Mikaël Kingsbury

Mikaël Kingsbury
Mikaël Kingsbury 2015
NationKanada Kanada
Geburtstag24. Juli 1992 (31 Jahre)
GeburtsortSainte-Agathe-des-Monts, Kanada
Größe175 cm
Gewicht61 kg
Karriere
DisziplinMoguls, Dual Moguls
Statusaktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele1 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften8 × Goldmedaille3 × Silbermedaille2 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
SilberSotschi 2014Moguls
GoldPyeongchang 2018Moguls
SilberPeking 2022Moguls
 Freestyle-Skiing-Weltmeisterschaften
SilberDeer Valley 2011Dual Moguls
BronzeDeer Valley 2011Moguls
GoldVoss 2013Moguls
SilberVoss 2013Dual Moguls
GoldKreischberg 2015Dual Moguls
SilberKreischberg 2015Moguls
BronzeSierra Nevada 2017Moguls
GoldPark City 2019Moguls
GoldPark City 2019Dual Moguls
GoldAlmaty 2021Moguls
GoldAlmaty 2021Dual Moguls
GoldBakuriani 2023Moguls
GoldBakuriani 2023Dual Moguls
Platzierungen im Freestyle-Skiing-Weltcup
 Debüt im Weltcup8. Januar 2010
 Weltcupsiege78
 Gesamtweltcup1. (2011/12, 2012/13, 2013/14,
2014/15, 2015/16, 2016/17,
2017/18, 2018/19, 2019/20)
 Moguls-Weltcup1. (2011/12, 2012/13, 2013/14,
2014/15, 2015/16, 2016/17,
2017/18, 2018/19, 2019/20, 2021/22)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Moguls52174
 Dual Moguls26122
letzte Änderung: 8. März 2023

Mikaël Kingsbury (* 24. Juli 1992 in Sainte-Agathe-des-Monts, Québec) ist ein kanadischer Freestyle-Skier. Er ist auf die Buckelpisten-Disziplinen Moguls und Dual Moguls spezialisiert. In diesen Disziplinen ist er der erfolgreichste Athlet der Geschichte. Sowohl die Gesamtwertung des Freestyle-Skiing-Weltcups als auch die Moguls-Disziplinenwertung konnte er zwischen 2012 und 2020 neunmal in Folge für sich entscheiden. Hinzu kommen sechs Weltmeistertitel, fünf weitere WM-Medaillen sowie die Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen 2018 und die Silbermedaille 2014.

Biografie

Kingsbury wuchs in der Stadt Deux-Montagnes auf und beteiligte sich ab März 2005 an FIS-Wettbewerben. Ab Januar 2008 nahm er am Nor-Am Cup, der nordamerikanischen Kontinentalmeisterschaft, teil. Nachdem er zu Beginn des Jahres 2009 den ersten Podestplatz erzielt hatte, gelangen ihm in der Saison 2009/10 fünf Siege. Mit mehr als der doppelten Punktzahl des Zweitplatzierten entschied er die Moguls-Disziplinenwertung des Nor-Am Cups für sich.

Sein Debüt im Weltcup hatte Kingsbury am 8. Januar 2010 in Calgary, wo er 54. wurde. Die ersten Weltcuppunkte holte er am 12. März desselben Jahres mit dem 15. Platz in Åre. Nur einen Tag später konnte er sich als Vierter bereits mitten in der Weltspitze etablieren. Mit dem zweiten Platz in Ruka gelang ihm am 11. Dezember 2010 die erste Weltcup-Podestplatzierung. Der erste Sieg folgte neun Tage später in Beida Lake. Bei den Weltmeisterschaften 2011 gewann er die Silbermedaille im Dual Moguls und die Bronzemedaille im Moguls-Wettbewerb. Aufgrund dieser Erfolge erkor ihn die FIS zum Rookie of the Year.[1]

In der Saison 2011/12 dominierte Kingsbury die Konkurrenz fast nach Belieben. Er erzielte acht Weltcupsiege, davon sechs in Folge, womit er einen Rekord von Jeremy Bloom aus dem Jahr 2005 einstellte. Hinzu kamen vier zweite und ein dritter Platz. Bei jeder Teilnahme stand er auf dem Podest, wodurch er überlegen sowohl die Gesamtweltcupwertung als auch die Moguls-Disziplinenwertung für sich entschied. Mit insgesamt 13 Podestplätzen in einer Saison stellte er einen neuen Rekord auf.[2] Ähnlich dominant war Kingsbury in der Saison 2012/13 mit sechs Weltcupsiegen. Bei den Weltmeisterschaften 2013 in Voss gewann er die Moguls-Goldmedaille, hinzu kam die Dual-Moguls-Silbermedaille. Ebenso konnte er jeweils zum zweiten Mal die Weltcup-Gesamtwertung und die Moguls-Disziplinenwertung für sich entscheiden.

