Michael Simons

Michael Simons, bis 1846 Michael (Simon) Koppel[1] (* 20. Oktober 1817 in Hohenlimburg; † 8. Juni 1895 in Düsseldorf), war ein deutscher Kaufmann, Unternehmer, Privatbankier und Mäzen.

Leben

Simons, Sohn von Simon († 26. September 1855) und Julie Michaela Simons, geb. Wolf († 9. April 1861), kam über Essen in die Düsseldorfer Bankfirma Gebrüder Wolf. Später lebte er eine Zeit im englischen Manchester. Am 19. Oktober 1842 heiratete er Henriette (Lea Hitzel) Wolf (1818–1885).[2] Ein Vermögen erwarb er – zusammen mit seinem Bruder Koppel Simons (1810–1889)[3] – Mitte des 19. Jahrhunderts im Steinkohlenbergbau, unter anderem als Aktionär der Zeche Vereinigte Maria Anna Steinbank in Höntrop (The Maria Anna & Steinbank Coal & Coke Company Ltd.),[4] als Besitzer der Britannia-Hütte in Gronau (Bergisch Gladbach) und als Direktor der Zeche Bonifacius in Essen-Kray.[5] Zusammen mit Moritz Leiffmann war Simons außerdem Kommanditist des Bankhauses Bernhard Simons & Cie. (später B. Simons & Co.), das am 13. Oktober 1881 in Düsseldorf gegründet worden war und in der Blumenstraße 19 seinen Firmensitz hatte.[6]

Simons spielte innerhalb der Düsseldorfer Synagogengemeinde eine bedeutende Rolle.[7] Seine Frau Henriette fungierte als Vorsitzende des Jüdischen Frauenvereins. In Düsseldorf-Bilk ist nach ihr die Henriettenstraße benannt.[8] Michael Simons wurde durch Benennung des Michaelplatzes, der ebenfalls in Bilk liegt, geehrt. Das entsprechende Grundstück von 12.000 m² hatte Simons 1890 der Stadt Düsseldorf geschenkt. Nach seinem Tod wurde am 10. Juni 1895 von seinen Erben die Michael- und Henriette-Simons-Stiftung errichtet, deren jährliche Zinseinnahmen bedürftigen Düsseldorfern zugutekamen, die aufgrund von Krankheit oder Verlust von Erwerbsfähigkeit ihre Existenz nicht mehr sichern konnten.[9]

Literatur

  • Max Kruk: Bankiers in ihrer Zeit. Die Männer von B. Simons & Co. Schriftenreihe des Instituts für bankhistorische Forschung, Band 13, Fritz Knapp Verlag, Frankfurt 1989, ISBN 978-3-78190-417-0

Einzelnachweise

  1. Name adoption list of the department Düsseldorf, 1846., Webseite im Portal a-h-b.de, abgerufen am 3. Mai 2015
  2. Joseph A. Kruse: Heine-Zeit. Verlag J. B. Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 978-3-47601-529-7, S. 21
  3. Walter Gantenberg, Rolf Köhling, Wilhelm Spieker: Kohle und Stahl bestimmten ihr Leben. Der Bergbau im Wattenscheider Süden. Ein Beitrag zur frühindustriellen Entwicklung des Ruhrgebiets. Klartext Verlag, Essen 2000, ISBN 978-3-88474-281-5, S. 81–83
  4. Henry D. Barton: Analytical Digest of Cases Published in The Law Journal Reports. Band 30, Teil 1, London 1861, S. 286 (Google Books)
  5. Hans Seeling: Die Eisenhütten in Heerdt und Mülheim am Rhein. Schriften zur rheinisch-westfälischen Wirtschaftsgeschichte, Band 24, Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln, Köln 1972, S. 106
  6. Gewerberegister III 16447 – Vgl. Zur Geschichte des Bankhauses Simons Düsseldorf (Memento vom 29. August 2016 im Internet Archive), Website im Portal porto-club.de, abgerufen am 3. Mai 2015
  7. Falk Wiesemann: Steiler Aufstieg ins Großbürgertum. Die Villa Leiffmann in Düsseldorf. In: Kalomynos, 3. Jahrgang (2000), Extrablatt, Beiträge zur deutsch-jüdischen Geschichte aus dem Salomon Ludwig Steinheim-Institut, Duisburg 2000, S. 23 (PDF)
  8. Benno Reicher: Jüdische Geschichte und Kultur in NRW. Ein Handbuch. Klartext Verlag, Essen 1993, ISBN 978-3-88474-350-8, S. 95
  9. Eva Oberdörster: Frauengeschichte in Düsseldorfer Straßennamen: Henriette Simons, Namensgeberin für eine Stiftung der Armenfürsorge, Webseite im Portal phil-fak.uni-duesseldorf.de, abgerufen am 3. Mai 2015