Mil Mi-4
Mil Mi-4 | |
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Mi-4 der NVA im Luftwaffenmuseum Berlin-Gatow | |
Typ | Mittlerer Transporthubschrauber |
Entwurfsland | |
Hersteller | Mil |
Erstflug | Mai 1952 |
Indienststellung | 1953 |
Produktionszeit |
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Stückzahl |
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Die Mil Mi-4 (russisch Миль Ми-4, NATO-Codename: Hound) ist ein in der UdSSR von Mil entwickelter und gefertigter mittlerer Transporthubschrauber.
Geschichte
Im September 1951 beschloss die sowjetische Regierung, den Hubschrauberbau zu forcieren. Als Ergebnis hierzu entstanden die Jakowlew Jak-24 und die Mil Mi-4. Die Konstruktion der Mi-4 begann bereits im Oktober 1951, dabei lehnte sich Mil in der Auslegung sicherlich auch an die amerikanische Sikorsky S-55 an, ohne diese jedoch zu kopieren. Die Mi-4 ist eine eigenständige Konstruktion. Der Erstflug des noch mit einem 735,5 kW (1000 PS) starken Schwezow-ASch-62-IR-Sternmotor ausgerüsteten Prototyps fand im Mai 1952 statt. Für die Serienversionen wurde jedoch ein 1694 PS starker Schwezow-ASch-82W-Sternmotor verwendet, mit dem die Mi-4 die S-55 leistungsmäßig übertraf.
In der Öffentlichkeit wurde die Mi-4 erstmals bei der Flugschau in Tuschino 1953 vorgeführt. Damals erhielt sie den NATO-Code Type 36, mit der Einführung der Codenamen ab 1955 wurde sie jedoch als „Hound“ bezeichnet. Hergestellt wurde die Mi-4 in einem Werk in Kasan.
Varianten
Die Produktion belief sich auf etwa 3500 von 1953 bis 1969 in der Sowjetunion gebauten Mi-4 plus einer Lizenzfertigung von 545 in China von 1958/59 bis 1980 gebauten Z-5.
- Mi-4A „Hound-A“: Sturmtruppentransporthubschrauber
- Mi-4AW „Hound-A“: bewaffneter Sturmtruppentransporthubschrauber
- Mi-4BT „Hound-B“: Minensuchvariante mit Skiern
- Mi-4GF „Hound-A“: demilitarisierte zivile Passagierversion
- Mi-4L (Ljukes): zivile VIP-Variante mit sechs Sitzen
- Mi-4M „Hound-C“: bewaffneter Angriffshubschrauber mit MG in Kinnturm, auch als Mi-4WM bezeichnet.
- Mi-4ME „Hound-C“: bewaffnete Exportvariante des Angriffshubschraubers Mi-4M
- Mi-4MA „Hound-B“: ASW-(Anti-U-Boot)-Variante mit topfförmigem Radom unter dem Bug und absenkbarem MAD unter dem Rumpfheck.
- Mi-4MR „Hound-C“: verbesserter Angriffshubschrauber
- Mi-4MT „Hound-B“: U-Boot-Jäger-Variante der Mi-4M, mit Torpedo ausgerüstet
- Mi-4MU „Hound-C“: verbesserter Angriffshubschrauber
- Mi-4P „Hound-A“: zivile Passagierversion für bis zu 16 Passagiere, rechteckige Fenster.
