Michael Neumayer

Michael Neumayer
Michael Neumayer am Engelberg 2014

Michael Neumayer am Engelberg 2014

NationDeutschland Deutschland
Geburtstag15. Januar 1979 (44 Jahre)
GeburtsortBad ReichenhallDeutschland
Größe180 cm
BerufSteuerfachangestellter
Karriere
VereinSK Berchtesgaden
SC Oberstdorf[1]
Pers. Bestweite231,0 m (Vikersund 2013)
Statuszurückgetreten
Karriereende2016
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen0 × Goldmedaille2 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
SFWM-Medaillen0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen7 × Goldmedaille4 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber2010 VancouverMannschaft
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Silber2005 OberstdorfMannschaft
Normalschanze
Bronze2011 OsloMannschaft
Normalschanze
Silber2013 Val di FiemmeMannschaft
Großschanze
 Skiflug-Weltmeisterschaften
Bronze2006 Bad MitterndorfMannschaft
 Deutsche Meisterschaften
Gold2002 WinterbergMannschaft
Silber2004 OberstdorfEinzel
Gold2004 OberstdorfMannschaft
Bronze2005 HinterzartenEinzel
Gold2005 HinterzartenMannschaft
Gold2006 OberhofMannschaft
Silber2009 Garmisch-PartenkirchenEinzel
Silber2010 OberhofEinzel
Gold2010 OberhofMannschaft
Gold2011 OberhofMannschaft
GoldOberstdorf 2013Mannschaft
Silber2014 HinterzartenMannschaft
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup29. Dezember 2000
 Weltcupsiege (Team)04  (Details)
 Gesamtweltcup09. (2012/13)
 Skiflug-Weltcup07. (2012/13)
 Vierschanzentournee03. (2007/08)
 Nordic Tournament12. (2008)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einzelspringen002
 Skifliegen010
 Teamspringen424
Skisprung-Grand-Prix
 Grand-Prix-Siege (Einzel)01  (Details)
 Grand-Prix-Siege (Team)02  (Details)
 Gesamtwertung Grand Prix08. (2004)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einzelspringen111
 Teamspringen133
 Mixed-Teamspringen100
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 COC-Siege (Einzel)03  (Details)
 COC-Siege (Team)01  (Details)
 Gesamtwertung COC01. (2001/02)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einzelspringen3105
 Teamspringen110
 

Michael Neumayer (* 15. Januar 1979 in Bad Reichenhall) ist ein ehemaliger deutscher Skispringer. Er gewann bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver sowie bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften in Oberstdorf 2005 und in Val di Fiemme 2013 mit der deutschen Mannschaft jeweils die Silbermedaille im Mannschaftswettbewerb.

Werdegang

Michael Neumayer stammt aus Bad Reichenhall, wo er beim SK Bad Reichenhall im Bereich Ski Alpin seine ersten Erfahrungen im Wintersport sammelte. Erst im Alter von 13 Jahren besuchte er mit seiner Mutter die Sprungschanzen am Kälberstein im wenige Kilometer entfernten Berchtesgaden, um Skispringen „mal auszuprobieren“.[1] Nach eigenen Angaben war damals „Talent [...] keines erkennbar“,[1] trotzdem wechselte er in der Folge zum Skispringen zum SK Berchtesgaden und an die CJD Christophorusschulen Berchtesgaden.

Nach dem Schulabschluss arbeitete er als Steuerfachangestellter in der väterlichen Steuerkanzlei, bevor er 2004 ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Kempten begann. Auch um Sport und Studium besser vereinbaren zu können, zog Neumayer in den Oberstdorfer Ortsteil Schöllang. Die Nähe zu Oberstdorf bietet ihm gute Trainingsbedingungen ohne lange Fahrtzeiten. Seine bisher größten sportlichen Erfolge sind die Silbermedaillen im Mannschaftsspringen von der Normalschanze bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2005 in Oberstdorf sowie 2013 im Val di Fiemme.

An seinem 27. Geburtstag gewann er überraschend mit seinen Mannschaftskameraden (Alexander Herr, Michael Uhrmann und Georg Späth) bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2006 in Bad Mitterndorf (Kulm) die Team-Bronze-Medaille.

Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin war er mit Platz elf zweitbester Deutscher von der Normalschanze. Bei einer bloßen Addition der Weiten aus den beiden Durchgängen hätte Neumayer den ersten Platz belegt. Neumayers Trainer Peter Rohwein erklärte hierzu: Allein nach Metern wäre Michael Neumayer Olympiasieger geworden. Also haben wir nicht alles falsch gemacht. Aber Landung und Ästhetik entsprachen nicht dem, was die Punktrichter gerne sehen.

In die Saison 2006/07 startete er mit einem vielversprechenden fünften Platz beim Auftaktspringen in Kuusamo, zog sich dann aber vor dem zweiten Springen in Lillehammer einen Kreuzbandriss zu, weshalb er für die gesamte Saison ausfiel. Neun Monate später gab er beim Sommer Grand Prix in Zakopane sein Comeback und konnte auf Anhieb den ersten Durchgang für sich entscheiden und in der Gesamtwertung den sechsten Platz erringen.

Beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee 2007/08 in Garmisch-Partenkirchen landete er mit dem dritten Rang erstmals im Rahmen eines Weltcupspringens auf dem Podium. In der Gesamtwertung der Tournee erreichte er ebenfalls den dritten Platz. Gut zwei Jahre später ersprang er am 6. Februar 2010 beim Springen auf der Mühlenkopfschanze in Willingen im Rahmen der FIS-Team-Tour 2010 zum zweiten Mal in seiner Karriere den Bronzerang bei einem Weltcupspringen. Am Folgetag gewann er mit der deutschen Mannschaft, zu der außer ihm auch noch Pascal Bodmer, Martin Schmitt und Michael Uhrmann gehörten, das Team-Springen auf derselben Schanze.