Kingsbury begann die Weltcupsaison 2013/14 mit drei Siegen hintereinander. Danach fiel er jedoch in der Disziplinenwertung etwas hinter Alexandre Bilodeau zurück. Auch bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi musste er sich ihm geschlagen geben und gewann die Silbermedaille. Gegen Ende der Saison konnte er sich wieder steigern und zwei weitere Siege feiern, womit er zum dritten Mal in Folge sowohl die Moguls-Disziplinenwertung als auch die Gesamtwertung für sich entschied. Beim zweitletzten Rennen der Saison, am 16. März 2014 in Ruka, realisierte er im Alter von nur 21 Jahren seinen 21. Weltcupsieg und übertraf damit die bisherige kanadische Bestmarke, die von Jean-Luc Brassard gehalten worden war.[3]

Zu Beginn der Saison 2014/15 gewann Kingsbury drei Weltcup-Wettbewerbe in Folge. Vor den Weltmeisterschaften 2015 galt er deshalb als haushoher Favorit: Etwas überraschend wurde er in Kreischberg im Moguls-Wettbewerb vom Franzosen Anthony Benna geschlagen und musste sich mit der Silbermedaille begnügen. Hingegen sicherte er sich im Dual-Moguls-Wettbewerb den Weltmeistertitel. Mit zwei weiteren Weltcupsiegen im Anschluss sicherte er sich überlegen die Disziplinenwertung und die Gesamtwertung. Auch in der Saison 2015/16 setzte Kingsbury seine Siegesserie fort. Sein Sieg im ersten Wettbewerb von Ruka am 12. Dezember 2015 war der insgesamt 29., womit er nun alleiniger Rekordhalter vor Edgar Grospiron war.[4] Mit vier weiteren Siegen stand er zum insgesamt fünften Mal als Gewinner des Gesamt- und Disziplinenweltcups fest.

In der Saison 2016/17 war Kingsbury wiederum fast nicht zu bezwingen. Bei neun von elf Weltcup-Wettbewerben stand er zuoberst auf dem Podest, womit er sich überlegen zum sechsten Mal den Gesamt- und Disziplinenweltcup sicherte. Hingegen verliefen die Weltmeisterschaften 2017 in der Sierra Nevada nicht nach Plan: Im Moguls-Wettbewerb wurde er Dritter, während er im Dual-Moguls-Wettbewerb lediglich den 13. Platz erzielte (sein mit Abstand schlechtestes Ergebnis der Saison). Im Winter 2017/18 war Kingsbury der Konkurrenz erneut überlegen. Mit sieben Weltcupsiegen und drei zweiten Plätzen sicherte er sich zum siebten Mal in Folge beide Wertungen. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang bestätigte er seine Favoritenrolle und gewann die Goldmedaille im Moguls-Wettbewerb.

Seinen dritten und vierten Weltmeistertitel, also je einen in beiden Disziplinen, holte er bei den Weltmeisterschaften 2019 in Park City, womit er zum erst zweiten Freestyle-Doppelweltmeister nach Trace Worthington 1995 wurde. Auch im Weltcup 2018/19 war er fast nicht zu schlagen: Mit sieben weiteren Siegen sicherte er sich zum achten Mal in Folge die Gesamt- und die Disziplinenwertung. Die Überlegenheit setzte sich auch im Weltcup 2019/20 mit sieben Siegen fort, was ihm in beiden Wertungen den jeweils neunten Sieg in Serie bescherte.

Ende November 2020 brach sich Kingsbury bei einem Trainingssturz im finnischen Ruka die Brustwirbel Th4 und Th5 und zog sich damit zum ersten Mal in seiner langen Karriere eine gröbere Verletzung zu.[5] Er musste mehrere Wochen pausieren und verpasste damit die Chance, den Rekord von zehn Gesamtweltcup-Triumphen in Folge der Schweizerin Conny Kissling einzustellen. Am 4. Februar 2021 gab er im Deer Valley sein Weltcup-Comeback und gewann auf Anhieb wieder beide Wettkämpfe. Bei den Weltmeisterschaften in Almaty wurde er seiner Favoritenrolle erneut gerecht und holte sich in beiden Moguls-Disziplinen die fünfte und sechste WM-Goldmedaille seiner Karriere. Die Moguls-Disziplinenwertung und den Freestyle-Gesamtweltcup musste er aufgrund seiner Zwangspause nach neun Siegen in Serie erstmals wieder abtreten.

