Michael Hübner (Radsportler)

Michael Hübner
Michael Hübner (2005)
Michael Hübner (2005)
Zur Person
Vollständiger NameMichael Peter Hübner
Geburtsdatum8. April 1959
NationDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Deutschland Deutschland
DisziplinBahn (Kurzzeit)
Karriereende1997
Wichtigste Erfolge
UCI-Bahn-Weltmeisterschaften
1995 Regenbogentrikot - Teamsprint
1990, 1991, 1992 Regenbogentrikot - Keirin
1990, 1992 Regenbogentrikot - Sprint
1986 Regenbogentrikot - Sprint (Amateure)
Letzte Aktualisierung: 14. April 2021
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1989-0624-011 / CC-BY-SA 3.0
Hübner nach seinem Sieg im Sprint bei den DDR-Meisterschaften 1989 in Cottbus
Helm von Michael Hübner im Deutschen Sport & Olympiamuseum – zerbrochen bei einem Sturz 1995 in Leipzig
Deutscher Meister im Teamsprint 1996 (v. l. n. r.): Sören Lausberg, Michael Hübner und Jens Fiedler
(c) Nicola, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0
Hübner mit dem japanischen Sprint-Weltmeister Kōichi Nakano (2018)

Michael Peter Hübner (* 8. April 1959 in Karl-Marx-Stadt) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer. Mit sieben Weltmeistertiteln auf der Bahn ist er einer der erfolgreichsten deutschen Radsportler. Mit seinem WM-Sieg bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 1990 in Maebashi wurde er der einzige Profi-Weltmeister der DDR.

Sportliche Karriere

Hübner gehörte bis Anfang der 1990er Jahre dem Sportclub SC Karl-Marx-Stadt an und wurde lange Zeit von Siegfried Möckel (* 12. Juni 1950) trainiert. Dieser betreute ihn auch als Verbandstrainer der DDR weiter und führte ihn schließlich 1986 zu seinem ersten Weltmeistertitel im Sprint. Zum Sportclub kam er 1974 und gewann die Jugendmeisterschaften im Sprint und im 1000-Meter-Zeitfahren 1977.[1]

Eine Teilnahme an den Olympischen Spielen hingegen blieb Hübner während der gesamten Sportler-Laufbahn versagt, da er mit dem zweifachen Olympiasieger und vierfachen Weltmeister Lutz Heßlich einen schier übermächtigen Gegner im eigenen Land hatte. Dabei unterlag Hübner dem Cottbuser sowohl 1984 als auch 1988 bei den DDR-Meisterschaften, welche für die Vergabe des einzigen Startplatzes bei den anschließenden Olympischen Spielen ausschlaggebend waren. Zu den Olympischen Sommerspielen in Moskau reiste er zwar mit, war dort aber Ersatzmann für Lutz Heßlich. 1986 wurde er mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold ausgezeichnet.[2]

Nach der Wende 1990 wurde Hübner Profi und gewann auf Anhieb als solcher die Weltmeisterschaften im Sprint. Zudem holte er im gleichen Jahr den ersten von drei aufeinanderfolgenden Weltmeistertiteln im Keirin. 1995 wurde er zudem Weltmeister im Teamsprint.

Zu seinen vielen Erfolgen zählen auch die vier Siege beim heute nicht mehr ausgetragenen Klassiker Grand Prix de Paris, bei dem – entgegen der bis Anfang der 1990er Jahre praktizierten Trennung von Amateuren und Profis – das Starterfeld seit 1975 aus Fahrern beider Lager bestand. Hübner gewann jeweils zweimal als Amateur sowie als Profi und ist damit zweitbester deutscher Radrennfahrer. Lutz Heßlich gewann diesen Wettbewerb sechsmal. Hübner gewann darüber hinaus eine Vielzahl internationaler Grand-Prix-Wettbewerbe für Sprinter. So u. a. die Grand Prix von Kopenhagen (dreimal), Hannover (dreimal), Deutschland (zweimal) oder die Champion of Champions Trophy auf der Londoner Radrennbahn von Herne Hill (zweimal). 1985 siegte er in der letzten Austragung des traditionsreichen Großen Fliegerpreises von Forst. 1986 gewann er den Grand Prix de Reims, einen der ältesten Wettkämpfe für Bahnsprinter in Frankreich. Weitere internationale Sprinterturniere gewann er in Italien, Ungarn, Österreich, Frankreich, Tschechien (Grand Prix Framar 1984), Deutschland, Polen und Dänemark.

1997 beendete Michael Hübner seine sportliche Karriere. Von 2009 bis 2022 fungierte er als Sportlicher Leiter des Team Theed.Projekt Cycling, bis 2019 Team Erdgas.2012.[3]

Familie

Michael Hübner hat zwei Söhne. Sein Sohn Sascha konnte Erfolge als Bahnsprinter verzeichnen. Hübners Schwester Andrea war zweifache Weltmeisterin im Schwimmen.

Erfolge

1981
  • Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR-Meister – Sprint
1982
  • Grand Prix de Paris (Amateure)
1983
1985
1986
1987
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
Commons: Michael Hübner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Deutsches Sportecho. Berlin 23. Februar 1981, S. 3.
  2. Berliner Zeitung, 15. Oktober 1986
  3. Chemnitzer Radteam: Künftig steht der Nachwuchs verstärkt im Fokus. In: freiepresse.de. 4. August 2022, abgerufen am 13. November 2023.

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  • Winner in World Championship
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Bundesarchiv Bild 183-1989-0624-011, Michael Hübner, Bill Huck.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1989-0624-011 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Michael Hübner, Bill Huck
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Trikot Deutscher Meister
Deutsche Mannschaft Teamsprint 1996.jpg
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Sören Lausberg (l.), Michael Hübner (M.), Jens Fiedler Silber im Teamsprint Bahn-WM 1996
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Michael Hübner
UCI Track World Championships 2018 040.jpg
(c) Nicola, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0
Kōichi Nakano (l.), ehem. japanischer Radsportler, und Michael Hübner, ehem. dt. Radsportler
Michael Hübner Helm.jpg
Autor/Urheber: Nicola, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Helm des deutschen Bahnsprinter Michael Hübner im Deutschen Sport- und Olympiamuseum in Köln. Hübner trug diesen Helm beim Großen Preis von Leipzig 1995 in einem Rennen gegen Eyk Pokorny. Hübner stürzte und fiel auf den Kopf, der Helm zerbrach. "Nur der Helm hat mir das Leben gerettet."