Amüsantes aus der Welt der Musik, Kremayr & Scheriau, Wien/München/Zürich 2007, ISBN 978-3-218-00777-1
- 2012: Wiener Leben. Wien erleben, mit Fotos von Ulla Schulz, Kremayr & Scheriau, Wien 2012, ISBN 978-3-218-00847-1
- 2019: Lebensklänge: eine Erinnerung, Ibera/European University Press, Wien 2019, ISBN 978-3-85052-383-7
- 2022: Pausentöne, Verlag Der Apfel, Wien 2022, ISBN 978-3-85450-149-7
Auszeichnungen
- 2001: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse[2]
- 2010: Echo Klassik in der Kategorie Klassik ohne Grenzen
- 2016: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
Literatur
- Uwe Harten: Milan Turković. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
Weblinks
- Milan Turković im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Literatur von und über Milan Turković im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website
Einzelnachweise
- ↑ Hast du Töne: Ein musikalisches Tagebuch (Memento des vom 27. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Liste der Träger des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich. Abgerufen am 31. August 2015.
Personendaten | |
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NAME | Turković, Milan |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Fagottist |
GEBURTSDATUM | 14. September 1939 |
GEBURTSORT | Zagreb, Königreich Jugoslawien |