Mignovillard

Mignovillard
Mignovillard (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionBourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.)Jura (39)
ArrondissementLons-le-Saunier
KantonSaint-Laurent-en-Grandvaux
GemeindeverbandChampagnole Nozeroy Jura
Koordinaten46° 47′ N, 6° 8′ O
Höhe770–1189 m
Fläche53,82 km²
Einwohner864 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte16 Einw./km²
Postleitzahl39250
INSEE-Code

Mairie Mignovillard

Mignovillard ist eine französische Gemeinde im Département Jura in der Region Bourgogne-Franche-Comté.

Gliederung

Ortsteilehemaliger
INSEE-Code
Fläche
(km²)
Höhenlage
(m)
Einwohnerzahl
(2016)[1]
Dichte
(Einw. je km²)
Communailles-en-Montagne3916104,01770–88805213,0
Mignovillard (Verwaltungssitz)003933149,81799–118975215,1

Geographie

Mignovillard liegt auf 860 m, etwa 17 km ostnordöstlich der Stadt Champagnole (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich im Jura, auf einer ausgedehnten Hochfläche zwischen dem Val de Mièges und der Jurakette der Haute Joux.

Die Fläche des 53,82 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des französischen Juras. Der nördliche Teil des Gebietes wird von einer Hochfläche eingenommen, die durchschnittlich auf 860 m liegt. Sie weist nur sehr geringe Reliefunterschiede auf und ist hauptsächlich von Wies- und Weideland, im östlichen Teil überwiegend von Wald bedeckt. Im äußersten Westen sorgen die Bäche Ruisseau du Martinet und Ruisseau d’Essavilly für die Entwässerung zur Serpentine und damit zum Ain. Ansonsten besitzt das gesamte Hochplateau keine oberirdischen Fließgewässer, weil das Niederschlagswasser im verkarsteten Untergrund versickert. In einigen Mulden, welche durch Mergel- und Tonschichten abgedichtet sind, konnten sich Hochmoore und einzelne Moorweiher entwickeln.

Nach Südosten steigt das Hochplateau allmählich an. Das Gemeindeareal erstreckt sich über die ausgedehnte Waldung der Forêt de Mignovillard (1105 m) bis auf die nordöstlichen Ausläufer des Kettensystems der Haute Joux. Dieses unwegsame Waldgegend zeigt verschiedene Karstphänomene wie beispielsweise Dolinen, abflusslose Senken, Karrenfelder und Höhlen. Die höchsten Erhebungen werden auf dem Crêt Mathiez Sarrazin (1174 m) und nahe dem Gipfel des Turchet (bis 1189 m) erreicht.

Zu Mignovillard gehören neben dem eigentlichen Ort auch verschiedene Dörfer, Weiler und Einzelhöfe, nämlich:

  • Petit-Villard (881 m) auf dem Hochplateau östlich des Val de Mièges
  • Froidefontaine (852 m) auf dem Hochplateau östlich des Val de Mièges
  • Essavilly (860 m) auf dem Hochplateau nahe der Quelle des Ruisseau d’Essavilly
  • Les Granges-du-Sillet (915 m) in einer Mulde in der Forêt de Mignovillard

Nachbargemeinden von Mignovillard sind Communailles-en-Montagne und Bief-du-Fourg im Norden, Bonnevaux, Vaux-et-Chantegrue und Remoray-Boujeons im Osten, Rondefontaine, Les Pontets und Cerniébaud im Süden sowie La Latette, Longcochon und Molpré im Westen.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wird Mignovillard im 13. Jahrhundert. Im Mittelalter gehörte der Ort zur Herrschaft Nozeroy. Im Jahr 1639 wurde das Dorf von Truppen des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar gebrandschatzt. Zusammen mit der Franche-Comté gelangte Mignovillard mit dem Frieden von Nimwegen 1678 an Frankreich. Nachdem Mignovillard 1965 mit Petit-Villard fusioniert hatte, erhielt die neue Gemeinde den Namen Mignovillard-Petit-Villard. Seit der Eingemeindung von Essavilly und Froidefontaine im Jahr 1972 heißt die Großgemeinde wieder Mignovillard. Am 1. Januar 2016 wurde die Gemeinde Communailles-en-Montagne nach Mignovillard eingemeindet.

Am 9. Jänner 2019 wurden nahe dem Ort Teile eines vom Radar verschwundenen und vermutlich abgestürzten französischen Kampfflugzeugs Mirage 2000D entdeckt.[2]

Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche von Mignovillard wurde im 16. Jahrhundert im Stil der Spätgotik erbaut. Umbauten des Schiffs erfolgten im 18. Jahrhundert. Zur Ausstattung gehören Holzschnitzereien und Statuen aus dem 15. Jahrhundert.

Ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert stammt die Kirche von Froidefontaine, die im 17. Jahrhundert umgestaltet wurde. Das steinerne Wegkreuz von Froidefontaine wurde im 15. Jahrhundert errichtet.

Bei Essavilly steht eine Kapelle aus dem 18. Jahrhundert, während die Kapelle von Petit-Villard aus dem 16. Jahrhundert stammt.

Bevölkerung

Mit 864 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) gehört Mignovillard zu den kleinen Gemeinden des Département Jura. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte, wurden seit Beginn der 1980er Jahre nur noch geringe Schwankungen verzeichnet.

Bevölkerungsentwicklung

GemeindeEinwohnerzahlen (Census)
19621968197519821990199920062008201120132016
Communailles-en-Montagne005745394038425247424852
Mignovillard511529715662654649640611619743752
Mignovillard568574754702692691692658661791804
Quelle: Cassini und INSEE

Die (Gesamt-)Einwohnerzahlen der Gemeinde Mignovillard wurden durch Addition der bis Ende 2015 selbständige Gemeinde Communailles-en-Montagne ermittelt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Mignovillard war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft, insbesondere Milchwirtschaft und Viehzucht, sowie durch die Forstwirtschaft geprägtes Dorf. Daneben gibt es heute einige Betriebe des Kleingewerbes, darunter eine Sägerei und ein Unternehmen, das Uhrenzubehörteile herstellt. Einige Erwerbstätige sind auch Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung ihrer Arbeit nachgehen.

Im Winter profitiert Mignovillard vom Tourismus, wenn auf dem Hochplateau Skilanglauf betrieben werden kann.

Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen an einer Departementsstraße, die von Nozeroy nach Bonnevaux führt. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Bief-du-Fourg, Fraroz und Mouthe.

Weblinks

Commons: Mignovillard – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen rückwirkend zum 1. Januar 2016
  2. F: Trümmer von verschwundenem Kampfflugzeug entdeckt orf.at, 9. Jänner 2019, abgerufen 9. Jänner 2019.

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