Erfolge

Olympische Spiele

Weltmeisterschaften

Weltcupwertungen

SaisonGesamtMoguls
PlatzPunktePlatzPunkte
2009/1064.1222.116
2010/114.663.725
2011/121.911.1180
2012/131.781.940
2013/141.811.890
2014/151.851.761
2015/161.88,131.705
2016/171.92,731.1020
2017/181.94,001.940
2018/191.91,671.825
2019/201.94,001.940
2020/21--6.200
2021/22--1.1072

Weltcupsiege

Kingsbury beim Weltcupfinale 2015 in Megève

Kingsbury errang im Weltcup bisher 113 Podestplätze, davon 78 Siege:

Moguls:
Nr.DatumOrtLand
0121. Dezember 2010Beida LakeChina
0229. Januar 2011CalgaryKanada
0310. Dezember 2011RukaFinnland
0419. Januar 2012Lake PlacidUSA
0528. Januar 2012CalgaryKanada
062. Februar 2012Deer ValleyUSA
0712. Februar 2012Beida LakeChina
0818. Februar 2012Naeba Ski ResortJapan
0917. Januar 2013Lake PlacidUSA
1026. Januar 2013CalgaryKanada
1131. Januar 2013Deer ValleyUSA
1215. Februar 2013SotschiRussland
1323. Januar 2013InawashiroJapan
1415. Dezember 2013RukaFinnland
154. Januar 2014CalgaryKanada
169. Januar 2014Deer ValleyUSA
173. Januar 2015CalgaryKanada
189. Januar 2015Deer ValleyUSA
1929. Januar 2015Lake PlacidUSA
207. Februar 2015Val Saint-CômeKanada
2128. Februar 2015TakawakoJapan
2223. Januar 2016Val Saint-CômeKanada
2330. Januar 2016CalgaryKanada
2410. Dezember 2016RukaFinnland
2521. Januar 2017Val Saint-CômeKanada
262. Februar 2017Deer ValleyUSA
2711. Februar 2017Phoenix ParkSüdkorea
2818. Januar 2017TazawakoJapan
2925. Februar 2017ThaiwooChina
309. Dezember 2017RukaFinnland
3121. Dezember 2017ThaiwooChina
3222. Dezember 2017ThaiwooChina
336. Januar 2018CalgaryKanada
3410. Januar 2018Deer ValleyUSA
3511. Januar 2018Deer ValleyUSA
367. Dezember 2018RukaFinnland
3715. Dezember 2018ThaiwooChina
3812. Januar 2019CalgaryKanada
3926. Januar 2019Mont-TremblantKanada
4023. Februar 2019TakawakoJapan
417. Dezember 2019RukaFinnland
4226. Januar 2020Mont-TremblantKanada
431. Februar 2020CalgaryKanada
4422. Februar 2020TakawakoJapan
454. Februar 2021Deer ValleyUSA
464. Dezember 2021RukaFinnland
477. Januar 2022Mont-TremblantKanada
488. Januar 2022Mont-TremblantKanada
4913. Januar 2022Deer ValleyUSA
5018. März 2022MegèveFrankreich
513. Dezember 2022RukaFinnland
5227. Januar 2023Val Saint-CômeKanada
Dual Moguls:
Nr.DatumOrtLand
0120. Dezember 2011MéribelFrankreich
0214. Januar 2012Mont GabrielKanada
0315. Dezember 2012RukaFinnland
042. März 2014InawashiroJapan
0516. März 2014VossNorwegen
0610. Januar 2015Deer ValleyUSA
071. März 2015TazawakoJapan
0812. Dezember 2015RukaFinnland
0928. Februar 2016InawashiroJapan
105. März 2016MoskauRussland
114. Februar 2017Deer ValleyUSA
1219. Februar 2017TazawakoJapan
1326. Februar 2017ThaiwooChina
1418. März 2018MegèveFrankreich
1516. Dezember 2018ThaiwooChina
1624. Februar 2019TazawakoJapan
1715. Dezember 2019ThaiwooChina
188. Februar 2020Deer ValleyUSA
197. März 2020KrasnojarskRussland
205. Februar 2021Deer ValleyUSA
2112. Dezember 2021IdreSchweden
2218. Dezember 2021Alpe d'HuezFrankreich
2312. März 2022Chiesa in ValmalencoItalien
2419. März 2022MegèveFrankreich
2511. Dezember 2022IdreSchweden
264. Februar 2023Deer ValleyUSA

Nor-Am Cup

  • 7 Podestplätze, davon 5 Siege
  • Saison 2009/10: 1. Moguls-Disziplinenwertung

Weitere Erfolge

  • 1 Sieg im Europacup
  • 7 kanadische Meistertitel (Moguls 2015, 2016, 2017, 2018, 2019; Dual Moguls 2016, 2019)

Weblinks

Commons: Mikaël Kingsbury – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Callum Ng: Mikael Kingsbury has one thing left to do. CBC Sports, 8. Dezember 2016, abgerufen am 6. Januar 2018 (englisch).
  2. Canada takes four medals at mogul finals. Freestyle Canada, 18. März 2012, abgerufen am 6. Januar 2018 (englisch).
  3. Mikael Kingsbury breaks Canadian record for World Cup wins. CTV, 16. März 2014, abgerufen am 6. Januar 2018 (englisch).
  4. Canada’s Mikael Kingsbury takes over top spot in career wins at World Cup moguls. Toronto Star, 12. Dezember 2015, abgerufen am 6. Januar 2018 (englisch).
  5. Donna Spencer: Canadian moguls star Mikael Kingsbury out 4 to 6 weeks with back injury. The Canadian Press/CBC, 3. Dezember 2020, abgerufen am 28. März 2021 (englisch).

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