Michel Haguenauer

Michel Haguenauer (* 22. Januar 1916 in Paris; † 25. August 2000) war ein französischer Tischtennisspieler. Er wurde 1948 Vizeweltmeister mit der Mannschaft und 1954 im Doppel.

Haguenauer gewann bei den nationalen französischen Meisterschaften insgesamt 22 Titel, achtmal im Einzel (1933–1938, 1949, 1950), neunmal im Doppel und fünfmal im Mixed. 1960 wurde er mit RC France französischer Mannschaftsmeister.[1] Zwischen 1933 und 1959 nahm er 17 mal an Weltmeisterschaften teil. Am erfolgreichsten waren der Silbermedaillengewinn 1948 mit der französischen Mannschaft sowie 1954 im Doppel mit Victor Barna. Bereits 1939 hatte er zusammen mit Raoul Bedoc das Doppelhalbfinale erreicht. Insgesamt wurde Haguenauer etwa 200 mal für die Nationalmannschaft nominiert.

Aufsehen erregte Haguenauer bei der WM 1936, als er im Mannschaftskampf gegen den Rumänen Vasile Goldberger-Marin im fünften Satz siebeneinhalb Stunden lang spielte. Schließlich wurde das Spiel beim Stand von 5:3 für Goldberger abgebrochen und durch Münzwurf zugunsten des Rumänen entschieden.[2][3] Wegen dieses Mammutmatches sowie der Begegnung Aloizy Ehrlich gegen Farkas Paneth (siehe Aloizy Ehrlich#Legendärer Ballwechsel) wurde 1937 das Zeitspiel eingeführt.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde Haguenauer von der Gestapo festgenommen und im Gefängnis Fort Montluc in Lyon eingesperrt.

1971 wurde ihm das Ritterkreuz zum Nationalen Verdienstorden Frankreichs verliehen.[4]

Turnierergebnisse

[5]

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
FRA Weltmeisterschaft 1959 Dortmund FRG  letzte 128 letzte 128 keine Teiln.  
FRA Weltmeisterschaft 1955 Utrecht NED  letzte 128 letzte 128 keine Teiln. 
FRA Weltmeisterschaft 1954 Wembley ENG  letzte 32 Silber keine Teiln. 
FRA Weltmeisterschaft 1953 Bukarest ROU  letzte 128 letzte 64 keine Teiln. 3
FRA Weltmeisterschaft 1952 Bombay IND  letzte 32 letzte 16 Viertelfinale 
FRA Weltmeisterschaft 1951 Wien AUT  Viertelfinale letzte 64 letzte 32 
FRA Weltmeisterschaft 1950 Budapest HUN  Viertelfinale letzte 16 keine Teiln. 3
FRA Weltmeisterschaft 1949 Stockholm SWE  letzte 64 Viertelfinale letzte 32 
FRA Weltmeisterschaft 1948 Wembley ENG  letzte 64 letzte 32 letzte 32 2
FRA Weltmeisterschaft 1947 Paris FRA  Viertelfinale letzte 64 letzte 32 3
FRA Weltmeisterschaft 1939 Kairo EGY  Viertelfinale Halbfinale Scratched 
FRA Weltmeisterschaft 1938 Wembley ENG  letzte 64 letzte 32 letzte 32 
FRA Weltmeisterschaft 1937 Baden AUT  letzte 64 letzte 16 letzte 32 
FRA Weltmeisterschaft 1936 Prag TCH  letzte 32 Viertelfinale letzte 64 3
FRA Weltmeisterschaft 1935 Wembley ENG  letzte 32 letzte 16 letzte 16 
FRA Weltmeisterschaft 1934 Paris FRA  letzte 64 keine Teiln. keine Teiln. 
FRA Weltmeisterschaft 1933 Baden AUT  letzte 64 Scratched? keine Teiln. 

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift DTS, 1960/16 Ausgabe West Seite 7
  2. 10. Weltmeisterschaften - Prag 1936 - VOM TECHNIK- ZUM MARATHONSPIEL (abgerufen am 29. März 20191)
  3. The Table Tennis Collector 7, Februar 1995 (abgerufen am 29. März 20191)
  4. Zeitschrift DTS, 1971/4 Seite 7
  5. ITTF-Datenbank (abgerufen am 29. März 20191)

Literatur

  • Zdenko Uzorinac: ITTF 1926–2001 – Table Tennis legends, ISBN 2-940312-00-1, Seite 65–67; The Wise MechliThe Marathon Match