- Mi-4PL „Hound-B“: U-Boot-Jäger-Variante
- Mi-4PS „Hound-A“: Such- und Rettungshubschrauber-Variante
- Mi-4SchCh „Hound-A“: zivile Polarvariante der Mi-4FW als Lastenhubschrauber der sowjetischen Arktis- und Antarktis-Forschungsstationen
- Mi-4S (Salon): zivile VIP-Variante mit zehn Sitzen
- Mi-4SCh „Hound-A“: agrikultureller Sprühhubschrauber für die Landwirtschaft mit einem Chemikalienbehälter in der Kabine
- Mi-4T „Hound-A“: Basis-Truppentransportvariante mit runden Fenstern
- Mi-4WL „Hound-A“: Feuerbekämpfungs-Variante
- Mi-4WM „Hound-B“: U-Boot-Jäger-Variante WM-12
- Mi-4WP „Hound-A“: zivile Passagierversion
- Harbin Z-5: chinesischer Lizenznachbau
Einsatzländer
- Deutsche Demokratische Republik (vor allem die NVA von Juli 1957 bis 1980 mit rund 48 Exemplaren; weitere sieben flogen bei der Lufthansa der DDR, der späteren Interflug, für Kranflüge)
- Finnland
- Indien
- Indonesien
- Irak
- Jemen
- Jugoslawien
- Kambodscha
- Kuba
- Nepal
- Nordkorea
- Polen
- Rumänien
- Sowjetunion
- Syrien
- Tschechoslowakei
- Ungarn
- Vereinigte Arabische Republik
- Vietnam
- Volksrepublik China
Bewaffnung
Fest installierte Rohrbewaffnung im Bug
- 1 × 12,7-mm-Maschinengewehr Afanasjew A-12,7 (TBK-481M), beschränkt beweglich in einer NUW-1-Lafette in der Bugspitze eingebaut mit 200 Schuss Munition
Waffenzuladung von 1000 kg an vier bis sechs Außenlaststationen
- 4 × Kolomna 9M14 „Maljutka“ (AT-3 „Sagger“) – funkferngesteuerter (SACLOS) Panzerabwehr-Lenkflugkörper
Ungelenkte Luft-Boden-Raketen
- 4–6 × UB-16-57U-Raketen-Startbehälter (16 ungelenkte Luft-Boden-Raketen S-5, Kaliber 57 mm)
Freifallende Bomben
- 4 × FAB-250 (250-kg-Freifallbombe)
- 6 × FAB-100 (100-kg-Freifallbombe)
Technische Daten
Kenngröße | Daten |
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Typ | Transporthubschrauber |
Gewicht | leer 5400 kg normal 7150 kg maximal 7600 kg (Mi-4 P 7800 kg) |
Rumpflänge | 16,79 m |
Hauptrotordurchmesser | 21,00 m |
Länge bei laufenden Rotoren | 25,02 m |
Höhe | 4,4 m |
Kraftstoffvorrat | 1000 l |
Geschwindigkeit | max. 185 km/h |
Reisegeschwindigkeit | 160 km/h |
Reichweite | max. 425 km |
Reichweite mit max. Zuladung | 200 km |
Überführungsreichweite | 410 km |
Dienstgipfelhöhe | 4000–4200 m |
Schwebeflughöhe | max. 1700 m |
Steigzeit auf 3600 m | 16 min |
Triebwerk | ein 14-Zylinder-Doppelsternmotor Schwezow ASch-82W |
Startleistung | 1250 kW (1694 PS) |
Zuladung | bis zu 14 Soldaten oder 1200 kg Fracht |
Besatzung | 2 |
Bewaffnung | MG-Stand NUW-1 mit einem 12,7-mm-MG TKB 481 (A-12,7) und 200 Schuss |
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
this is the flag of the Soviet Union in 1936. It was later replaced by File:Flag of the Soviet Union (1955-1980).svg.
Die Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik, vom 1. Oktober 1959 bis 3. Oktober 1990
bendera Indonesia
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
Die Flagge von Nepal mit rechtem Rand (Seitenverhältnis 3:4)
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this is the flag of the Soviet Union in 1936. It was later replaced by File:Flag of the Soviet Union (1955-1980).svg.
(c) Sotka, CC BY-SA 3.0
Harbin Z-5, s/n 8919, im Luftfahrtmuseum Datang Shan nördlich von Beijing
Mil Mi-4
(c) Bundesarchiv, Bild 183-C0179-0012-005 / Spremberg, Joachim / CC-BY-SA 3.0
Hunderten von Berlinern bot sich am Morgen das 19.7.1964 ein nicht alltägliches Schauspiel. Ein Hubschrauber der Interflug vom Typ MI-4 landete fünf Minuten nach fünf in der Karl-Marx-Allee vor dem Kino "International". Nach einer kurzen "Lagebesprechung" stieg er wieder auf, um bei der komplizieren Montage eines Fassenlifts am Haus der Lehrer und der Wissenschaftler auf dem Alexanderplatz zu helfen. Gespannt verfolgen jung und alt, wie die einzelnen Teile des Lifts, an einem heruntergelassenen 20 Meter Stahl-Seil befestigt, von dem Hochhaus aufgenommen und auf das Dach in 54 Meter Höhe gehoben wurde.
Autor/Urheber: Juergen Schiffmann, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Mil Mi-4 der NVA (DDR) im Luftwaffenmuseum Berlin-Gatow
A 3-view line drawing of the Mil Mi-4 "Hound".