Für diesen Erfolg wurde er von Bundespräsident Köhler mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[2]

Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver erreichte er im Springen von der Normalschanze den 16.[3] und von der Großschanze den 6. Platz.[4] Im Olympischen Teamspringen gewann Neumayer zusammen mit Andreas Wank, Martin Schmitt und Michael Uhrmann Silber.[5]

Am 27. Februar 2011 errang Michael Neumayer bei der Nordischen Ski-WM in Oslo zusammen mit Martin Schmitt, Michael Uhrmann und Severin Freund die Bronzemedaille im Teamwettbewerb auf der Normalschanze. Knapp zwei Jahre später verbesserte er beim Skifliegen auf den Vikersundbakken in Vikersund am 27. Januar 2013 den deutschen Rekord um einen Meter auf 231 Metern. Bei diesem Wettbewerb erreichte er mit Platz zwei seine bisher beste Weltcupplatzierung.[6]

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2013 in Val di Fiemme gewann er mit seinen Teamkollegen Andreas Wank, Severin Freund und Richard Freitag hinter Österreich die Silbermedaille im Mannschaftswettbewerb von der Großschanze, nachdem dem norwegischen Team nachträglich für eine Fehlberechnung des Anlaufes die Silbermedaille aberkannt wurde. Der Vorsprung vor den nun drittplatzierten Polen betrug nur 0,8 Punkte.[7]

In der Weltcup-Saison 2014/15 erreichte Neumayer als viertbester Deutscher den 13. Platz bei der 63. Vierschanzentournee. Zwei Wochen später gewann er gemeinsam mit Marinus Kraus, Richard Freitag und Severin Freund in Zakopane seinen vierten und letzten Weltcup-Sieg mit dem Team.

Am 16. März 2016 gab Neumayer das Ende seiner Karriere bekannt.[8]

Seit dem Winter 2018/19 arbeitet er für die FIS als Koordinator des Continental Cups in der Nordischen Kombination.[9]

Privates

Neumayer lebt heute mit seiner Frau, einer Tochter und einem Sohn in Fischen im Allgäu und arbeitet als Steuerfachangestellter.[1]

Erfolge

Weltcupsiege im Team

Nr.DatumOrtTyp
1.7. Februar 2010Deutschland WillingenGroßschanze
2.30. November 2012Finnland KuusamoGroßschanze
3.9. März 2013Finnland LahtiGroßschanze
4.17. Januar 2015Polen ZakopaneGroßschanze

Grand-Prix-Siege im Einzel

Nr.DatumOrtTyp
1.28. August 2015Japan HakubaGroßschanze

Grand-Prix-Siege im Team

Nr.DatumOrtTyp
1.6. August 2005Deutschland HinterzartenNormalschanze

Continental-Cup-Siege im Einzel

Nr.DatumOrtTyp
1.12. Januar 2002Osterreich BischofshofenGroßschanze
2.16. März 2002Norwegen VikersundNormalschanze
3.31. Juli 2005Deutschland OberstdorfGroßschanze

Continental-Cup-Siege im Team

Nr.DatumOrtTyp
1.30. September 2001Deutschland OberhofGroßschanze

Statistik

Weltcup-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
2000/0181.001
2001/0252.039
2002/0338.092
2004/0522.259
2005/0624.205
2006/0750.045
2007/0816.507
2008/0919.353
2009/1020.285
2010/1122.306
2011/1221.236
2012/1309.678
2013/1427.281
2014/1521.347
2015/1652.024

Grand-Prix-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
200159.003
200230.032
200321.046
200408.192
200510.162
200635.072
200711.198
200809.227
200933.049
201028.071
201130.081
201216.127
201313.183
201421.102
201522.132

Weblinks

Commons: Michael Neumayer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Stefan Schimmel: 16 Jahre im Weltcup-Zirkus – Michael Neumayer erinnert sich gern an lange und untypische Skispringer-Karriere; Platz 3 bei Vierschanzentournee 2008 im Reichenhaller Tagblatt vom 30. April 2020, S. 13
  2. Olympioniken erhalten das Silberne Lorbeerblatt ... DOSB, 17. Mai 2010
  3. Resultat: Skispringen Olympische Spiele Vancouver (CAN) HS106 Herren. (Nicht mehr online verfügbar.) www.sports-reference.com, archiviert vom Original am 29. Oktober 2013; abgerufen am 10. März 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sports-reference.comVorlage:Cite web/temporär
  4. Resultat: Skispringen Olympische Spiele Vancouver (CAN) HS140 Herren. www.sports-reference.com, archiviert vom Original am 5. Februar 2011; abgerufen am 10. März 2013.Vorlage:Cite web/temporär
  5. spiegel.de vom 22. Februar 2010: Olympische Winterspiele – DSV-Quartett springt zu Silber
  6. „Weltmeister Robert Kranjec fliegt zum Sieg“ bei www.berkutschi.com, abgerufen am 28. Januar 2012.
  7. „Titel an das Team aus Österreich“ bei www.berkutschi.com, abgerufen am 2. März 2013.
  8. mpl: Skispringen: Michael Neumayer beendet Karriere. In: Focus Online. 16. März 2016, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  9. “It’s time to get started and to see what the season will bring!” In: fis-ski.com. FIS, 10. Dezember 2019, abgerufen am 11. Dezember 2019 (englisch).

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