Michail Andrejewitsch Glusski

Michail Andrejewitsch Glusski (russisch Михаил Андреевич Глузский; * 21. November 1918 in Kiew, Ukrainischer Staat; † 15. Juni 2001 in Moskau)[1] war ein sowjetischer und russischer Schauspieler, Volkskünstler der UdSSR und Preisträger des Nika Filmpreises.

Leben

Herkunft und Familie

Sein Vater, Andrei Michailowitsch Gmyrjow, stammt aus einer Bauernfamilie, wurde jedoch Dichter und Journalist. Mitte des Jahres 1917 zog er vom damaligen Petrograd (heute Sankt Petersburg) nach Kiew, wo er ein Haus errichtete. Glusskis Mutter hieß Jefrossinja Kondratjewna Glusskina. Die Ehegattin Jekaterina Pawlowna Peregudowa war Absolventin und Leiterin der Staatlichen Instituts für Theaterkunst und dienstälteste wissenschaftliche Mitarbeiterin im staatlichen Institut für Kunstwissenschaft (ehm. Institut für Kunstgeschichte). Sie haben zwei Kinder – Andrei und Marija – sowie die Enkel Alexander, Michail, Xenija und Jelisaweta.

Werdegang

Michail Glusski beendete Schauspielschule 1940 in den Studios von „Mosfilm“. Er diente danach in der Sowjetischen Armee und nahm am Zweiten Weltkrieg teil. Er spielte in etwa hundert Kinofilmen mit, wie z. B. „Mädchen mit Charakter“ (Девушка с характером) oder „Stiller Don“ (Тихий Дон). Außerdem arbeitete er aktiv in Funk und Fernsehen. Mit seiner Stimme synchronisierte er in ausländischen Filmen Schauspieler, wie Louis de Funès und Eduardo De Filippo. Von 1946 bis 1995 war Gluski Film- und Theaterschauspieler. Seit 1994 gab er Theateraufführungen in der „Schule des modernen Stückes“ (Школа современной пьесы).

Glusski war Sekretär des „Bündnisses der Filmmänner der UdSSR“, leitete die Kommission der Veteranen dieses Bündnisses sowie die „Moskauer städtische Kommission der kulturellen Patenschaft über den Streitkräften der UdSSR“. Seine letzte öffentliche Arbeit war die Führung der Kommission der Kinoveteranen.

Er hatte eine Professur am Gerassimow-Institut für Kinematographie. Von 1987 bis 1998 leitete er zwei Lehrgänge der schauspielerischen Abteilung des Instituts und erstellte zwei Kurse.

Filmografie (Auswahl)

  • 1939: Ein Mädchen mit Charakter (Девушка с характером)
  • 1949: Der wahre Mensch (Повесть о настоящем человеке)
  • 1955: Das Geheimnis zweier Ozeane (Тайна двух океанов)
  • 1955: Die Grille (Попрыгунья)
  • 1956: Das Schicksal des Trommlers (Судьба барабанщика)
  • 1957: Deckname Schwalbe (Ласточка)
  • 1957: Der stille Don (Teil 1) (Тихий Дон)
  • 1957: Der stille Don (Teil 2) (Тихий Дон)
  • 1958: Der letzte Zoll (Последний дюйм)
  • 1964: Die Lebenden und die Toten (Живые и мёртвые)
  • 1965: Junge Jahre (Где ты теперь, Максим?)
  • 1966: Wie heißen Sie jetzt? (Как вас теперь называть?)
  • 1967: Entführung im Kaukasus (Кавказская пленница, или Новые приключения Шурика)
  • 1967: Ich war neunzehn
  • 1968: Im Feuer ist keine Furt (В огне брода нет)
  • 1973: Die Brigade (Товарищ бригада)
  • 1973: Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow
  • 1977: Das letzte Opfer (Последняя жертва)
  • 1977: Wie der dumme Iwanuschka das Wunder suchte (Как Иванушка-дурачок за чудом ходил)
  • 1978: Die Zar Peter seinen Mohren verheiratete (Сказ про то, как царь Пётр арапа женил)
  • 1980: Viel Erfolg in der Taiga (Желаю успеха)
  • 1980: Goldsucher in der Arktis (Территория)
  • 1982: Die Stimme (Голос)
  • 1984: Der Lehrling des Medicus (Ученик лекаря)
  • 1985: Die Liebe des Wikingers (И на камнях растут деревья)
  • 1987: Ohne Sonne (Без солнца)
  • 1987: Agatha Christie: Das letzte Weekend (Десять негритят)
  • 1990: Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein
  • 1994: Das Horn (TV)

Auszeichnungen

  • 1973: „Staatlicher Preis der RSFSR“ (Государственная премия РСФСР) für die Rolle im Film „Der Soldat von der Front“ (Пришёл солдат с фронта)
  • 1975: Silberne Medaille des Kinostudios Dowschenko für „Die Flamme“ (Пламя)
  • 1983: Er wurde mit der Bezeichnung „Volkskünstler der UdSSR“ ausgezeichnet.
  • 1989: Orden des Roten Banners der Arbeit (Орден Трудового Красного Знамени)
  • 1997: Nika für den Film „Ein Mann für eine junge Frau“ (Мужчина для молодой женщины)
  • 1998: Preis der Geschäftskreise Кумир für den großen Beitrag an die Filmkunst
  • 1998: „Orden für die Verdienste vor dem Vaterland“ III Stufe (За заслуги перед Отечеством)
  • 1999: Nika für „Ehre und Würde“

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mikhail Andreyevich Gluzskiy (1918–2001). In: Find a grave. Abgerufen am 13. Juni 2022.